Der HCE-Plan! In der Arena sollen wieder Funken fliegen

21.2.2019, 11:04 Uhr
Der HCE-Plan! In der Arena sollen wieder Funken fliegen

© Foto: Oliver Gold/Zink

Gestern gibt es nicht mehr. Vergangenen Sonntag auch nicht und was vor einer Woche war, interessiert erst recht niemanden beim HC Erlangen mehr: Seine Mannschaft, sagt Adalsteinn Eyjolfsson, beschäftigt sich nur noch mit dem, was kommen wird. Mit der Vergangenheit hat man sich genug beschäftigt, glaubt der Trainer des HC Erlangen, und genug gelernt: "Wir brauchen wieder Blut auf den Zähnen, wie wir in Island sagen", so Eyjolfsson. Diese Aggressivität von Beginn an, diese Kraft, notfalls auch Rückstände aufzuholen, zusammenzuhelfen, soll die Mannschaft wieder entwickeln, die sie erst im Dezember ausgezeichnet hat. "Damit", glaubt der Coach, "kann auch der Funke aufs Publikum überspringen." Und was mit der Energie der Ränge dann möglich ist, wissen nicht nur die, die im Dezember 2014 miterlebten, wie der HCE die übermächtigen Rhein-Neckar Löwen besiegte.

Doch die Löwen kommen erst nächste Woche in die Arena, vorher "zählt nur noch der Donnerstag", meinte Florian von Gruchalla schon im Bauch der Flens-Arena am vergangenen Sonntag. Heute ist dieser Donnerstag, heute kommt der Bergische HC in die Nürnberger Arena. Eine Mannschaft, die zwar stark in die Liga startete, dann aber aufgrund von zahlreichen Verletzungen in der Tabelle etwas abrutschte. Mittlerweile steht der Aufsteiger auf Rang acht, sieben Punkte vor dem HCE.

Das ist aber keine große Überraschung, denn ein klassischer Aufsteiger, darüber waren sie sich in Erlangen schon vor dem enttäuschenden 26:35 im Hinspiel einig, ist dieser BHC gar nicht. Nicht viel mehr als ein Betriebsunfall war der Abstieg gewesen, durch die zweite Liga fegte die Mannschaft ähnlich wie Erlangen einst: Von 38 Partien verlor die Fusionsmannschaft aus Wuppertal und Solingen nur drei. Den Schwung nahm das Team heuer mit in die Bundesliga, dazu auch überdurchschnittliche Klasse nicht nur bei drei WM- Fahrern. "Die große Stärke ist das Kollektiv", sagt Nico Büdel, der Spielmacher des HCE. Großes Selbstbewusstsein, großer Zusammenhalt, große Spielfreude – Dinge, die vor der WM-Pause auch den HC Erlangen auszeichneten, lässt den BHC heuer hoch fliegen.

Theilinger kehrt zurück

Dabei hat der Gast die fünftwenigsten Gegentore der Liga kassiert. Da kommt es nicht gerade entgegen, dass Erlangen im Jahr 2019 bislang im Angriff enttäuschte. Was in Minden und Flensburg zwar auch an der Personalsituation lag, vor allem aber am trägen Tempo, einer schwachen Chancenverwertung und einem mutlosen, zentrumsorientierten Gepasse. "Wir wollen wieder unsere starken Außen ins Spiel bringen", kündigt Adalsteinn Eyjolfsson an, "verstärkt die Schnittstellen in der BHC-Deckung suchen und dann mit Mut hineinstoßen."

Hoffnung macht da, dass der zuletzt starke Büdel nach seiner Roten Karte in Flensburg wieder die Fäden ziehen kann. Dominik Mappes (Muskelbündelriss) sowie Nikolai Link (Schulterprobleme) fallen weiter aus. Dafür kehrt mit Nicolai Theilinger ein lang vermisster Linkshänder in den Kader zurück. "Ihm fehlt aber noch gewaltig Spielpraxis", so der Coach, der Theilinger nach fast eineinhalb Jahren Verletzung langsam heranführen will.

Eyjolfsson fordert seine Jungs 

"Wir dürfen nicht wie zu Saisonbeginn drei, vier, fünf Spiele brauchen, um auf Wettkampftemperatur zu kommen", sagt Eyjolfsson. Auch vom Saisonbeginn dachte man eigentlich, er sei längst vergessen.

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