Der Kleeblatt-Gegner: Drei Trainer und ein großer Klos

28.4.2017, 23:10 Uhr
Der Kleeblatt-Gegner: Drei Trainer und ein großer Klos

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Die Ostwestfalen erleben eine turbulente Saison. Jeff Saibene, der seit dem 20. März in Bielefeld an Bord ist, ist bereits der dritte Cheftrainer in dieser Saison. Zuvor mussten bereits Rüdiger Rehm und Jürgen Kramny ihren Hut nehmen. Co-Trainer Carsten Rump half bereits zweimal als Interimscoach aus.

Acht aus Fünf

Geändert hat sich an der Situation wenig.Bielefeld belegt den ersten Abstiegsplatz, hat allerdings noch alle Chancen aus eigener Kraft die Klasse zu halten. Acht Punkte hat Saibene in fünf Spielen mit der Arminia eingesammelt. Gegen Stuttgart (2:3) musste sich das Team erst nach einem harten Kampf geschlagen geben, in Heidenheim bogen die Bielefelder noch einen 0:2-Rückstand in ein Unentschieden um.

Schon in der Winterpause versuchte die Arminia der sportlichen Talfahrt gegenzusteuern und verpflichtete mit Sören Brandy (Union Berlin) und Reinhold Yabo (Leihe bis zum Saisonende/ RB Salzburg) zwei erfahrene Akteure.

Am meisten Wirbel gibt es auf der Alm derzeit um Fabian Klos. Der große Sturmtank, mit 13 Saisontoren treffsicherster Schütze, saß zuletzt nur auf der Bank. "Fabian ist immer ein Thema für die Startelf. Er hat es in Heidenheim nach seiner Einwechslung gut gemacht, zeigt auch im Training eine gute Einstellung und eine gute Körpersprache. Ich habe nichts einzuwenden - im Gegenteil: Ich sehe seine Entwicklung sehr positiv", sagte Saibene.

Das eigentliche Sorgenkind ist derzeit Torhüter Daniel Davari, der beim zweiten Heidenheimer Treffer am vergangenen Wochenende nicht zum ersten Mal schlecht aussah. Davari hatte Stammkeeper Wolfgang Hesl kurz vor der Entlassung Kramnys als Nummer Eins beerbt. "Das Thema sollten wir nicht überbewerten. Wir haben in den letzten Spielen viele Punkte geholt. Natürlich gab es zwei, drei Szenen, mit denen wir und er nicht zufrieden waren, aber Daniel Davari und Wolfgang Hesl haben unser Vertrauen", versuchte Saibene mögliche Brandherde im Vorfeld im Keim zu ersticken.

"Gut gerüstet für den Kampf um den Klassenerhalt"

Was den Schlussspurt in der Liga angeht, sieht Julian Börner einen Vorteil für die Arminia gegenüber der Konkurrenz: "Die Mannschaften, die in den letzten Wochen noch unten reingerutscht sind, haben es schwerer. Für uns war nach wenigen Spieltagen klar, dass es bis zum Ende eng bleiben wird. Wir sind gut gerüstet für den Kampf um den Klassenerhalt."

Mit der SpVgg gilt es allerdings ein dickes Brett zu bohren. Trainer Janos Radoki hat bereits mehrfach angekündigt, dass es für sein Team nichts zu verschenken gibt. Schließlich wollen die Fürther mit aller Macht noch das selbstgesteckte Saisonziel von 49 Punkten erreichen.

Fürth im Fokus gehabt

Saibene hat die SpVgg letzte Woche beim 1:0-Sieg zu Hause gegen Dresden beobachtet. "Das war alles andere als ein Freundschaftsspiel. Sie haben in den letzten Wochen gut gepunktet und spielen voller Vertrauen. Entscheidend wird aber wieder unser eigenes Auftreten sein."

Ein möglicher Abstieg würde Bielefeld wieder einmal vor eine finanzielle Herausforderung stellen. Vor allem der massive Wegfall der TV-Gelder würde den Verein zu Sparmaßnahmen zwingen. Der geschätzte Zweitliga-Etat von 8,5 bis zehn Millionen Euro wäre nicht zu halten. Betroffen wären dann auch Arbeitsplätze auf der Geschäftsstelle. Und gültige Verträge für die 3. Liga haben auch nur die wenigsten Akteure.

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