Der nächste Sieg! Tigers rupfen Straubing in der Overtime

3.2.2019, 16:43 Uhr
Nach der Erlösung posierte Philippe Dupuis für die Fans und Fotografen in der heimischen Arena.

© Sportfoto Zink / ThHa Nach der Erlösung posierte Philippe Dupuis für die Fans und Fotografen in der heimischen Arena.

Ein Bild, heißt es, sagt mehr als 1000 Worte. Manchmal braucht es aber auch zwei Bilder, um die Realität abzubilden. Ein trauriger Anhänger der Krefeld Pinguine stellte am Freitagabend zwei Fotos ins Internet. Das erste zeigte die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga nach dem 37. Spieltag. Die Pinguine waren da mit 51 Punkten Zehnter, der Vorsprung auf die Ice Tigers war mit zehn Punkten ein vermeintlich beruhigender. Sieben Spieltage später hat Krefeld noch immer 51 Punkte, Nürnberg hingegen 55 – und ist innerhalb weniger Tage vom Verfolger zum Verfolgten geworden im Kampf um einen Platz in den Pre-Playoffs.

In neuer Rolle tun sich die Ice Tigers zwar schwer, schon der Erfolg am Freitag in Augsburg (3.2 nach Penaltyschießen) war ein glücklicher, doch sie gewinnen ihre Spiele weiterhin. Auch gegen Straubing lagen sie am Sonntagnachmittag zweimal zurück, retteten sich aber kurz vor Schluss in die Verlängerung, wo Will Acton in einem perfekten Angriff Brandon Segal den Siegtreffer auflegte.

Für das erste Ausrufezeichen an diesem Sonntagnachmittag sorgte Will Acton, der in Unterzahl aber nur den Pfosten traf. Jason Bast arbeitete sich, ebenfalls in Unterzahl, wenig später durch die Straubinger Abwehr, kam zu Fall – doch das laute Heeeeey der Zuschauer nutzte nichts. Die Schiedsrichter erkannten kein strafwürdiges Vergehen, im Gegenzug kombinierten sich die Gäste schnell nach vorne, wo der ehemalige Nürnberger Sven Ziegler zum 0:1 traf (7. Minute). Die Ice Tigers hingegen konnten ihre erste Überzahl nicht nutzen, auch danach wirkte das Offensivspiel mitunter etwas ideenlos. Milan Jurcina traf den Pfosten, Patrick Reimer hob den Puck ein paar Zentimeter über das Tor, gegenüber hielt Niklas Treutle, was er halten musste.

Im zweiten Abschnitt agierte Straubing noch etwas abwartender und ließ die Ice Tigers kommen. Und die nutzten diese Freiheit. Marcus Weber löffelte den Puck ins Angriffsdrittel, wo sich Philippe Dupuis durchsetzte und vor dem Tor eiskalt blieb: 1:1 nach 26 Minuten. Als Straubings Kael Mouillierat wenig später Niklas Treutle abräumte, griff der junge Max Kislinger ein und rang seinen Kontrahenten im Stile eines Freistilringers nieder. Strafen gab es dafür nicht, doch als Kislinger wegen eines Bandenchecks zuschauen musste, ging Straubing erneut in Führung: T.J. Mulock wartete hinter dem Tor und spielte die Scheibe dann direkt auf Michael Connolly, der aus kurzer Entfernung zum 1:2 traf (34.). Abgesehen von einem Versuch Chad Bassens taten sich die Ice Tigers auch danach schwer, in die zweite Drittelpause gingen sie wieder mit einem Rückstand.

Mit aller Kraft zurück

Der Weg zurück war ein beschwerlicher, Milan Jurcina verabschiedete sich erst einmal wegen einer Behinderung auf die Strafbank, danach wurde das Spiel schneller und intensiver. Nürnberg drückte nun, Straubing versuchte, die entstehenden Lücken in der Defensive der Ice Tigers für den dritten Treffer zu nutzen. In Überzahl traf Patrick Reimer nur den Pfosten, Daniel Weiß schoss bei angezeigter Strafe über das leere Tor. Dann wurde es wild: Straubing war nur noch zu dritt, da verabschiedete sich auch noch Michael Connolly auf die Bank. Die Arena stand nun, es wurde mit jeder Sekunde lauter, doch das erste Fünf gegen Drei brachte nichts ein – die weiteren 48 Sekunden in doppelter Überzahl konnte Nürnberg ebenso wenig nutzen wie knapp eine Minute bei Fünf gegen Vier.

Nervenkitzel bis zum Schluss

In Überzahl sollte der Ausgleich also nicht gelingen, doch dann zeigte Nürnberg wieder seinen Willen: Patrick Reimer verspielte in aussichtsreicher Position vermeintlich den Puck, einen Fehler in der Straubinger Defensive nutzte Philippe Dupuis dann aber aus und traf zwei Minuten vor Schluss artistisch zum Ausgleich. Reimer und Pföderl hatten direkt danach beste Chancen auf das 3:2, doch die Entscheidung sollte, wie schon am Freitag, erst nach der regulären Spielzeit fallen.

Dort legte Will Acton nach zwei Minuten dem mitlaufenden Brandon Segal den Puck perfekt auf. Die Arena kochte nun ein zweites Mal, mit dem 3:2 klettern die Ice Tigers in der Tabelle wieder auf den neunten Tabellenplatz.

Nürnberg: Treutle; Aronson/Festerling, Lalonde/Mebus, Jurcina/Weber, Bender; Bassen/Buck/Bast, Segal/Acton/Alanov, Reimer/Dupuis/Pföderl, Kislinger/Weiß/Fox. - Schiedsrichter: Hoppe/Kopitz. - Zuschauer: 5636. - Tore: 0:1 Ziegler (06:42/5-4), 1:1 Dupuis (26:14), 1:2 Connolly (33:44/5-4), 2:2 Dupuis (57:53), 3:2 Segal (62:04). - Strafminuten: 8 – 8.

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