Der Pokalschreck von der Langfeldstraße

3.4.2018, 14:15 Uhr
Der Pokalschreck von der Langfeldstraße

© Foto: Kreuzer

Frau Kreuzer, das vierte Mal hintereinander im Pokalfinale: Das hört sich so an, als wäre die Damenmannschaft von Hau Wech das Maß der Dinge im Dartsport.

Naja, ganz so kann man das nicht sagen. In der Liga fehlt uns noch die Meisterschaft, aber im Ligapokal sind wir seit Jahren sehr gut dabei.

 

Woran liegt das denn, diese Pokalstärke?

Das ist schwer zu sagen. Beim Dartsport kommt es einfach auf die Tagesleistung an. Da hatten wir in den entscheidenden Spielen meistens einen guten Tag erwischt. Vielleicht liegt uns der Druck, nicht verlieren zu dürfen, sonst ist man ausgeschieden.

 

Vier Mal im Finale – wie oft hat es denn für den Titel gereicht?

Zwei Mal bislang. Im vergangenen Jahr haben wir das Endspiel dann leider verloren. Aber heuer wollen wir es wieder besser machen.

 

Wir reden immer von Hau Wech Bruck, Frau Kreuzer, dabei heißt das Damenteam ja eigentlich ganz anders. . .

Ja, wir sind die Killerbomben.

 

Das hört sich martialisch an.

Ja, naja. Killerbomben ist einfach die Symbiose aus Killerbienen, dem Vorgänger in Erlangen-Bruck, und den Sankt-Peter-Bomben, wie wir uns früher in Nürnberg genannt haben. Als der Verein in Nürnberg sich aufgelöst hat, ist ein großer Teil der Spielerinnen mit unseren Erlangerinnen mit nach Erlangen gegangen. Und dort haben wir dann die Killerbomben daraus gemacht.

 

Wer spielt denn dann genau bei den Killerbomben?

Wir sind ein bunter Haufen, die älteste Spielerin ist 56, die jüngste ist Mitte 30. Trägerverein ist Hau Wech Bruck, aber bei uns spielen auch Spielerinnen von Torpedo oder Anarchie. Aber, ganz wichtig, nur Frauen, denn die Killerbomben sind eine Damenmannschaft.

 

Ich dachte, im Dartsport gibt es gemischte Teams?

Ja, meist ist das auch so. Aber wir haben eine reine Damenmannschaft, davon gibt es nicht viele. Im Dartbezirk Mittel- und Oberfranken gibt es, soweit ich weiß, nach wie vor die einzige reine Frauenliga Deutschlands. Dort treten wir an.

 

Also ganz ohne Auf- und Abstieg?

Ganz ohne Auf- und Abstieg, ja. Aber deshalb ist der Ehrgeiz trotzdem da. Leider hat es bislang noch nie mit der Meisterschaft geklappt, die hat aktuell Neumarkt für sich entschieden.

 

Dafür bleibt ja noch das Pokalendspiel. Wann findet das denn statt?

Am 10. Mai bei uns im Vereinsheim in der Langfeldstraße. Zwischen Apotheke und Gemüseladen geht es eine Treppe hinunter in den Keller, da spielen wir.

 

Sind Sie als Damenmannschaft ein geschlossener Haufen, oder dürfen interessierte Spielerinnen auch gern vorbeischauen und mitmachen?

Oh, das würde uns sogar sehr freuen, derzeit sind wir nur sechs gemeldete Spielerinnen. Immer freitags ab 19 Uhr spielen wir Competition, also ein kleines Abendturnier. Da ist wirklich jeder Willkommen, auch Anfängerinnen, wie ich einst eine war.

 

Ist das wohl noch gar nicht so lange her?

Oh doch, mittlerweile spiele ich seit 29 Jahren Dart.

 

. . .weil Sie Phil Taylor so toll fanden?

Nein, meinen Freund. Der hat mich da mal mitgeschleppt. Seitdem bin ich nicht mehr vom Dartsport los gekommen.

Keine Kommentare