Wieder kein Scheibenglück: Ice Tigers vermasseln Derby

19.2.2017, 16:39 Uhr
Auch Brandon Segal kann die Ice Tigers aus ihrer Mini-Krise derzeit nicht befreien.

© Sportfoto Zink / MaWi Auch Brandon Segal kann die Ice Tigers aus ihrer Mini-Krise derzeit nicht befreien.

"Definitiv einen Aufwärtstrend" hatte Torwart Jochen Reimer am Freitagabend – als Zuschauer – beim 2:3 nach Penaltyschießen in Düsseldorf gesehen. Was fehlte? "Das Scheibenglück", befand Reimer vor dem Auftritt am Sonntag in Ingolstadt, wo die Thomas Sabo Ice Tigers diesem Aufwärtstrend auch zahlenmäßig Ausdruck verleihen wollten. "Ein gutes, schnelles und spannendes Spiel" erwartete Reimer.

Das war nicht zu viel versprochen, bloß glücklich machte es die Nürnberger nicht. Denn ein sichtbarer Aufwärtstrend bei Auswärtsspielen lässt auf sich warten, der ERC Ingolstadt gewann das Derby mit 5:4 (2:1, 1:1, 2:2) – weil sich Nürnberg ein paar defensive Schwächen zu viel erlaubt hatte. 

Reimer macht sein 299. DEL-Tor

Begonnen hatte es vielversprechend: Yasin Ehliz passte auf Patrick Reimer, der traf per Schlagschuss präzise in den Torwinkel – 1:0 für Nürnberg, weil es für Reimer das DEL-Tor Nummer 299 war, begann das Warten auf den historischen dreihundertsten Treffer, indes vergebens.

Das agilere und physisch präsentere Team waren zunächst die Gäste, die das Spiel fest im Griff hatten, eigentlich. Aber nach vorne fehlte wieder ein wenig Scheibenglück – und nach hinten phasenweise die Ordnung, beim überraschenden Ausgleich jedenfalls hatte Ingolstadt leichtes Spiel: Patrick McNeill bediente den durchaus nicht als unsichtbar aufgefallenen Daniel Elsner, der allerdings mutterseelenallein zum 1:1 abschließen durfte.

Schnelles Tor Nürnberg, Ingolstadt antwortet

Das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Remis verdiente sich der ERC fortan – und lag zur ersten Pause sogar vorn, weil Thomas Oppenheimer, in Überzahl an der blauen Linie freigespielt, den Puck mit Wucht in die Maschen beförderte. Jochen Reimer blieb chancenlos, half dann aber mit, dass der Nürnberg Rückstand nicht höher ausfiel.

Um ihr Scheibenglück mussten die Ice Tigers kämpfen, Leo Pföderl und Brandon Prust blieb es bei aussichtsreichen Gelegenheiten noch verwehrt, aber als es Jesse Blacker in Überzahl versuchte, fälschte Brandon Segal die Scheibe entscheidend ab – 2:2, wieder war Nürnberg der bessere Start gelungen, wieder mit dem Makel, dass Chancen ungenutzt liegenblieben; 25:15 Schüsse aufs Tor hatte die Bilanz nach einer halben Stunde festgehalten.

Das rächte sich erneut, Ingolstadt hielt dagegen, die Ice Tigers verloren Prust nach dessen Check gegen Köppchen per Spieldauerstrafe; im Powerplay stocherte wieder Oppenheimer im Nachsetzen den Puck von Oliver Mebus’ Kelle und traf zum 3:2 für Ingolstadt.

Auch München patzt

Das Schlussdrittel folgte der bekannten Dramaturgie – und begann wieder mit einem schnellen Tor für Nürnberg, Leo Pföderl traf elegant aus dem Handgelenk in den Winkel. Wieder währte die Freude nicht lange, weil Benedikt Schopper per Schlagschuss zum 4:3 traf. Es wurde turbulent: Andrew Kozek setzte entschlossen nach und bugsierte den Puck zum 4:4 über die Linie.

Aber wieder hatte das die bekannten Folgen, die Schwächen im eigenen Drittel wurden ein letztes Mal und entscheidend bestraft. David Elsner umkurvte im Zweikampfverhalten viel zu passive Ice Tigers und beendete den Nachmittag mit dem Treffer zum 5:4-Endtand für die Oberbayern.

Weil auch München patzte (2:5 gegen Iserlohn), stehen erstmals die Adler Mannheim an der Tabellenspitze (4:3 gegen Wolfsburg). Für die Ice Tigers bleibt eine gute Nachricht: Am Dienstag gegen Iserlohn wird zu Hause gespielt.

Nürnberg: J. Reimer; Syret/Torp, Fensterling/Blacker, Mebus/Martinovic, Weber – P.Reimer/Reinprecht/Ehliz, Prust/Dupuis/Kozek, Segal/Steckel/Pföderl, Möchel/Buzas/Pfleger.

Tore: 0:1 P. Reimer (3:54), 1:1 Elsner (11:37), 2:1 Oppenheimer (18:48), 2:2 Segal (26:42), 3:2 Oppenheimer (32:11), 3:3 Pföderl (43:07), 4:3 Schopper (47:30), 4:4 Kozek (51:40), 5:4 Taticek (54:03).

Zuschauer: 4243.
Schiedsrichter: Schimm/Steinecke.
Strafminuten: 10 / 9 + Spieldauer Prust.

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