Derby-Pleite: Ice Tigers erleiden Rückschlag in Ingolstadt

2.3.2016, 22:13 Uhr
Marco Nowak (Mi.) brachte die Ice Tigers kurzzeitig zurück ins Spiel.

© Sportfoto Zink / MaWi Marco Nowak (Mi.) brachte die Ice Tigers kurzzeitig zurück ins Spiel.

Martin Jiranek hatte Experimente angekündigt. Zu sehen war davon nichts. Dass das Trainerduo wieder auf Andreas Jenike setzen würde, war keine Überraschung. Kurtis Foster konnte wegen Leistenproblemen nicht auflaufen. Marc El-Sayed bekam erneut keine Chance, zum ersten Mal seit dem 29. Januar zu beweisen, dass man sich auch auf ihn noch verlassen kann. Das Experiment fand beim 3:5 trotzdem statt in der Eishalle auf der Schanz. Man musste nur ein wenig länger darauf warten.

Die Ice Tigers präsentierten sich im Derby zunächst als Mannschaft, die offenbar unbedingt vermeiden will, sich nach dem Ende der Punkterunde allzu exponiert zu platzieren. Der Erste und der Zweite müssen damit rechnen, sich im Viertelfinale mit prominent besetzten und hochmotivierten Teams auseinandersetzen zu müssen. Und wie unangenehm das sein kein, erfuhr die Mannschaft von Cheftrainer Rob Wilson gestern Abend. Ingolstadt begann mit dem Schwung von vier Siegen in Folge, nutzte gleich das erste Power-Play durch Brandon McMillan (4. Minute) und legte später nur noch das 2:0 John Laliberte (20.) nach - das Zwischenergebnis war schmeichelhaft für die Gäste, die gedanklich und körperlich stets einen Schritt zu langsam waren.

Nur auf Gegentreffer gewartet

Das sollte sich auch im zweiten Drittel nicht ändern, sehr wohl aber nach dem zweiten Treffer von McMillan, dem es die Nürnberger Defensive ganz besonders leicht gemacht hatte (31.). 0:3. Danach begann das Experiment.

Es schien, als hätten die Ice Tigers nur auf diesen Gegentreffer gewartet, als hätten es ihnen Wilson und Jiranek zur Aufgabe gemacht, einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen. Die pomadige Nürnberger Mannschaft verschwand jedenfalls sofort in der Kabine und wurde durch ein lauf- und kampfstarkes Kollektiv ersetzt, das die Gastgeber von einem Angriff auf den nächsten in deren Drittel einschnürte.

Der neue Marco Nowak ließ zunächst erst nach, als der Puck erstmals hinter der Linie des Ingolstädter Tores lag (33.) und der neue Yasin Ehliz lenkte einen Schlenzer des neuen Casey Borer entscheidend ab (37.). Diesmal waren es die Panther, die sich in die Drittelpause retteten. Und danach schon wieder unter Druck waren. David Printz traf zunächst das Gestänge (41.), Matt Murley aber verwertete seinen eigenen Abpraller (43.). 3:3.

Möglichen Sieg in eineinhalb Minuten verspielt

Aufgabe offenbar erfüllt, denn danach ließen die Ice Tigers auch den formstarken Playoff-Aspiranten wieder mitspielen - und damit auch ihren Torhüter. Jenike rettete den Zwischenstand mehrmals mit starken Paraden, bis es Petr Taticek einfach mal mit einem haltbaren Schuss aufs kurze Eck probierte. Jenike ließ den Puck trotzdem passieren (56.) und war 87 Sekunden später geschlagen, als Laliberte einen Querpass hinter dem Rücken des Nürnberger Torhüters über die Linie drückte.

In nicht einmal eineinhalb Minuten hatten die Ice Tigers den möglichen Sieg verspielt - und sollte auch einem Plan entsprochen haben, war diese Herausforderung nun zu groß. Jenike verließ sein Tor, Brian Salcido leistete sich noch eine Strafe, nennenswert war aber nur noch, dass Taticek den Pfosten des leeren Tores traf (60.).

Am Freitagabend (19.30 Uhr) stellt sich mit den Berliner Eisbären der Tabellendritte in Nürnberg vor. Lediglich 24 Minuten gutes Eishockey sollten auch danach nicht für drei Punkte reichen.

Tore: 1:0 McMillan (3:19/5-4), 2:0 Laliberte (19:56), 3:0 McMilan (10:26), 3:1 Nowak (32:13), 3:2 Ehliz (36:44/5-4), 3:3 Murley (42:03). | Schiedsrichter: Aumüller/Schukies. | Zuschauer: 4241. | Strafminuten: Ingolstadt 6 - Nürnberg 4.

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