DFB legt sich fest: Keine Spiele der EM 2024 in Nürnberg

15.9.2017, 13:16 Uhr
Selbst wenn die EM 2024 nach Deutschland kommen sollte, werden in Nürnberg keine Spiele stattfinden.

© Daniel Karmann/dpa Selbst wenn die EM 2024 nach Deutschland kommen sollte, werden in Nürnberg keine Spiele stattfinden.

Der DFB hat sich auf die zehn Stadien festgelegt, mit denen er sich um die Austragung der Europameisterschaft 2024 bewirbt. Wie von vielen Experten befürchtet, gehört das Max-Morlock-Stadion nicht dazu. Dies gab der Verband auf einer Pressekonferenz am Freitagmittag in Frankfurt bekannt. Bereits bei einer Online-Umfrage des kicker zu den Spielorten 2024 war die Frankenmetropole im Juli auf dem 14. und letzten Platz gelandet.

Folgende zehn Städte bekamen dagegen den Zuschlag:

Berlin, München, Dortmund, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln, Gelsenkirchen, Hamburg, Leipzig, Düsseldorf.

Damit steht fest, dass neben Nürnberg auch Bremen, Hannover und Mönchengladbach leer ausgehen. Der DFB hatte die Bewerber in vier regionale Zonen eingeteilt, aus jeder muss mindestens ein und können maximal vier Bewerber berücksichtigt werden. Die endgültige Entscheidung, wo die EM 2024 stattfinden wird, trifft die UEFA im September 2018. Einziger Mitbewerber ist die Türkei.

2006 wurden fünf Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Nürnberg ausgetragen. Die letzte Europameisterschaft in Deutschland fand 1988 statt, Spielorte waren damals Hamburg, Hannover, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München.

"Natürlich ist es schade, dass wir nicht ausgewählt wurden", sagt Bürgermeister Christian Vogel, "aber das ist noch lange kein Grund , den Kopf hängen zu lassen. Wir haben eine gute Bewerbung abgegeben und liegen nur ganz knapp hinter Frankfurt, das auf dem zehnten Platz gelandet ist." Den Entschluss des DFB könne man "aufrechten Hauptes" akzeptieren.

Die Entscheidung zur Auswahl der EM-Städte setzt sich aus zwölf Themen zusammen, die unterschiedlich stark gewichtet wurden. Dabei spielten Sicherheit, Mobilität und Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel ebenso eine Rolle wie Konzept, Vision, Unterbringung und das Stadion. Die Sportarena wurden mit 25 Prozent sogar am stärksten gewichtet. Gerade hier schnitt Nürnberg mit Platz 13 extrem schlecht ab, während die Stadt bei vielen anderen Punkten deutlich besser war.

Trotzdem wehrt sich Vogel gegen die Einschätzung, dass die Bewerbung wegen des Stadions gescheitert ist. "Es mag vielleicht das i-Tüpfelchen gewesen sein und wir haben auch nicht die schönste, größte und modernste Sportstätte. Aber sie ist voll funktionsfähig, das hat die Bewerbung bestätigt." Dem Sozialdemokrat war klar, dass die Entscheidung "ganz, ganz eng" wird. Schließlich habe es beim Regionalproporz schlecht ausgesehen. Denn dass Bayern mit zwei Stadien an der EM teilnimmt, während Baden-Württemberg und Hessen eventuell leer ausgehen, hätte man nicht vermitteln können.

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