DFB-Pokal: Endstation in Runde eins für FCA und HSV

13.8.2017, 21:39 Uhr
In Hamburg hängen wieder die Köpfe: Der HSV hat sich erneut blamiert, diesmal im Pokal gegen den VfL Osnabrück.

© Friso Gentsch/dpa In Hamburg hängen wieder die Köpfe: Der HSV hat sich erneut blamiert, diesmal im Pokal gegen den VfL Osnabrück.

FC Energie Cottbus - VfB Stuttgart 3:4 i. E. (2:2, 2:0)

Erst im Elfer-Krimi hat der VfB Stuttgart eine kräftige Pokal-Blamage verhindert und Regionalligist FC Energie Cottbus die Revanche für das Finale von 1997 verdorben. 7365 Tage nach dem gewonnenen Endspielduell mit den Lausitzern drehte der lange verunsicherte Bundesliga-Aufsteiger die Erstrunden-Partie und feierte ein schmeichelhaftes 4:3 (2:2, 0:2) im Elfmeterschießen. Björn Ziegenbein und Benjamin Förster vergaben die beiden Elfmeter für Cottbus. Als Abschluss von turbulenten VfB-Wochen mit dem Rauswurf von Jan Schindelmeiser erlebte der neue Sportdirektor Michael Reschke am Sonntag doch noch ein gelungenes Debüt auf der Tribüne.

Die Cottbuser Fabio Viteritti (5. Minute) und Maximilian Zimmer (28.) mit einem Traum-Freistoß überwanden Fußball-Weltmeister Ron Robert Zieler im VfB-Tor und sorgten für die schnelle Führung. Vor 17.516 Zuschauern im Stadion der Freundschaft brachten jedoch Josip Brekalo (49.) und José Matuwila (77.) per Eigentor die Wende. Die Schwaben vermieden damit einen Auftakt-K.o. wie zuletzt 2014, Energie wartet seit 2013 auf den Sprung in die zweite Runde.

FC Magdeburg - FC Augsburg 2:0 (0:0)

Wieder Magdeburg, wieder Christian Beck: Der FC Augsburg ist zum zweiten Mal nach 2014 in der ersten Runde des DFB-Pokals am nordostdeutschen Drittligisten 1. FC Magdeburg gescheitert. Wie vor drei Jahren war Topstürmer Beck (87.) der Schütze des ersten Tores. Tobias Schwede nutzte in der Nachspielzeit einen Pfostenabpraller zum 2:0 (0:0)-Erfolg.

21.641 Zuschauer sahen eine über weite Strecken überlegene Gastgeber-Mannschaft, die es aber versäumte, besonders in der ersten Halbzeit die klaren Chancen zu verwerten. Der Sieg ging jedoch völlig in Ordnung. In der Nacht vor dem Spiel war der Augsburger Mannschaftsbus vor dem Hotel offenbar von Magdeburger Anhängern beschmiert worden. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

SV Wehen Wiesbaden - FC Erzgebirge Aue 2:0 (2:0)

Fußball-Drittligst SV Wehen Wiesbaden ist in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Hessen gewannen gegen den eine Klasse höher spielenden FC Erzgebirge Aue mit 2:0 (2:0). Die einseitige Partie war nach zwei schnellen Toren von David Blacha (3.) und Stephan Andrist (7.) früh entschieden. Vor geschätzten 2700 Zuschauern boten die Sachsen eine erschreckend schwache Leistung und verloren auch das dritte Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Thomas Letsch.

Wiesbaden überzeugte die Auer mit ihrer klaren Spielanlage. Die Gäste leisteten sich viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten, die Wiesbaden immer wieder für gute Torchancen nutzte. Robert Andrich (15.) und Alf Mintzel (36.) hätten schon vor der Pause erhöhen müssen. Insgesamt fiel der Wiesbadener Sieg deutlich zu niedrig aus, da Wehen die klar bessere Mannschaft war. Aue wurde nur in der Schlussphase gefährlich. Dimitrij Nazarov (64.) traf nach einem Freistoß nur die Latte, Fabian Kalig (66.), Ferati (71.) und Dominik Wydra (81.) scheiterten an Wehens Torwart Markus Kolke.

VfL Osnabrück - Hamburger SV 3:1 (1:0)

Fußball-Drittligist VfL Osnabrück hat erneut den Hamburger SV blamiert und aus dem DFB-Pokal befördert. Knapp acht Jahre nach dem bisher letzten Coup gegen den Fußball-Erstligisten feierte der niedersächsische Außenseiter am Sonntag einen 3:1-Sieg – und das trotz knapp 70 Minuten in Unterzahl. Die Osnabrücker kamen vor 15.800 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke dank der Torschützen Halil Savran (39.), Marc Heider (60.) und Ahmet Arslan (71.) zur Sensation. Für den HSV traf nur Bobby Wood per Handelfmeter (74.).

Der erneute Erfolg kam besonders überraschend, da die Osnabrücker die meiste Zeit mit einem Mann weniger spielten, weil Marcel Appiah bereits in der 19. Minute die Rote Karte sah. Der HSV blamierte sich wie schon am 23. September 2009 in Osnabrück, als der Außenseiter den Bundesligisten in der zweiten Runde im Elfmeterschießen bezwungen hatte.

1860 München - FC Ingolstadt 1:2 (0:1)

Der FC Ingolstadt hat die Rückkehr des TSV 1860 München auf die große Fußball-Bühne rasch beendet. Die in die vierte Liga abgestürzten "Löwen" unterlagen am Sonntag erst nach einem großen Fight in der ersten Runde des DFB-Pokals unglücklich gegen den Bundesliga-Absteiger mit 1:2.

Der ehemalige FCN-Stürmer Stefan Kutschke erzielte den Siegtreffer für den FC Ingolstadt.

Der ehemalige FCN-Stürmer Stefan Kutschke erzielte den Siegtreffer für den FC Ingolstadt. © Tobias Hase/dpa

Vor 12.500 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion erzielte FCI-Angreifer Dario Lezcano nach einem schweren Torwartfehler von Unglücksrabe Alexander Strobl in der 20. Minute die Führung. Nach einem Freistoß von Nicolas Andermatt glich Felix Weber (66.) für die Münchner aus. Joker Stefan Kutschke verwandelte sechs Minuten vor dem Ende einen von Strobl verursachten Foulelfmeter.

Eintracht Norderstedt - VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)

Der VfL Wolfsburg hat sich in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokalwettbewerbs gequält. Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Dortmund mühte sich der in nahezu allen Belangen enttäuschende haushohe Favorit am Sonntag zu einem glücklichen 1:0 beim Regionalligisten Eintracht Norderstedt.

Vor 4500 Zuschauern im ausverkauften Edmund-Plambeck-Stadion, darunter HSV-Idol Uwe Seeler, war Neuzugang Ignacio Camacho (59. Minute) der Matchwinner für das Millionen-Ensemble, das keinen Klassenunterschied erkennen ließ. Die wackeren Norderstedter hingegen verkauften sich noch besser als im Vorjahr, als sie in Runde eins der SpVgg Greuther Fürth (1:4) nach tollem Kampf unterlagen.

1. FC Schweinfurt 05 - SV Sandhausen 2:1 (0:1)

Der FC Schweinfurt 05 hat für eine Überraschung im DFB-Pokal gesorgt und den SV Sandhausen aus dem Wettbewerb geworfen. Der Fußball-Viertligist bezwang in der ersten Runde am Sonntag nach einer couragierten Vorstellung den Zweitligasechsten mit 2:1.

Jubel in Unterfranken: Schweinfurt 05 schießt Sandhausen aus dem Pokal und zieht in die zweite Runde ein.

Jubel in Unterfranken: Schweinfurt 05 schießt Sandhausen aus dem Pokal und zieht in die zweite Runde ein. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Lucas Höler (11. Minute) brachte die Gäste nach einem feinen Doppelpass mit Nejmeddin Daghfous in Führung. Marius Willisch (53.) mit einem abgefälschten Schuss und Steffen Krautschneider (62.) nach einem schweren Torwartpatzer von Marco Knaller drehten das Duell vor 4610 Zuschauern.

Bonner SC - Hannover 96 2:6 (1:1)

Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96 hat das 18. Erstrunden-Aus im DFB-Pokal dank einer Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten verhindert. Beim mutig auftretenden Bonner SC setzten sich Fußballprofis aus Niedersachsen nach Treffern von Niclas Füllkrug (34./74. Minute), Martin Harnik (60./90.+3), Kenan Karaman (90.) und Sebastian Maier (90.+2) mit 6:2 durch.

Der Tabellensechste der Regionalliga West war durch Lars Lokotsch vor 9650 Zuschauern im ausverkauften Sportpark Nord in der 20. Minute mit 1:0 in Führung gegangen. Nach dem 2:3-Anschlusstreffer durch Nico Perrey (83.) per Hackentrick musste Hannover noch einmal zittern.

SF Dorfmerkingen - RB Leipzig 0:5 (0:1)

Mit einer zunächst zähen, am Ende aber doch souveränen Vorstellung ist RB Leipzig in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Fußball-Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer setzte sich zum Auftakt des Cup-Wettbewerbs am Sonntag mit einem 5:0-Sieg beim schwäbischen Sechstligisten SF Dorfmerkingen durch und feierte knapp eine Woche vor dem Bundesligaauftakt einen erfolgreichen Pflichtspielstart.

Marcel Sabitzer mit einem Doppelpack zu Beginn der ersten und zweiten Halbzeit (4. Minute, 47.) sowie Timo Werner (56.), Yussuf Poulsen (59./Handelfmeter) und Naby Keita (65.) erzielten die Leipziger Tore vor 10.460 Zuschauern in der Ostalb-Arena in Aalen, wohin die Partie verlegt worden war. Dorfmerkingens Torwart Christian Zech, der für die Begegnung die Flitterwochen mit seiner Frau verkürzt hatte, hielt einen Foulelfmeter von Timo Werner (25.).

FC Nöttingen - VfL Bochum 2:5 (0:2)

Fußball-Zweitligist VfL Bochum hat die Pflichtaufgabe gegen den Oberligisten FC Nöttingen erfüllt und ist durch ein 5:2-Erfolg in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Lukas Hinterseer war mit drei Treffern und einer Vorlage Mann der Partie und maßgeblich beteiligt am ersten Saisonsieg des VfL.

Nach rund 30 Sekunden traf Görkem Saglam nach Vorarbeit des Neuzugangs, in der 3. Minute war Österreichs Nationalspieler selbst zum ersten Mal erfolgreich. Vor 2700 Zuschauern im Karlsruher Wildparkstadion traf er am Sonntag auch zum 3:1 und 4:1 (65./74. Minute).

1. FC Saarbrücken - Union Berlin 1:2 (1:1, 0:1)

Mit reichlich Mühe und einem überragenden Torhüter Daniel Mesenhöler hat der 1. FC Union Berlin im DFB-Pokal die 2. Runde erreicht und damit 318.500 Euro mehr auf dem Konto. Die "Eisernen" kamen am Sonntag erst nach Verlängerung zu einem 2:1 (1:1, 1:1)-Sieg beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken.

Der Berliner Fußball-Zweitligist verdankte es vor 6222 Zuschauer in Völklingen besonders dem starken Torwart Mesenhöler, dass es nicht das achte Erstrunden-Aus seit 2004 gab. Der Schwede Simon Hedlund erzwang in der 101. Minute die Entscheidung.

 

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