Die HG Zirndorf startet bald in die 3. Handball-Liga

25.8.2016, 13:37 Uhr
Die HG Zirndorf startet bald in die 3. Handball-Liga

© Archivfoto: Wolfgang Zink

Schon Mitte Juni bat das Trainer-Ehepaar Attila und Ulli Kardos die Handball-Frauenmannschaft des HG Zirndorf zur ersten Übungseinheit. Seitdem schwitzten die Spielerinnen drei- bis viermal wöchentlich, um für die neuen sportlichen Herausforderungen gewappnet zu sein. Einen kleinen Dämpfer musste der Bayernliga-Meister allerdings bei der Ligeneinteilung verkraften.

Anstatt wie erhofft in die Süd-Gruppe, wurde der Aufsteiger in die Ost-Staffel gesetzt. Dort stehen nun extrem weite Auswärtsfahrten nach Berlin (rund 450 Kilometer), Leipzig (300), Bad Salzuflen im Raum Osnabrück (440) oder gar Frankfurt an der Oder (520) an. Nur Gegner Haspo Bayreuth (100) liegt innerhalb eines 300-Kilometer-Radius’. In der Regel bedeutet das, am Spieltag in aller Frühe loszufahren und mitten in der Nacht zurückzukommen.

Oftmals muss sogar ein zweiter Busfahrer zum Einsatz kommen, weil die erlaubte Lenkzeit von neun Stunden überschritten wird. Anreisen am Vortag plant man schon aus Kostengründen nicht. Dennoch: „Wir sind total gespannt, was läuft und freuen uns riesig“, sagt Coach Attila Kardos.

Zielsetzung ist selbstredend ausschließlich der Klassenerhalt: „Wir werden uns auch von eventuellen Niederlagen nicht die gute Laune verderben lassen und gehen das locker an. Ab und zu versuchen wir dann natürlich, ein paar Punkte zu machen.“

Die Konkurrenz hat teilweise mächtig aufgerüstet. Da betrachtet es Kardos durchaus als Vorteil, bis auf wenige Ausnahmen sein eingespieltes Team der Vorsaison zur Verfügung zu haben. Vanessa von Frankenberg ist aus Studiengründen nach Ingolstadt gezogen. Janina Herklotz legt ein Auslandssemester ein, wird aber im Frühjahr zurückerwartet und Claudia Blasch wechselte zum 1. FC Nürnberg.

Vom Club kam dafür im Gegenzug Marina Raab. Daneben verstärken zukünftig Lena Wieland (HC Erlangen), Dani Leschke (TS Herzogenaurach) und die mit Doppelspielrecht ausgestattete Laura Schmidt (MTV Stadeln) den Kader. Am vergangenen Wochenende arbeitete die HGZ bei einem dreitägigen Trainingslager im thüringischen Bad Blankenburg an taktischen Feinheiten.

„Tempo ohne Ende“

„Wir brauchen heuer viele Tore über Gegenstöße, denn wir haben nur wenige Spielerinnen, die oben drüber werfen können. Außerdem müssen wir Tempo ohne Ende machen“, weiß der erfahrene Coach. Bevor es am Samstag, 17. September, in der Biberthalle (Schwalbenstraße 35) mit dem Heimspiel gegen den MTV 1860 Altlandsberg, der sich selbst als „Handball-Hochburg vor den Toren Berlins“ bezeichnet, erstmals um Punkte geht, stehen noch einige Härtetests auf dem Programm. Unter anderem misst man sich mit dem HCD Gröbenzell und dem ESV 1927 Regensburg aus der Süd-Gruppe.

Absoluter Höhepunkt der Vorbereitung ist jedoch das DHB-Pokal-Spiel gegen Zweitligist TSG Ketsch am Samstag, 3. September. Die HGZ hatte sich durch den Gewinn des Bayern-Pokals im Dezember vergangenen Jahres erstmals in der Vereinsgeschichte für die erste Hauptrunde auf Bundesebene qualifiziert.

Alle Pflichtspiele werden in der Biberthalle bestritten. Die Stadt Zirndorf hat dort den ab dieser Spielklasse durch die Statuten des Deutschen Handball-Bundes vorgeschriebenen Einsatz von Harz genehmigt. Um die Rückstände des Haftmittels auf dem Hallenboden zu entfernen, wurde eine spezielle Reinigungsmaschine angeschafft. Eventuell legen im Notfall nach der Schlusssirene auch die Spielerinnen selbst noch eine Zusatzschicht als Putzkräfte ein.

Dass der Neuling aus der Bibertstadt durchaus mithalten kann, deutete sich am Dienstagabend beim 26:18-Testspielerfolg gegen Ligakonkurrent Bayreuth an. Allerdings wurde die Freude über die gelungene erste Standortbestimmung durch eine Knieverletzung von Meike Fenn getrübt. Nun hofft man im Lager der HG, dass sich die schlimme Vermutung eines Kreuzbandrisses nicht bestätigt.

3. Liga Staffel Ost: Füchse Berlin Reinickendorf, Berliner TSC, HC Leipzig II, HaSpo Bayreuth, HSG Blomberg-Lippe II, SV Germania Fritzlar 1876, Frankfurter HC, MTV 1860 Altlandsberg, SG 09 Kirchhof, Handball Bad Salzuflen, SV Markranstädt, HG Zirndorf.

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