Die Konkurrenz von Club und Kleeblatt: 16 Gegner, 16 Akteure
16 Bilder 21.7.2015, 14:14 UhrMSV Duisburg: Kingsley Onuegbu
Eigentlich müsste an dieser Stelle der schmucke Name der Heimspielstätte des MSV Duisburg zum Thema gemacht werden. Nur ließe sich jene Schauinsland-Reisen-Arena nur schwerlich auf das Briefmarkenformat zurechtstutzen. Außerdem ist diese Panoramaseite nun mal Spielerporträts vorbehalten. Deshalb und natürlich nicht nur deshalb rückt nun Kingsley Onuegbu in den Fokus. Der Nigerianer hat sich folgende Zeilen aber auch verdient. Die Karriere des bulligen Stürmers schien beinahe beendet, als er noch in Diensten der Sp Vgg Greuther Fürth im Januar 2011 in ein Loch trat und sich den Knöchel brach. Nach einer einjährigen Leidenszeit inklusive Rückversetzung ins zweite Glied des Kleeblatts wechselte "King" zu den Zebras. Dort fand er zurück zu alter Stärke und kann mit einer veritablen Torausbeute glänzen. Auf dem Weg zurück in die Zweite Liga drehte der 29-Jährige in der Rückrunde auf, erzielte 13 Tore und trug so dazu bei, dass man in dieser Saison wieder Zweitliga-Fußball in der Schauinsland-Reisen-Arena bestaunen kann. © Ina Fassbender
VfL Bochum: Gertjan Verbeek
Na klar, wer sonst sollte beim VfL Bochum in dieser Rubrik auftauchen, wenn nicht dessen Trainer? Ungeachtet seiner fränkischen Vergangenheit und ohne dem VfL Unrecht tun zu wollen, ist die Frage berechtigt. Wer sonst? Gertjan Verbeek ist ein knorriger Typ, der beim Publikum trotzdem ankommt und eine Mannschaft trainiert, aus der kaum ein Profi heraussticht. Die Zeiten der knallbunten Regenbogentrikots sind passé und Bochum ist zurück in der Rolle der grauen Maus zwischen den Ruhrpottgrößen Dortmund und Schalke. Der niederländische Häuslebauer Verbeek hat mit Tim Hoogland, Tobias Weis und Nando Rafael einige erfahrene Kräfte im Kader, eine schlagkräftige Elf muss er noch basteln. Spielen soll sie nach vorne, agieren statt reagieren, und auch dem Nachwuchs räumt der 52-Jährige eine wichtige Rolle ein. Neben der Mannschaft hat sich Verbeek aber auch noch ein anderes Objekt für Änderungen gesucht. Seinem Trainerbüro im Stadion der Bochumer fehlt ein Fenster. "Da wird man ja traurig", befand Verbeek. Vielleicht liefert ihm dafür sein Team Gründe für gute Laune. © dpa
Fortuna Düsseldorf: Frank Kramer
Fortuna Düsseldorf ist längst eine fränkische Enklave. Angefangen hat das nicht erst mit dem neu geholten Trainer Frank Kramer, bereits zuvor gab es einige Verbindungen, wie die mit den Ex-Fürthern Sascha Rösler oder Christian Weber. Nun aber hat der Ende Februar in Fürth entlassene Kramer die Fortuna endgültig zu einem Kleeblatt-Ableger gemacht. Die Fäden im Hintergrund zieht geschickt der ebenfalls gerade erst installierte Manager und Herzens-Fürther Rachid Azzouzi, der einige Wunschkandidaten Kramers verpflichten konnte. Neben viel Erfahrung (Karim Haggui) und eingebauter Torgefahr (Didier Ya Konan und Maik van Duinen) holte sich Gymnasiallehrer Kramer auch eine anspruchsvolle pädagogische Herausforderung ins Haus. Der in Röthenbach aufgewachsene Sercan Sararer wurde dank seines Wechsels von Fürth zum VfB Stuttgart zwar reich, aber nicht glücklich, weshalb er unter Kramer einen Neuanfang versucht. Der Jahrgangsbeste des DFB-Lehrgangs 2012/13 hat sich viel vorgenommen. Als Arbeitstier war er aber schon in Fürth bekannt. © Sportfoto Zink
FSV Frankfurt: Dani Schahin
Der FSV Frankfurt setzt bei seiner Kaderzusammenstellung große Hoffnungen auf einen, der seit zwei Jahren das Tor nicht mehr getroffen hat, aber genau für diese Aufgabe verpflichtet wurde. Über die Fähigkeiten von Dani Schahin gab es schon während seiner Zeit bei der Sp Vgg Greuther Fürth keinen Zweifel. Er kann den Ball streicheln wie kein Zweiter. Allein an Durchsetzungskraft und Abschlussqualität mangelt es dem Deutsch-Ukrainer, der nach seinem Abgang aus Fürth gerade noch bei Fortuna Düsseldorf mit einer ansehnlichen Quote (31 Spiele, acht Tore) überzeugte, bei seinen Bundesligaabstechern zum FSV Mainz 05 und SC Freiburg aber glücklos blieb. Dieses Phlegma könnte er sich mit Hilfe von FSV-Trainer Tomas Oral abstreifen und sein Image aufpolieren. Der Möhlmann-Nachfolger steht auf rituelle Waschungen, wie der Besuch mit dem Team in einer Waschstraße beweist. Glühende Kohlen, Glasscherben – das war gestern. Heute gibt es die Komplettreinigung mit Unterbodenschutz. Der Lack ist bei Schahin mit 26 Jahren ja auch längst noch nicht ab. © dpa
1. FC Kaiserslautern: Marius Müller
Beim 1.FC Kaiserslautern wäre eigentlich Platz für zwei Köpfe notwendig gewesen. Ging aber nicht. Also fiel die Wahl auf Marius Müller und nicht auf Zlatan Alomerovic. Einer dieser beiden wird einen Platz einnehmen, der lange fest vergeben war. Doch zwischen den Pfosten rissen die Lauterer selbst eine Lücke, weil sie den Vertrag mit Tobias Sippel nicht verlängerten und den 27-Jährigen nach insgesamt 17 Jahren im Verein ziehen ließen. Die Trennung ging nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne. Künftig wird Sippel beim Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach die Bank statt das Tor hüten. Ob damit die Bahn frei ist für seinen einstigen Stellvertreter Müller oder ob Neuzugang Alomerovic ihm ein Schnippchen schlagen wird? Mal abwarten. Was die Beflockung der Trikots angeht, mochte man sich auf dem Betzenberg jedenfalls nicht voreilig festlegen. Müller erhielt die Rückennummer 32, Alomerovic die 33 und der dritte Keeper im Bunde, Julian Pollersbeck, die Nummer 22. Und da soll man sich auf einen Kopf festlegen. © Sportfoto Zink / WoZi
SV Sandhausen: Andrew Wooten
Den SV Sandhausen als Resterampe zu bezeichnen, wäre respektlos und außerdem einfach falsch. Gemessen an den finanziellen Möglichkeiten und der nicht unbedingt besonders ausgeprägten Ausstrahlung des Klubs aus der oberrheinischen Tiefebene vor den Toren Heidelbergs, kann sich die sportliche Bilanz durchaus sehen lassen. Vor dem nun vierten Zweitligajahr gilt Andrew Wooten erneut als Lebensversicherung. Wie nicht wenige andere Profis aus dem Kader des SVS hatte sich auch der in Bamberg geborene Deutsch-Amerikaner bei seiner vorigen Station in Kaiserslautern nicht durchsetzen können. In der Idylle des kleinstädtischen Sandhausens aber scheint der Nachwuchs-Nationalspieler aus Übersee sein Glück gefunden zu haben. Auch in der Vorbereitung war er mit sechs Toren treffsicherster Angreifer der Nordbadener. Im Hardtwald wurde jüngst das neue Maskottchen des SV Sandhausen vorgestellt: Es ist der Frechdachs, der auf den Namen "Hardi" hört, und nicht wenige meinen, dass es der beste Kumpel von Andrew Wooten werden könnte. © Sportfoto Zink / MaWi
Karlsruher SC: Pascal Köpke
Eine Trophäe hat Pascal Köpke seinem prominenten Papa bereits voraus. Ein Tor des Monats konnte Andreas Köpke, Ex-Nationalkeeper und aktuell Bundestorwarttrainer, aus plausiblen Gründen nie erzielen. Köpke junior gelang dieses Kunststück bei seinem Drittligadebüt für die Sp Vgg Unterhaching im November 2013 mit einem spektakulären Seitfallzieher. "Pascal macht das Gegenteil von mir und das ziemlich gut. Ich bin stolz auf ihn", sagt Köpke über seinen Filius, dessen Talent sich schon im heimischen Garten angedeutet hatte. Da stand der Senior im Tor, "und ich hatte großen Spaß, ihm die Bälle um die Ohren zu schießen", wie Pascal Köpke auf dfb.de verriet. Nun geht der 19-Jährige, dem man beim 1.FCN den Durchbruch nicht recht zutrauen mochte, eben als Stürmer seinen Weg. Beim Karlsruher SC will der U20-Nationalspieler den nächsten Karriereschritt machen – und mithelfen, dass die Badener das Trauma des in der Relegation gegen den HSV so knapp verpassten Aufstiegs bewältigen können. Wie es klappt mit der Bundesliga, weiß ja Papa Andy. © Zink
SC Freiburg: Christian Streich
Wenn man einen Blick Richtung Schwarzwald auf den SC Freiburg wirft, kommt man an Christian Streich nicht vorbei. Der streitbare Cheftrainer verleiht dem beschaulichen Breisgau einen diabolischen Anstrich. Seine Wutausbrüche an der Seitenlinie sind legendär und meist auch sehr kostspielig. Als der 1.FC Nürnberg 2014 im Breisgau gastierte, war Streich nach Ansicht des damaligen Club-Trainers Gertjan Verbeek zu weit gegangen. Der Holländer fühlte sich durch das wilde Gestikulieren attackiert und in seiner Ehre gekränkt. Ein entrückter Blick Streichs tat ein Übriges. Verbeek blieb der Pressekonferenz nach dem Spiel mit dem Verweis fern, Streich sei für ihn alles, nur kein Berufskollege. Einen Reifeprozess müsse das Team eine Liga tiefer nun erst einmal durchmachen, meinte Streich nach durchwachsener Vorbereitung. Ob das auch ihm persönlich gelingt, davon darf sich Verbeek am dritten Spieltag selbst ein Bild machen, wenn er mit dem VfL Bochum im Breisgau gastiert. Mal sehen, ob der Stuhl auf dem Podium neben Streich diesmal wieder leer bleibt. © Uwe Anspach (dpa)
FC St. Pauli: Jan-Philipp Kalla
Nicht jedem Profi würde dieser Spitzname gefallen. Weil sich Jan-Philipp Kalla in seiner Kindheit beim Schlafen immer einrollte, rief ihn seine Mutter Eva schon früh "Schnecke". Wer meint, das habe etwas mit möglichen Tempodefiziten auf dem Platz zu tun, irrt. Seit zwölf Jahren trägt der gebürtige Hamburger Kalla das Trikot des FC St.Pauli und ist einer der Publikumslieblinge am Millerntor. Vielleicht, weil der 28-jährige Defensivakteur keine Allüren pflegt, wie manch unterdurchschnittlicher Drittligafußballer sie an den Tag legt. Im Winter fuhr Kalla, der wegen einer Knieverletzung behandelt wurde, mit Bus und Bahn zur Reha, er organisierte Kleiderspenden für soziale Einrichtungen, ist Pate bei den "Kiezhelden", einem Sozialprojekt seines Vereins. Auf dem Rasen entspricht Kalla dem Spielertyp, den Einsatz und Leidenschaft auszeichnen. Er ist kein Ballartist, der Mann mit der Rückennummer 27 ist ein lauffreudiger Arbeiter und gilt als bescheiden. Solche Profis werden auf dem Kiez geschätzt und gefeiert, wenn sie sich über 90 Minuten verausgabt haben. "Schnecke" ist so ein Profi. © Sportfoto Zink / MaWi
Arminia Bielefeld: Fabian Klos
Es gibt wenige Standorte in Deutschland, die mit so viel Tradition verbunden sind wie die Alm. Da verwundert es nicht, dass man bei Arminia Bielefeld Spieler ins Herz schließt, die länger als nur eine Saison bleiben. Bestes Beispiel ist Fabian Klos, der vor vier Jahren vom VfL Wolfsburg II kam und längst zum Inventar gehört. Der wuchtige Angreifer verkörpert einen Stürmertyp, der bereits ausgestorben schien: nicht besonders filigran oder gar technisch begabt, aber extrem wuchtig und nicht nur dank seiner stattlichen Körpergröße von 1,94 Metern schwer aus dem Spiel zu nehmen. In Bielefeld lieben sie ihren Torjäger, weil der sich auch von einem zertrümmerten Nasenbein nicht bremsen lässt und selbst in extremen Situationen seine Kollegen mitzureißen versucht. "Mentalitätsspieler" wird das Neudeutsch gerne genannt. Wie man Klos und seine Auffassung vom Fußball kennt, wird ihm das reichlich egal sein. Der Knipser, der Bielefeld mit 23 Treffern in 35 Spielen als Torschützenkönig zum Aufstieg ballerte, wird auch eine Liga höher seinen Mann stehen. © Sportfoto Zink / WoZi
1. FC Union Berlin: Benjamin Köhler
Als Benjamin Köhler Mitte Juni bei der offiziellen Mannschaftsvorstellung im Trikot des 1. FC Union Berlin den Platz betrat, ließen die rund 5000 Fans im Stadion An der Alten Försterei ihren Gefühlen freien Lauf - und feierten den Mittelfeldspieler, als wäre gerade Lionel Messi persönlich eingelaufen. Im Februar 2015 war bei Köhler ein bösartiger Tumor des Lymphsystems diagnostiziert worden, ein ganzer Verein befand sich danach im Schockzustand. Doch gemeinsam nahm man in Köpenick den Kampf gegen den Krebs auf. "Eisern bleiben, Benny!" lautete das Motto. Das Heimspiel gegen Bochum wurde extra unterbrochen, um dem Kollegen auf der Tribüne mit einem Transparent und eigens angefertigten T-Shirts Mut zu machen. Die Fans rollten ein Banner mit Köhlers Trikotnummer 7 aus, sogar der auslaufende Vertrag des 34-Jährigen wurde demonstrativ bis 2016 verlängert. Nach überstandener Chemotherapie darf der Familienvater nun sogar auf sein Comeback hoffen. Es würde vielen Menschen in Berlin wohl weit mehr bedeuten als der anvisierte Aufstieg in die Bundesliga. © Sportfoto Zink / WoZi
Eintracht Braunschweig: Marcel Correia
Bei Eintracht Braunschweig spielt "Cello die erste Geige" - ein Einstiegssatz, wie er neugieriger nicht machen kann. Stimmt's? Die Niedersachsen vergaben ihr Kapitänsamt vor der Saison neu und legten es vertrauensvoll in die Hände eines gewissen Marcel Correia - Spitzname: Cello. Der 26-Jährige nimmt als Abräumer vor der Abwehr eine zentrale Rolle bei den "Löwen" ein und bringt neben nicht zu vernachlässigen Fähigkeiten als Berufsfußballer insbesondere "die menschlichen Qualitäten" für ein solches Amt mit. Deshalb entschied sich Trainer Torsten Lieberknecht für ihn als verlängerten Arm auf dem Platz. Obwohl der klangvolle Name Marcel Correia anderes vermuten lässt, erblickte der Innenverteidiger nicht etwa an Portugals schöner Algarve das Licht der Welt, nein, er machte in Kaiserslautern zum ersten Mal die Äuglein auf. "Cello muss und wird sich in diese neue Rolle hineinfinden", rechnet Lieberknecht mit einer gewissen Eingewöhnungszeit für den deutsch-portugiesischen Orchestervorsteher des Braunschweiger Musikantenstadels. © Peter Steffen (dpa)
SC Paderborn: Moritz Stoppelkamp
Am Ende musste sich Kunstschütze Moritz Stoppelkamp nur dem deutschen WM-Helden geschlagen geben. Bei der Wahl zum "Tor des Jahres" war Mario Götzes später Vier-Sterne-Schuss im Finale von Rio de Janeiro wohl schon aufgrund seiner historischen Bedeutung kaum zu toppen. Ein bisschen Geschichte geschrieben hat Stoppelkamp während des einjährigen Bundesliga-Abenteuers des SC Paderborn aber auch. Am vierten Spieltag versenkte der Mittelfeldakteur den Ball beim 2:0-Sieg gegen Hannover 96 aus 82,3 Metern Entfernung im verlassenen Tor, überbot damit die bisherige Bestmarke des Frankfurters Giorgos Tzavelas um fast zehn Meter und stellte staunend fest: "Ich wusste nicht, dass ich überhaupt soweit schießen kann." Vor Paderborns Arena hat man dem Mann, der früher gern als "Stolperkamp" verspottet wurde, deshalb die exakt 82,3 Meter lange "Stoppelkamp-Allee" gewidmet. Kein Wunder, dass der 28-Jährige auch bei der Mission Wiederaufstieg als Hoffnungsträger gilt. Es müssen ja nicht immer gleich spektakuläre Rekordtore sein. © Oliver Krato (dpa)
RB Leipzig: Davie Selke
Als Werder Bremen just am 1. April den Wechsel von Davie Selke zum Zweitligisten RB Leipzig bekanntgab, hielten das nicht wenige für einen (schlechten) Scherz. Zumal der hochbegabte Junioren- Nationalspieler ja erst wenige Monate vorher an der Weser einen neuen Vertrag bis 2018 unterzeichnet hatte, eine "Herzensangelegenheit", wie Selke damals betonte: "Ich habe Werder noch viel zurückzugeben." Nun gibt der 20-jährige Sohn einer Tschechin und eines Äthiopiers künftig doch lieber dem finanzkräftigen Dosenimperium mit der Fußballvereinsfassade etwas zurück, wobei man getrost annehmen darf, dass sich auch RB nicht lumpen lässt. Und die acht Milliönchen Euro Ablöse zahlt Mäzen Dietrich Mateschitz eh aus der Portokasse. Dafür soll Selke dem in Restdeutschland leidenschaftlich gehassten Retortenklub aus Sachsen beim Großangriff auf die Bundesliga Flügel verleihen. Glückt dem vom Sportdirektor wieder zum Trainer umfunktionierten Ralf Rangnick der Aufstieg, hätte Selke in seiner Karriereplanung wohl alles richtig gemacht – und zuletzt gelacht. © dpa
1. FC Heidenheim: Marc Schnatterer
Der letztjährige Aufsteiger landete in der Abschlusstabelle mit Rang acht auf einem gesicherten Mittelfeldplatz und zeigte nicht wenigen arrivierten Teams die lange Nase. Wie der gesamte Klub von der Ostalb kokkettierte auch der Dauerbrenner und Publikumsliebling Marc Schnatterer gerne mit dem Image des frechen Draufgängers. Unbekümmert sind sie beim FC Heidenheim zweifellos, weil sie im ersten Jahr nach dem Aufstieg nichts zu verlieren hatten. Sie spielten wie der in Stuttgart und Karlsruhe nicht berücksichtigte Schnatterer einfach mal drauflos, aber ganz bestimmt nicht kopflos. So wurde in der Führungsetage schon frühzeitig daran gearbeitet, den Rotschopf mit dem unbändigen Offensivdrang langfristig an den Verein zu binden. Die FCH-Ikone unterschrieb bis 2020 – das stärkt die Identifikation der Anhänger mit dem finanziell übrigens sehr gut aufgestellten Klub und sorgt obendrein für betriebsinterne Ruhe. Schnatterer bleibt auch in seinem neunten Jahr in Heidenheim der Kapitän des Teams, das Gesicht und das Aushängeschild des emsigen Vereins. © Daniel Reinhardt (dpa)
TSV 1860 München: Hasan Ismaik
Der und der jordanische Geschäftsmann Hasan Ismaik, das sollte eine prosperierende Erfolgsstory werden. Zumindest lautete so der Plan im Juni 2011 als der Investor und der Münchner Traditionsverein ihre Liaison offiziell machten. "Die Löwen von 1860 haben jetzt lange genug geschlafen...", verkündete der neue Geldgeber vollmundig. Drei Jahre später, also 2014, wollten die Geschäftspartner in die erste Liga vorgedrungen sein. Vier Jahre später, also 2015, bleibt festzuhalten: So richtig scheint der Münchner Löwe den jordanischen Wecker nicht gehört zu haben. Seit Ismaik sich bei 1860 engagiert, ging es eher bergab als bergauf, in der Relegation wurde zuletzt gerade noch der Sturz in die Drittklassigkeit abgewendet. Die Führungscrew wechselte mehrfach, gleiches gilt freilich auch für den Trainer. Kontinuität herrscht nur beim Theater. Noch zeichnet sich da keine Änderung ab. © dpa