Die Trennung von Trinchieri tut weh, ist aber nachvollziehbar

20.2.2018, 07:14 Uhr
Die Ära von Meistertrainer Andrea Trinchieri bei Brose Bamberg ist beendet.

© Sportfoto Zink / HMI Die Ära von Meistertrainer Andrea Trinchieri bei Brose Bamberg ist beendet.

Als sich der Verein, der damals noch Brose Baskets Bamberg hieß, 2014 von Chris Fleming trennte, hatte der US-Amerikaner in sechs Jahren viermal den Meistertitel nach Oberfranken geholt und dreimal den Pokal gewonnen. Für Romantik, das war spätestens dann klar, ist auch abseits der chronisch aufgeregten Sportmetropolen Deutschlands wie München, Hamburg oder Köln kein Platz.

Die Bilanz von Andrea Trinchieri liest sich ähnlich gut, in der Vergangenheit schwelgen können die Verantwortlichen von Brose Bamberg aber natürlich auch jetzt nicht, da die Mannschaft in der Gegenwart einen besorgniserregenden Eindruck erweckt. Dass sie das tut, hat wohl vor allem damit zu tun, dass es Trinchieri nicht geschafft hat, von seinem bisherigen Coaching-Stil abzuweichen und zunehmend den Zugang zu seinen Spielern verloren hat. Betrachtet man die Qualität des aktuellen Jahrgangs, müsste dieser trotz aller Verletzungssorgen und Strapazen in der Euroleague in der Lage sein, einen der besseren Playoff-Plätze zu behaupten. Oder zumindest beim Tabellen-13. in Jena zu gewinnen.

Die Trennung von Trinchieri tut weh, weil der Italiener auch abseits des Platzes die Basketball-Bundesliga unterhaltsamer gemacht und bewiesen hat, dass ein im europäischen Vergleich immer noch relativ kleiner Verein im wichtigsten Wettbewerb des Kontinents mithalten kann.

Als Trinchieri die Trennung am Montag verkündete, stand das deutsche Basketballherz, wie sie sich in Bamberg selbst nennen, für einen Moment still, wenn die Vereinsführung wieder zur Ruhe kommt, muss sie ihre eigenen Fehler analysieren. Brose Bamberg ist es nicht gelungen, Leistungsträger langfristig zu binden, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrates öffentlich die Auswahl des aktuellen Personals kritisierte, war ebenfalls wenig hilfreich. 2014 war das übrigens schon genauso.

 

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