"Die Tür ist auf": Bayern sind mit dem 0:0 zufrieden

20.2.2019, 11:54 Uhr
Bayern-Trainer Niko Kovac war mit dem Ergebnis deutlich glücklicher als Liverpool-Coach Jürgen Klopp.

© Oli Scarff / afp Bayern-Trainer Niko Kovac war mit dem Ergebnis deutlich glücklicher als Liverpool-Coach Jürgen Klopp.

Die Bilder in der Umkleide erfreuten die Bosse des FC Bayern München nach dem hart erkämpften Wunschergebnis beim FC Liverpool. "Es war keine Partystimmung in der Kabine, das hat mir gefallen", berichtete Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 0:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League: "Die Mannschaft weiß, dass noch ein schweres Spiel auf uns in München wartet."

Aber in dieses geht der deutsche Rekordmeister nun am 13. März in einer gefühlten Vorteilsrolle. "In München sind wir stark", erklärte Kapitän Manuel Neuer. Eine gute Basis fürs Weiterkommen ist geschaffen, auch wenn ein 0:0 im Europapokal Risiken birgt. "Es ist kein Ergebnis, bei dem man ganz gefahrlos auf das Rückspiel schauen sollte", mahnte Rummenigge am Dienstagabend im Stadion an der Anfield Road. Aber das Viertelfinale winke: "Jetzt ist die Tür auf!"

Bei Spiel Nummer zwei in den deutsch-englischen Königsklassenwochen rückten die Bayern das Bild nach dem 0:3 von Borussia Dortmund bei den Tottenham Hotspur ein wenig zurecht. "Die Bundesliga muss sich nicht verstecken hinter der Premier League", sagte Trainer Niko Kovac stolz: "Vor allem nicht der FC Bayern. Wir haben Qualität."

Bayern-Abwehr überzeugt, Klopp ist weniger glücklich

Auch in der Defensive. Die wacklige Abwehr, die immer wieder auftretenden individuellen Aussetzer in dieser Saison - auf der internationalen Bühne gab es sie zum Auftakt der K.o.-Phase gegen Liverpools herausragende Offensivabteilung prompt nicht.

"Wir haben es uns selber bewiesen, dass wir es defensiv können. Man hat gesehen, dass wir uns das wirklich vorgenommen hatten, hier kein Gegentor zu kassieren. Das war ein tolles Signal", sagte Torwart Neuer zufrieden: "Wir haben alle einen guten Job gemacht."

Das galt besonders für die ältere Garde: Die 30 Jahre alten Mats Hummels und Javi Martínez, der den angeschlagenen Leon Goretzka im Mittelfeld ersetzte, stachen aus einem funktionstüchtigen Kollektiv heraus. "Wir haben uns vielleicht eine ein klein bisschen bessere Ausgangsposition erspielt, als die meisten es von uns erwartet haben", bemerkte Hummels. Die defensivere Ausrichtung zeigte Wirkung.

Jürgen Klopp machte sich weniger zufrieden auf den kurzen Heimweg. "Ich bin sicher, dass Bayern sich besser fühlt als wir", sagte der Liverpool-Coach. Sein Wunschergebnis hatte anders ausgesehen, aber er reagierte kämpferisch: "Wir wollten ein Ergebnis, mit dem wir arbeiten können. Und mit dem 0:0 können wir natürlich arbeiten."

Handschlag-Knatsch zwischen Klopp und Kovac

Eine Diskussion nach dem Handschlag der Trainer Niko Kovac und Jürgen Klopp hat nach dem Champions-League-Duell des FC Bayern beim FC Liverpool für Wirbel gesorgt. "Es war ein reines Missverständnis", sagte Klopp über die Situation nach dem Schlusspfiff. Der Ex-BVB-Trainer hatte seinem Kollegen Kovac die Hand schütteln wollen, musste aber warten, weil dieser nach dem Abpfiff erst mit seinen Spielern abklatschte. "Es war alles ok. In England ist es üblich, dass man sich erst nach dem Schlusspfiff die Hand gibt", sagte Kovac im TV-Sender Sky über die Situation. "Ich allerdings bin erst zur Bank und habe mit meinen Jungs abgeklatscht und dafür habe ich mich aber entschuldigt".

Für den vier Jahre älteren Klopp war die Situation unangenehm. "Ich habe ihm gesagt, er soll sich beim nächsten Mal nur kurz zu mir umdrehen, denn so stand ich wie ein Ochs vor dem Berg da", sagte der Premier-League-Coach dem TV-Sender Sky. "Ich wollte ihm die Hand schütteln und er musste erst einmal ganz Bayern die Hand geben."

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