Die wilden Antikörper sind im Fasching ausgebucht

16.11.2017, 11:36 Uhr
Die wilden Antikörper sind im Fasching ausgebucht

Auf in die Trainingsklamotten und los geht’s. Bevor die Musik einsetzt, werden erst noch einmal die Bewegungsabläufe zum Karneval-Hit "Schenk mir dein Herz" einstudiert. Trainerin Lotti Kremer achtet dabei genau darauf, dass die Bewegungen der Männer auch richtig sitzen. Schließlich möchte man den Zuschauer gut unterhalten. Dann setzt die Musik ein und es folgt eine ausgefallene Männertanzshow mit Zeitlupenkampfszenen, Comedy- und Akrobatikeinlagen, die andere nicht bieten können und die die Zuschauer zum Schmunzeln bringen sollen.

Die wilden Antikörper sind im Fasching ausgebucht

Die Choreographien für die Männer um Matthias Breun, den Teammanager, überlegt sich die Trainerin selbst. "Da es sich bei den ‚wilden Antikörpern‘ um eine bunt gemischte Gruppe handelt, ist das nicht immer einfach", betont sie. Nur Oliver Kroll, Dieter Fronz, Christian Rümler und Peter Franta sind von Anfang an dabei.

Der Rest der Gruppe hat sich über die Jahre aus Akrobaten, Tänzern und Quereinsteigern zusammengefunden, wobei die Besetzung immer wieder wechselt. Derzeit besteht die Gruppe aus zehn Männern. Neueinsteiger sind aber immer herzlich willkommen. Trainiert wird jeden Donnerstag um 20 Uhr in der DJK-Halle in der St.-Johannes-Straße 4. Tanzerfahrung ist dabei nicht unbedingt erforderlich, "auch wenn ein gutes Taktgefühl sicherlich vorteilhaft ist", sagt Kremer.

Die wilden Antikörper sind im Fasching ausgebucht

© Fotos: Thomas Hahn

Am wichtigsten ist der Spaß am Tanzen, ein guter Teamgeist und Freude an den verschiedenen Rollen. Letztendlich findet die Trainerin für jeden Typ Mann, je nach Figur und Können, die passende Rolle. Ein bisschen Mitspracherecht haben die Männer natürlich auch, so spielt Peter Franta mit Begeisterung die Frauenrolle.

"Die wilden Antikörper" gibt es seit 2010/11 und sie treten – der Name lässt es ahnen – vor allem an Fasching auf. Jedes Jahr, direkt nach Aschermittwoch, überlegen sie sich zusammen mit ihrer Trainerin ein neues Motto. In den vergangenen beiden Jahren waren sie als Steinzeitmenschen und Bauarbeiter unterwegs. Diesmal machen sie als Gladiatoren die Bühne unsicher.

Akrobatik und Zeitlupe

Beim Tanz selbst geht es um Cäsar, der seiner geliebten Cleopatra zum Jahrestag eine Statue von sich schenkt. Cleopatra, die keinen Gefallen am Geschenk findet, führt ihm eine Gruppe Gladiatoren vor, deren Anblick ihr sehr viel mehr Freude bereitet. Mit diesem neuen Programm, das wie seine Vorgänger akrobatische Elemente beinhaltet, aber auch mit einer Zeitlupenszene für Aufsehen sorgt, trat die Gruppe erstmals zu Faschingsbeginn bei der Dämmerungssitzung der AK04 im Nürnberger Gesellschaftshaus Gartenstadt auf.

Von da an sind sie wöchentlich im Einsatz. Den Höhepunkt der Saison erleben sie zur Weiberfastnacht, an der sie laut Matthias Breun "bis zu acht Mal am Abend auftreten". Während und nach dem Fasching können "Die wilden Antikörper" aber auch ganzjährig für private Veranstaltungen wie Geburtstage, Firmenfeiern und Hochzeiten gebucht werden.

Die Gruppe hat sich als Ziel gesetzt, eine witzige Geschichte zu erzählen und gute Auftritte abzuliefern. Der Zusammenhalt und nicht der Erfolg steht an erster Stelle. Dennoch ist die berühmte Prunksitzung in Veitshöchheim natürlich ein Traum, verrät Kremer. Fast hätte es sogar schon einmal geklappt.

Beim Finale von "Franken sucht den Supernarr 2013" ist die Gruppe nur knapp gescheitert und landete auf dem vierten Platz. Die Trainerin bleibt trotzdem realistisch: Ihr Männerballett sieht sie in nächster Zeit nicht bei der Prunksitzung, da dort vor allem starke Redner gesucht werden. Für große Enttäuschung bleibt bei knapp 50 Auftritten im Jahr ohnehin keine Zeit.

Dieses Jahr durfte die Tanzgruppe sogar schon TV-Luft schnuppern. Sieben Männer haben mit dem Programm "Die Bauarbeiter" aus dem Jahr 2016 am Casting für "Das Supertalent" in Nürnberg teilgenommen. Der Tatsache bewusst, dass sie sich hier aufgrund der starken und vielfältigen Konkurrenz wenig Hoffnung machen können, hat es die Gruppe dennoch überraschend in die nächste Runde geschafft und wurde für die Aufzeichnung der Fernsehshow nach Berlin eingeladen.

Obwohl die Bauarbeiter nicht bei der Jury punkten konnten, war der Auftritt etwas ganz Besonderes. Christian Rümler nutzte den Moment auf der großen Bühne und machte seiner nichtsahnenden Freundin Michaela Ackermann den ersten Heiratsantrag der Supertalent-Show in der 11. Staffel. Sie konnte da natürlich nicht nein sagen.

Die wilden Antikörper treten am Samstag bei Bretonia erneut im Nürnberger Gesellschaftshaus Gartenstadt auf. Außerdem am Freitag, 24. November, bei den Veitsbronner ShowGaMu Piraten in der Eichwaldhalle Puschendorf. Faschingssport erleben auch die Narren in Ammerndorf, wenn die neugegründete TSA Seukonia des SV Seukendorf ihren ersten Auftritt im Ammerndorfer TSV-Sportheim absolviert. Los geht es um 19.11 Uhr. www.die-wilden-antikoerper.de und www.seukonia.de

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