Diese Niederlage tut dem Kleeblatt richtig weh

29.11.2015, 17:32 Uhr
Trauriger Kapitän: Marco Caliguiri trottet nach dem 2:4 gegen Kaiserslautern enttäuscht über den Platz.

© Sportfoto Zink Trauriger Kapitän: Marco Caliguiri trottet nach dem 2:4 gegen Kaiserslautern enttäuscht über den Platz.

"Das ist schon traurig und tragisch", sagte Sebastian Freis. Mit 2:0 hatte der Fürther Zweitligist zur Pause gegen die Roten Teufel geführt, Freis mit einem Doppelpack (9., 34.) die Weichen früh auf Sieg gestellt.

Die SpVgg führte die Pfälzer vor, die Zuschauer begleiteten Ballstafetten mit euphorischen Rufen, das Team des ehemaligen Fürther Nachwuchsleiters Konrad Fünfstück stand am Abgrund. „Ich habe der Mannschaft in der Pause gesagt: Entweder wir steigen jetzt in den Bus und fahren heim oder wir wehren uns“, erzählte der FCK-Trainer nachher.

Nun ja, mit dem Wehren begann Kaiserslautern erst nach dem 2:2- Ausgleichstreffer. Zuvor hätte Jurgen Gjasula den Sack längst zumachen können. Doch Fürths Spielmacher vergab kläglich aus elf Metern (51.). "Wir hatten das Spiel lange Zeit richtig gut im Griff und haben guten Fußball gespielt", analysierte Freis.

Verletzt ausgewechselt

Fürths überragender Akteur der ersten Hälfte musste kurz nach der Pause verletzt ausgewechselt werden: „Ich hatte Probleme im Adduktorenbereich und habe dem Trainer signalisiert, dass ich raus muss. Ich konnte keinen Sprint mehr anziehen und dann hat es keinen Sinn mehr, auf dem Feld zu bleiben.“ Das wussten viele Fans nicht, die Trainer Stefan Ruthenbeck den frühen Wechsel im Nachhinein als Taktikfehler ankreideten. Zu Unrecht.

Aber selbst ohne Freis hätte Fürth die Partie niemals mehr aus der Hand geben dürfen. Dafür war die SpVgg zu dominant, Kaiserslautern zu schlecht. "Der eine oder andere hat bei uns den Hang zu überheblich zu sein", sagte Ruthenbeck. "Wir hatten so viele erfahrene Spieler auf dem Platz und schaffen es nicht, das Spiel zu Ende zu kontrollieren. Das ist bitter."

Bitter vor allem deshalb, weil die Fürther ihre defensive Grundordnung, die in den vergangenen Wochen die Basis für so manchen Punkt war, nach dem 1:2 komplett aufgaben. Ausgerechnet der Ex-Fürther Kacper Przybylko, der seit Wochen unter Ladehemmung litt, traf doppelt, bereitete einen weiteren Treffer vor. "Die haben uns richtig laufen lassen. Wir hatten in der ersten Halbzeit überhaupt keine Chance", sagte Przybylko. "Wenn die Fürther noch das dritte oder vierte Tor machen, dürfen wir uns nicht beschweren."

Bitter enttäuscht

Binnen 23 Minuten kassierte dann aber die SpVgg vier Gegentore. "Das waren die schlechtesten 23 Minuten seit ich in Fürth bin. Davor waren es die 67 besten", befand Ruthenbeck, der in seiner Enttäuschung noch anfügte: "Ich war heiß heute, wollte auf Platz drei vorrücken. Ich bin mir nicht sicher, ob das am Ende jeder andere auch noch war."

 

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