Djurdjics Fehlschuss kostet Fürth zwei Punkte

7.4.2014, 22:30 Uhr
Djurdjics Fehlschuss kostet Fürth zwei Punkte

© Sportfoto Zink

Mit einem Nullzunull in Ingolstadt enttäuscht die Spielvereinigung Greuther Fürth alle, die darauf gehofft hatten, dass sich das Kleeblatt nach dem Paderborner Patzer in der 2. Fußball-Bundesliga auf Rang zwei würde absetzen können.

Die Kulisse war beeindruckend. Allerdings nicht, weil die Ingolstädter Fans so laut waren, sondern weil über 2000 Fürther Anhänger von insgesamt 7236 am Montagabend das Auswärts- fast zu einem Heimspiel machten und lautstark „Hier regiert das Kleeblattt Fürth“ riefen. Auch auf der Haupttribüne ging es fränkisch zu. Der Ex-Nürnberger Jörn Andersen, Ex-Club-Trainer Michael Wiesinger und sein damaliger Co-Trainer Armin Reuthershahn sahen sich das Spiel aus der vierten Reihe an. Letzterer gemeinsam mit Stuttgarts Manager Fredi Bobic.

Nur Lex auffällig

Vielleicht läuft ja einer der 22 Spieler auf dem Feld nächste Saison in Bad Cannstatt in der Bundesliga auf – falls der VfB nicht absteigt. Anlass zu Spekulation boten nach der Leistung in der ersten Hälfte wenige Akteure auf dem Feld. Auffällig war in der halbstündigen Abtastphase nur ein Ex-Fürther. Stefan Lex, der erst in der Winterpause die Spielvereinigung verlassen hatte, erhielt von Trainer Ralph Hasenhüttl das Vertrauen für die erste Elf und war zumindest äußerst bemüht zu zeigen, dass Fürth einen Fehler gemacht hatte, als man ihn wegschickte. Aber mehr auch nicht. Auf der anderen Seite machte Daniel Brosinski die prominenten Kiebitze in der ersten Hälfte auf sich aufmerksam, indem er nicht nur als einzig effektiver Flankengeber fungierte, sondern auch selbst zu zwei gefährlichen Strafraumszenen kam.

Seine zwei Stürmer Ilir Azemi und Nikola Djurdjic bissen bei den oberbayerischen Innenverteidigern Bernardo De Oliveira und Andre Mijatovic aber meist auf Granit. Folgerichtig verbrachte der Ball nach dem Geschmack der Weiß-Grünen zuviel Zeit in der eigenen Hälfte. Die Ingolstädter standen enorm kompakt im Mittelfeld und erstickten das gefürchtete Fürther Kombinationsspiel schon an der Mittellinie und damit im Ansatz. Im Abschluss allerdings waren sie ähnlich harmlos wie die Gäste an diesem Abend. Es roch erneut danach, dass eine Standardsituation diese für das Kleeblatt so wichtige Partie entscheiden würde.

Der größte Unruheherd der Fürther war – zumindest nach der exklusiven Meinung des vierten Schiedsrichters – auf der Ersatzbank zu finden. Co-Trainer Mirco Dickhaut bekam das Signal, dass er nach einer weiteren Ermahnung auf der Tribüne würde Platz nehmen müssen. Immerhin erreichte er damit, dass sich sein Temperament in der zweiten Spielhälfte zumindest ein bisschen auf die Partie übertrug.

Andre Mijatovic, der auch schon einmal das Kleeblatt auf der Brust getragen hatte, ließ mit überharter Zweikampfführung wenige Heimatgefühle aufkommen. Grund zur Freude hatte wenigstens Abdul Rahman Baba. Er durfte nach einer „Verschnaufpause“ von fünf Spielen in der 62. Minute Zoltan Stieber ablösen. Der Ungar stellte den Trainer in seinem 100. Zweitligaspiel erneut vor ein Rätsel, weil er wie schon in der gesamten Rückrunde nicht ansatzweise sein Können gezeigt hatte. Außer mit einer Gelben Karte konnte er nicht auf sich aufmerksam machen.

Stimmung in die Bude brachte Niko Gießelmann, der nach dem Stieber-Wechsel von der Linksverteidigerposition ins linke Mittelfeld rutschte. Zunächst setzte er einen direkten Freistoß knapp neben den Pfosten (61.), in der 77. Minute landete seine Hereingabe im Fünfmeterraum. Thomas Pledl wollte einschieben, wurde jedoch von Ingolstadts Brasilianer Roger von hinten gefällt. Vom Elfmeterpunkt versuchte sich Nikola Djurdjic, scheiterte jedoch sowohl dabei als auch im Nachschuss an Torhüter Ramazan Özcan. Die Chance, drei Punkte auf Paderborn Abstand zu gewinnen, war vertan.

FC Ingolstadt 04: Özcan - da Costa, Mijatovic, Roger, Engel - Morales - Caiuby, P. Groß, Cohen, Lex (63. Hartmann) - P. Hofmann

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Brosinski, Mavraj, B. Röcker, Gießelmann - Sukalo, Fürstner - Pledl (87. Trinks), Stieber (62. Baba) - Djurdjic - Azemi (87. Drexler)

Tore: - | Gelbe Karten: Roger - Stieber, Drexler | Schiedsrichter: Osmers (Hannover) | Zuschauer: 7236 | Besondere Vorkomnisse: Özcan hält Foulelfmeter von Djurdjic (78.)

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