Doping-Russen reloaded: Bob-Pilotin ist positiv

23.2.2018, 12:30 Uhr
Doping-Russen reloaded: Bob-Pilotin ist positiv

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Bei den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang steht ein zweiter russischer Athlet unter Dopingverdacht. In einer Probe der Bobpilotin Nadeschda Sergejewa sei die verbotene Substanz Trimetazidin gefunden worden, teilte die Delegation der Olympischen Athleten aus Russland nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass am Freitag mit. "Der medizinische Stab der Nationalmannschaft hat der Sportlerin dieses Präparat nicht verordnet", schrieb der russische Bobverband auf seiner Facebookseite.

Die positive Probe wurde nach Verbandsangaben zwei Tage vor dem Start der olympischen Rennen im Zweierbob genommen. Ein weiterer Test fünf Tage vorher sei negativ ausgefallen. Die 30 Jahre alte Sergejewa wurde in Pyeongchang mit Anschieberin Anastassija Kotscherschowa Zwölfte.

Zuvor war in Südkorea bereits der russische Curler Alexander Kruschelnizki des Dopings überführt worden, ihm wurde damit seine Bronzemedaille aus dem Mixed-Wettbewerb aberkannt. Nach dem Doping-Skandal von Sotschi 2014 ist in Pyeongchang nur das Team "Olympischer Athleten aus Russland" unter neutraler Flagge am Start.

Sergejewa war Medienberichten vom März 2016 zufolge damals zunächst positiv auf das verbotene Mittel Meldonium getestet worden. Sie habe das herzstärkende Medikament Ende 2015 in dem Glauben eingenommen, dass es nach zwei oder drei Tagen ausgeschieden werde, sagte sie der Agentur R-Sport zufolge vor knapp zwei Jahren. Ihre vorläufige Suspendierung wurde allerdings wenig später aufgehoben, weil ihr Meldonium-Wert unter der Grenze lag, den die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA damals als zulässig festlegte. Trimetazidin gehört zur gleichen WADA-Verbotsgruppe wie Meldonium, das als leistungssteigernd gilt und seit Anfang 2016 auf der Liste verbotener Dopingmittel im Profisport steht.

Der russische Bob-Verbandspräsident Alexander Subkow sagte der Internetseite der Zeitung Sport-Express, dass der Verband mit Sergejewa gesprochen habe. Er wollte ihre Reaktion allerdings nicht widergeben.

Subkow hat eine eigene Doping-Vergangenheit. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte am 1. Februar einen Verstoß des Doppel Olympiasiegers von 2014 bestätigt, der 43-Jährige ist für die Spiele in Pyeongchang gesperrt. Den lebenslangen Bann gegen ihn hob der CAS allerdings auf. Das IOC hat Subkow seine beiden Goldmedaillen aberkannt.

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