Dortmunder Gündogan riss SpVgg Greuther Fürth aus allen Träumen
21.3.2012, 08:55 UhrTragisch für das „Kleeblatt“: Das alles entscheidende Tor fiel in allerletzter Sekunde der Verlängerung, als sich die 15500 Zuschauer längst auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten. Ausgerechnet der Ex-Nürnberger Gündogan avancierte in der 120. Minute zum Helden des Abends.
Der eingewechselte Mittelfeldspieler traf aus 16 Metern den linken Pfosten, der Ball prallte daraufhin vom Rücken des kurz zuvor für das sich abzeichnende Elfmeterschießen eingewechselten Fürther Torwarts Jasmin Feljzic ins Tor. Ein denkbar unglücklicher Schlusspunkt aus Sicht der Fürther, die dem seit 20 Bundesligaspielen unbesiegten BVB einen großen Kampf geliefert hatten.
„Kleeblatt“ wehrte sich mit viel Leidenschaft
Trainer Mike Büskens hielt sich an die alte Fußball-Weisheit „Never change a winning team“ und schenkte jener Anfangsformation sein Vertrauen, die zuletzt auch beim 4:1-Auswärtssieg beim TSV 1860 München begonnen hatte. Und die Erfolgself vomletzten Samstag wurdeden Erwartungen voll gerecht. Mit viel Einsatz und Leidenschaft stemmte sich das „Kleeblatt“ dem prominenten Gast entgegen, absolvierte ein hohes Laufpensum und suchte entschlossen die Zweikämpfe. So entwickelte sich eine intensiv geführte,im Grundeausgeglichene Partie, in der kaum ein Klassenunterschied zwischen dem Primus aus der Beletage des deutschen Fußballs und der Nummer eins im Unterhaus auszumachen war.
Natürlich waren die Dortmunder häufiger im gegnerischen Strafraum präsent, doch ihre Angriffe wirkten vor der Pause nicht wirklich zwingend. Ein Kopfball von Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl nach Freistoß von Marcel Schmelzer wurde zur leichten Beute für Fürths Torwart Max Grün (16.), ebenso ein Distanzschuss von Jakub Blaszczykowski kurz vor dem Pausenpfiff. Brenzlig für Fürth wurde es in der 31. Minute, als Shinji Kagawa aus wenigen Metern völlig frei zum Kopfball kam, doch der Japaner drückte den Ball etwas unbedarft über die Querlatte.
Die Fürther lauerten ständig auf Freiräume für ihre Konter und bekamen sie bisweilen auch. Allerdings trugen sie die Angriffe vor allem in der ersten Halbzeit nicht präzise genug vor, meist kam der letzte Pass nicht an. BVB-Keeper Roman Weidenfeller musste kaum ernsthaft eingreifen.
Nach dem Wechsel legte der Meister eine Schippe drauf und erhöhte den Druck. So zwang Kevin Großkreutz den Fürther Schlussmann Grün nach einem wuchtigen Kopfball aus fünf Metern zu einer Glanzparade (56.), keine 100 Sekunden später verfehlte abermals Kagawa knapp das Tor. Auch Großkreutz schoss aus der zweiten Reihe knapp drüber (73.).
Erst nach einer Stunde kamen die Gastgeber zu ihrer ersten echten Tormöglichkeit, als Torjäger Olivier Occean nach Flanke von Heinrich Schmidtgal über das Tor köpfte. Auch sein nächster Kopfstoß in der 78. Minute nach präziser Flanke von Bernd Nehrig war zu hoch angesetzt.
Passend zur Vorgeschichte stand nach 90 Minuten auf beiden Seiten hinten die Null. Sowohl Fürth (10:0 beim Eimsbütteler TV, 4:0 gegen SC Paderborn, 1:0 beim 1.FCN, 1:0 in Hoffenheim) als auch Dortmund (3:0 beim SV Sandhausen, 2:0 gegen Dynamo Dresden, 0:0, 5:4 im Elfmeterschießen bei Fortuna Düsseldorf, 4:0 bei Holstein Kiel) hatten auf dem Weg ins Halbfinale kein einziges Gegentor aus dem Spiel heraus hinnehmen müssen.
In der Verlängerung riskierten beide Teams nicht mehr allzu viel, es ergaben sich kaum noch zwingende Torszenen. Das bittere Ende in Form des späten 0:1 fiel im Prinzip wie aus heiterem Himmel. Viel Zeit, dieses Pokaldrama aufzuarbeiten, bleibt den Fürthern nicht: Schon am Samstag kehrt der Liga-Alltag mit dem Heimspiel gegen den KSC zurück.
Fürth: Grün (118. Fejzic) – Nehrig, Kleine, Mavraj, Schmidtgal – Klaus (85. Asamoah), Fürstner, Prib, Sararer – Occean, Nöthe (70. Zillner) / Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Bender, Kehl (82. Gündogan) – Blaszczykowski, Kagawa (70. Barrios), Großkreutz – Lewandowski / SR: Meyer (Burgdorf) / Tor: 0:1 Gündogan (120.) / Zuschauer: 15500 (ausverkauft) / Gelbe Karten: Nehrig, Schmidtgal, Prib, Occean – Lewandowski, Subotic, Barrios.
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