Dreimal Reimer: Doch Straubing versaut den Ice-Tigers-Abend

23.9.2016, 20:39 Uhr
Das erste Gegentor: Am Ende erzielten die Straubinger vier, die Ice Tigers nur drei Treffer.

© Roland Fengler Das erste Gegentor: Am Ende erzielten die Straubinger vier, die Ice Tigers nur drei Treffer.

Da reichte selbst ein überragender Patrick Reimer nicht mehr: Die Thomas Sabo Ice Tigers verloren ein weiteres Spiel, das sie nie hätten verlieren dürfen. Zum 3:4 (0:0, 2:2, 1:2) gegen die Straubing Tigers trug der Kapitän drei Tore bei, konnte eine denkbar bittere Niederlage aber doch nicht verhindern.

Es war ein seltsames Schauspiel in der Arena: Die Ice Tigers waren an diesem Abend nicht nur überlegen, sie dominierten nicht nur, waren nicht nur spielerisch, läuferisch und körperlich besser – zwischen Nürnberg und Straubing offenbarte sich ein Klassenunterschied. Und trotzdem stand es im dritten Saisonspiel nach 40 Minuten 2:2. Das konnten nur diejenigen ironisch nennen, die noch nicht ahnten, dass das nicht gut ausgehen würde. Die Ice Tigers haben zum zweiten Mal in dieser Saison ein Spiel verloren, das sie dominiert hatten. In Krefeld treten sie am Sonntag (Spielbeginn 14 Uhr) nur mit zwei Punkten aus drei Partien an.

Reimer, Reimer, Reimer

Anders als vor einer Woche an selber Stelle brauchte dieses Spiel keine nervöse Einleitung. Die Ice Tigers legten das Spiel breit und lang an, weil sie es konnten. Nürnberg spielte als Mannschaft schneller, schaltete in beide Richtungen zügig um. Nach 30 Sekunden donnerte Patrick Reimer den Puck an die Latte, die nächsten Großchancen folgten mit einer solchen Leichtigkeit, dass es man es den Ice Tigers beinahe nachsehen musste, dass sie keine davon nutzen konnten. Straubing machte derweil Fehler, die allesamt nicht bestraft wurden, es sah aus, als wollten sie diese verspielten Nürnberger bewusst kommen lassen.

Selbst Verteidigungsaktionen wirkten wie Angriffe - besonders, wenn sie der Mann mit der Nummer 68 ausführte. Milan Jurcina trat lässig auf, was zunächst sehr unterhaltsam war, vor allem erinnerte er die Straubinger immer wieder daran, gegen Nürnberg besser den Kopf oben zu behalten. Und als Patrick Reimer eine Power-Play-Kombination über Steven Reinprecht und Yasin Ehliz zur Führung nutzte, war alles, wie es sein sollte.

Im Frühherbst neigt die Mannschaft von Rob Wilson aber offenbar dazu, sich auf knappen Führungen auszuruhen. Steven Zalewski wunderte sich jedenfalls nicht darüber, dass ihm Nürnbergs Angreifer in Unterzahl so viel Platz ließen, sondern sprintete einfach durch die leere Mitte zum Ausgleich. Das konnte auch Milan Jurcina nicht verhindern. Den zweiten Ausgleich begünstigte der neu verpflichtete Routinier dann aber zumindest. Der Slowake verlor den Puck allzu zu sorglos, Oliver Mebus und Ehliz verteidigten inkonsequent - 2:2, allerdings nur, weil die Ice Tigers durch eine weitere Energieleistung von Patrick Reimer wieder vorgelegt hatten.

Drehmomente in der Arena

Aus der zweiten Pause kehrten dann nervöse Ice Tigers zurück aufs Eis - und selbstbewusste Tigers, die bewiesen, dass Tore schießen so einfach sein kann. Mike Hedden profitierte von einer Nürnberger Fehlerkette und Straubinger Cleverness. Jeremy Williams traf danach über die Fanghand von Jochen Reimer. Die Partie war da schon längst nicht mehr einseitig, die Gastgeber rannten weiterhin an – allerdings kopf- und konzeptlos.

Erst als Patrick Reimer seinen Hattrick komplettierte, kehrte der Glaube zurück. Mit der Schlusssirene knallte ein letzter Schuss von Yasin Ehliz an den Pfosten. Da vergaßen selbst die Straubinger Fans im Oberrang für kurze Zeit, dass sie nur zum Feiern gekommen waren.

Nürnberg: J. Reimer; Jurcina/Mebus, Syvret/Martinovic, Blacker/Festerling, Weber – P. Reimer/Reinprecht/Ehliz, Pföderl/Steckel/Filin, Segal/Dupuis/Kozek, Möchel/Buzas/Meilleur. - Tore: 1:0 Reimer (16.), 1:1 Zalewski (33.), 2:1 Reimer (38.), 2:2 Mitchell (39.), 2:3 Hedden (47.), 2:4 Williams (51.). 3:4 Reimer (57.)  - Schiedsrichter: Köttstorfer/Schukies. - Zuschauer: 4115 - Strafminuten: 6 - 8.

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