DTM auf dem Norisring: Mortara siegt am Samstag

23.6.2018, 14:48 Uhr
Mit dem DFB-Logo auf der Motorhaube fuhr Edoardo Morata am Samstag zum Sieg auf dem Norisring.

© Stefan Hippel Mit dem DFB-Logo auf der Motorhaube fuhr Edoardo Morata am Samstag zum Sieg auf dem Norisring.

Mit wie vielen Autos die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft im kommenden Jahr am Norisring an den Start geht, das wird sich wohl an diesem Wochenende nicht restlos klären lassen, nur so viel: "Ich glaube, dass die Zukunft der DTM stabil sein wird", sagt Gerhard Berger, der Chef der Rennserie, der seit vergangenen Sommer vor allem damit beschäftigt ist, Ersatz für Mercedes zu besorgen.


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Die Stuttgarter steigen Ende 2018 aus, sechs Fahrzeuge gehen der Serie damit verloren. "Gute Optionen" für die Saison 2020 sieht Berger, der bislang noch keinen neuen Hersteller von einem Engagement überzeugen konnte. Am Samstag durfte der bestens vernetzte Motorsport-Funktionär zusammen mit Masaaki Bandoh, dem Chef der japanischen Super GT-Serie, immerhin eine Annäherung zwischen beiden Wettbewerben präsentieren.

2019 werden die Japaner für ein Rennen nach Deutschland kommen – wohin, das ist noch völlig offen, sagt Berger, anschließend reisen die deutschen Tourenwagen nach Asien zum Gegenbesuch. Ob private Teams "über das schwierige Jahr 2019" (Berger) hinweghelfen, dazu machte der Österreicher keine Angaben.

Am Samstag starteten in bewährter Manier noch einmal 18 Wagen vor der gut gefüllten Steintribüne, wobei Lokalmatador Marco Wittmann zumindest im Qualifying am Vormittag seinem Ziel schon einmal sehr nahe gekommen war. Der Fürther durfte sich schon zweimal DTM-Champion nennen, bei seinem Heimrennen stand er aber noch nie auf dem Podium. Diesmal ging der BMW-Pilot von Platz drei ins Rennen und schob sich kurz nach dem Start sogar auf Platz zwei. Erst in Runde 44 musste er seinen schönen Platz wieder an den Mercedes-Fahrer Gary Paffett abgeben, der sich Wittmann kurz vor der Grundig-Kehre schnappte.

Audis rabenschwarzer Tag

An der Spitze zog Edoardo Mortata einsam seine Kreise, im Rückspiegel konnte er ein relativ ereignisarmes Rennen beobachten. Gleich vier Fahrer absolvierten nach der ersten Runde den obligatorischen Reifenwechsel an der Box, konnten daraus aber kein Kapital schlagen, weil man sich im Feld auf einzelne, zumeist fair geführte Zweikämpfe beschränkte.

Der Gesamtführende Timo Glock (der vor Rennbeginn mit uns den neuen WM-Podcast aufnahm) räumte einmal Nico Müller aus dem Weg, anschließend tauschten der BMW und der Audi aber wieder Positionen. Weder das Safety-Car war gefragt, noch brachte das Wetter einen Überraschungseffekt. Weil Paffett, der die Führung in der Meisterschaft übernahm, seinen Markenkollegen Mortara nicht mehr angreifen wollte und Wittmann den beiden zu spät noch einmal auf die Pelle rückte, hatte das Rennen früh seine Höhepunkte erlebt.

Mit dem maximal spannenden Rennen im Vorjahr konnte der erste Lauf an diesem Wochenende nicht mithalten, allerdings erlebt der Norisring am Sonntag ja noch einen zweites Rennen. Auch für Audi, die einen rabenschwarzen Tag erlebten mit dem besten Fahrer auf Platz elf, gibt es dann eine neue Chance. Mercedes wird sich dagegen genauso noch einmal vom Norisring verabschieden wollen.

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