DTM: Rockenfeller macht ersten Titel perfekt

29.9.2013, 16:50 Uhr
DTM: Rockenfeller macht ersten Titel perfekt

©  Jürgen Tap/Hochzwei (dpa)

«Eine große Last ist von meinen Schultern gefallen. Da kommen Erinnerungen an die Anfangszeit durch, wie hart ich kämpfen musste...», berichtete der 29-Jährige von seinen Emotionen.

Nach dem zweiten Platz in Zandvoort und 26 Punkten Vorsprung auf Tagessieger Augusto Farfus (BMW) kann Rockenfeller nach dem vorletzten Rennen auch der Brasilianer die Gesamtführung nicht mehr streitig machen. «Danke, danke, danke, was für ein Jahr. Vielen Dank an alle», jubelte Rockenfeller via Funk.

Das Saisonfinale in Hockenheim am 20. Oktober wird so zur großen Triumphfahrt für «Rocky», der als achter Deutscher die DTM für sich entscheiden konnte. «Wir haben gezeigt, dass wir es können und haben gegen eine starke Konkurrenz wieder ein Zeichen gesetzt», freute sich Phoenix-Teamchef Ernst Moser in der ARD.

Für Farfus geht es nach seinem Sieg am Sonntag nun nur noch um Punkte in der Herstellerwertung. Rang zwei in der Meisterschaft ist ihm ebenfalls sicher. Dritter in Zandvoort wurde Timo Scheider, für den Audi-Fahrer war es das beste Resultat in einer durchwachsenen Saison. Den besten Mercedes lenkte Gary Paffett auf Platz neun.

Siege in Brands Hatch und Russland, zweimal Zweiter, als einziger Fahrer in jedem Rennen in den Punkten: Rockenfeller hat sich die Basis für seinen Premierentitel in der DTM vor dem Lauf an der niederländischen Nordseeküste durch Konstanz erarbeitet. Im vermutlich letzten Rennen auf der Strecke machte er den größten Erfolg seiner Karriere neben dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans (2010) dann perfekt.

Bereits am Start von Position drei aus war Rockenfeller so gut weggekommen, dass er kurzzeitig sogar unter Frühstartverdacht stand. Als die Rennleitung Entwarnung gab, hatte er den Qualifikationsersten Marco Wittmann bereits überholt und Teamchef Moser jubelte am Kommandostand. BMW-Motorsportchef Jens Marquardt haderte nach dem Rennen mit der Situation und zog einen Einspruch in Betracht: «Für mich war es ein ziemlich klarer Fehlstart. Das guck' ich mir nochmal genauer an.»

Scheider spielte den Puffer

Zwischen dem Führungsduo Farfus/Rockenfeller und dem Rest des Feldes entstand rasch eine große Lücke, das Tempo der beiden Schnellsten auf der 4,307 Kilometer langen Strecke konnte kaum ein Konkurrent mitgehen. Nach den ersten Boxenstopps änderte sich nichts an der Reihenfolge, weil Rockenfeller zwar knapp hinter Farfus zurück auf die Strecke kam, aber weiter vor Wittmann lag.

Die BMW-Strategen in der Box kannten fortan nur noch ein Kommando für den 23-Jährigen vom Team MTEK: «You have to attack Rockenfeller» - Überholen. Der DTM-Neuling mühte sich, klang in seinen Funksprüchen zurück ans Team aber auch leicht verzweifelt. Denn an Rockenfeller kam er einfach nicht ran.

Lediglich Scheider trennte das Trio voneinander und hätte wohl gerne zu Farfus aufgeschlossen. Nach mehreren Hinweisen seiner Chefs lies sich der zweifache Champion aber zwischen Rockenfeller und Wittmann zurückfallen und spielte Puffer. Ein Safetycar kurz vor Schluss brachte noch ein wenig Spannung, aber dann hatte Rockenfeller das Ziel erreicht - und die Freude über den neunten DTM-Titel für Audi war riesengroß.

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