Edgar Salli: Der Club krallt sich den Kamerun-Knirps

21.7.2016, 13:51 Uhr
Da ist der nächste Neue: Club-Vorstand Andreas Bornemann berüßt Edgar Salli.

© 1. FC Nürnberg Da ist der nächste Neue: Club-Vorstand Andreas Bornemann berüßt Edgar Salli.

Wie groß Edgar Salli wirklich ist - darüber gehen die Meinungen auseinander. Die AS Monaco, bei welcher der 23-Jährige unlängst noch unter Vertrag stand, gibt 1,71 Meter an.

Ein Wert, den auch die L'Equipe und der kicker in ihren Datenbanken führen. Bei transfermarkt.de derweil misst Salli nur 1,65 Meter. Der Maßstab für den Angreifer, der am Donnerstagmittag vom 1. FC Nürnberg als zweiter Sommerzugang präsentiert wurde, ist jedoch ein anderer…

"Er bringt viel Tempo mit"

"Wir freuen uns, dass sich Edgar Salli für den Club entschieden hat. Er ist im Offensivbereich flexibel einsetzbar und gibt uns dadurch vorne noch mehr Möglichkeiten", gibt FCN-Sportvorstand Andreas Bornemann auf der vereinseigenen Website zu Protokoll. Bornemanns Ergänzung: "Er bringt viel Tempo mit und hat in der vergangenen Saison in St. Gallen gezeigt, dass er auch für das eine oder andere Tor gut ist."

Beim angesprochenden FC. St. Gallen, für den Salli in der zurückliegenden Spielzeit auf Leihbasis stürmte, hätte man den Kameruner jedenfalls nur allzu gerne behalten. Der kleinste Spieler der Liga war in der Ostschweiz der Größte, schrieb Ende April etwa der Blick, nachdem Salli beim 2:1 gegen Sion einen Doppelpack geschnürt und die Abstiegssorgen der Espen damit deutlich gemindert hatte. Dass St. Gallen die Klasse hielt, hatte der FCSG vor allem dem quirligen Stürmer zu verdanken. Acht Treffer und fünf Torvorlagen buchte dieser sich und dem Verein aufs Konto.

Als großes Talent galt der Neu-Nürnberger schon in seiner Heimat. Mit Coton Sport de Garoua wurde er als Youngster zweimal kamerunischer Meister. Vor seinem Wechsel nach Monaco schaffte er es bei der Afrika-Meisterschaft mit der U20 ins Finale, in dem sich die "Unzähmbaren Löwen" im Elfmeterschießen allerdings  Nigeria beugen mussten. Salli wurde gleichwohl zum besten Spieler des Kontinentalturniers gewählt und nachfolgend Monegasse. Im Fürstentum kam der wendige Angreifer, der sich auf der linken Bahn besonders heimisch fühlt, von 2011 an jedoch nicht wirklich zum Zug. Daran sollten auf seinen Leihstationen in Lens und im portugiesischen Coimbra auch immer wieder Verletzungen Schuld haben. So sind in der Krankenakte des kleinen Wirbelwinds, der in Frankreichs zweiter Liga dennoch immerhin mit insgesamt zehn Toren aufwarten kann, in dieser Zeit ein Leisten- und ein Schienbeinbruch notiert.

Spätestens in St. Gallen machte sich Salli, der inzwischen 26 Mal für Kameruns A-Team stürmte und auch zum Aufgebot bei der WM 2014 gehörte, wieder interessant. Offenbar auch für den Club, der dem Spieler laut dem Fußballportal Footmercato einen Dreijahresvertrag offeriert haben soll. Zur Vertragslaufzeit machte der FCN bei seiner Vollzugsmeldung keine Angaben, wohl aber, dass der zweite Neuzugang nach Tobias Kempe ablösefrei an den Valznerweiher wechselt und die Rückennummer 7 erhält.

"Wollte diese Chance unbedingt wahrnehmen"

"Der Schritt in den deutschen Fußball ist eine spannende Herausforderung für mich. Nürnberg hat sich sehr um mich bemüht, deshalb wollte ich diese Chance unbedingt wahrnehmen. Ich hoffe, dass ich mich hier schnell zurechtfinde und der Mannschaft schon bald helfen kann", erklärt Salli auf der Club-Page. Aus der Schweiz wird berichtet, dass der Angreifer seinen kleinen Körper gut und robust einsetzen kann. Und dann ist die Größe - der FCN spricht von 1,70 Meter - ja auch egal.

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