Effeltricher wehren zwölf Matchbälle ab

EFFELTRICH - Beim Trip nach Sachsen kamen die Tischtennisspieler der DJK/SpVgg Effeltrich sportlich glimpflich davon und behielten gegen die beiden Abstiegskandidaten TTC Holzhausen und MSV Hettstedt unter schwierigsten Voraussetzungen mit 9:3 und 9:5 die Oberhand.

Jegliche Selbstverständlichkeit bei den beiden vermeintlich leichten Aufgaben war dahin, als der Effeltricher Bus in der Nähe des Leipziger Hotels mit einer Autopanne liegen blieb und abgeschleppt werden musste. Mit zwei Taxis erreichte der DJK-Tross schließlich fünf Minuten vor Spielbeginn das Spiellokal des TTC Holzhausen. Nach der chaotischen Vorbereitung waren die Gäste-Doppel in den ersten fünf Sätzen folglich auch meilenweit von einem Satzgewinn entfernt.

Martin Guman und Khaleel Asgarali fanden gerade noch rechtzeitig ihren Rhythmus und drehten ihre Partie gegen Hoffmann/Müller im Entscheidungssatz. Nachdem Tobias Ehret und Marco Büttner für die 2:1–Führung der Gäste sorgten, entwickelte sich in den folgenden Einzeln eine packende und teilweise hochklassige Auseinandersetzung, in der die Teams auf beiden Seiten mit Martin Jaslovsky und Hendrik Fuß ihren Spitzenmann ersetzen mussten.

Im Gegensatz zu den Vorjahren zeigte die Effeltricher Mannschaft mentale Stärke in schwierigen Situationen und ging in sieben von acht Fünfsatzmatches als Sieger aus der Box. Insgesamt konnten Tobias Ehret (2), Alexander Rattassep (4) und Khaleel Asgarali (6) in drei Einzelpartien zwölf Matchbälle abwehren. Während Martin Guman den einzigen deutlichen Erfolg gegen Philipp Hoffmann einfuhr, musste Marius Zaus die beiden Gegenpunkte einstecken.

Letztlich fiel der 9:3–Sieg deutlich zu hoch aus – die bestandene Reifeprüfung, in schwierigen Situationen kühlen Kopf zu bewahren, nahmen die Mannen um Spielführer Tobias Ehret aber mit ins Gepäck.

Nur drei Stunden Schlaf

Nur wenige Minuten nach dem letzten verwandelten Matchball stand aber wieder die Problematik im Vordergrund, wie man die Heimspielstätte des MSV Hettstedt am Folgetag erreichen würde. Kurz nach 1 Uhr nachts war schließlich ein Kleinbus in Leipzig aufgetrieben. Nachdem die Mannschaft an der Spielstätte wieder abgeholt war ging es gegen 2 Uhr erst einmal zu einem kleinen Imbiss in der Leipziger Innenstadt, ehe das DJK-Team um 3.30 Uhr im Bett lag.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker dann um 7 Uhr. Mit dreieinhalb Stunden Schlaf und erneut mehr als 100 Kilometern Anreise waren die Vorbereitung für das Gastspiel beim Tabellenschlusslicht alles andere als optimal. Zum großen Glück der Effeltricher mussten die Gastgeber nach den Doppeln auf ihren erkrankten Kapitän Robert Roß verzichten und auch ihre Nummer Fünf Sirokijs war verletzt.

So quälte sich das DJK-Team zu einem mühsamen 9:5–Erfolg beim Tabellennachzügler mit der Gewissheit, dass es gegen jeden anderen Gegner der Liga an diesem Tag nicht gereicht hätte. Im Effeltricher Trikot konnten an diesem Vormittag lediglich Martin Guman – insbesondere in seiner Begegnung mit Abwehrspieler Alexandr Lushin – und mit Abstrichen Marco Büttner ihre Normalform abrufen, wobei letzterer gegen seine Kontrahenten einfach spielerisch zu deutlich überlegen war.

Nach einigen Tagen Regeneration wartet auf die Effeltricher eine intensive Trainingswoche. Am Sonntag steht das Spitzenspiel der Regionalliga–Süd an. Von 13 Uhr an ist der verlustpunktfreie Tabellenführer von Sachsenring Hohenstein–Ernstthal in der Grundschul-Halle Igensdorf zu Gast. Dann wollen auch die Hausherren ausgeschlafen sein.