England-Gerüchte: Club-Youngster Löwen redet Klartext

29.8.2018, 15:01 Uhr
Beim Bundesliga-Auftaktspiel in Berlin musste der angeschlagene Eduard Löwen passen.

© Sportfoto Zink / DaMa Beim Bundesliga-Auftaktspiel in Berlin musste der angeschlagene Eduard Löwen passen.

Er saß auf einer Getränkekiste am Spielfeldrand und verfolgte wehmütig das Geschehen seiner Kollegen bei einem Trainingsspiel: Eduard Löwen, der sich beim Bundesliga-Auftaktspiel des 1. FC Nürnberg in Berlin gegen Hertha BSC (0:1) mit der Rolle des Zuschauers hatte begnügen müssen. "Eigentlich sollte ich eingewechselt werden", erzählt er, "doch ich verspürte beim Warmmachen plötzlich Schmerzen."

Allerdings nicht aufgrund der Rippenprellung – sie wird ihm laut Aussagen der Physiotherapeuten noch einige Zeit plagen – sondern durch Probleme mit den Adduktoren. Auf das große Erlebnis im altehrwürdigen Olympiastadion musste der "U21"- Nationalspieler also schweren Herzens verzichten. Er wurde aber, daran ist nicht zu rütteln, in der Truppe von Trainer Michael Köllner schmerzlich vermisst.

Am Dienstag war für den Allrounder lediglich Einzeltraining angesagt. Der 21-jährige drehte eine Runde nach der anderen. Und immer – dies verhinderte eine gewisse Langweile – mit dem Ball am Fuß. Heute aber soll sich die Situation grundlegend ändern: Löwen will wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. "Ich hoffe, dass es ohne Schmerzen abgeht, denn ich möchte am Samstag gegen Mainz unbedingt wieder auflaufen", formuliert er seinen unbändigen Ehrgeiz. Die Position spielt dabei für das vor einem Jahr von der "U19"-Mannschaft des 1. FC Saarbrücken in die Noris gewechselte Kraftpaket – Talentspäher Dieter Nüssing hatte ihn entdeckt – dabei keine Rolle. Das Dabeisein ist alles.

Was aber ist an den Behauptungen dran, dass er den 1. FCN verlassen und zu einem englischen Klubs wechseln wird? Rein gar nichts! Eduard Löwen kann über solche Spekulationen nur lachen, "denn ich fühle mich in Nürnberg sehr wohl und habe deshalb auch erst vor kurzem meinen Vertrag um vier Jahre verlängert." Was hält er von der Qualität der Mannschaft? Ist sie stark genug, den Bundesliga-Klassenerhalt schaffen zu können? "Wir besitzen Qualität", behauptet er mit Überzeugungskraft und fügt, als würde dies noch nicht genügen, hinzu: "Wir sind schließlich kein zusammengewürfelter Haufen, sondern eine gewachsene Einheit."

Bornemann macht es spannend

Das angestrebte Ziel Klassenerhalt könne auch dann geschafft werden, wenn es mit Verstärkungen nicht klappen sollte. Dass Trainer Köllner hofft, dass Eduard Löwen die nächsten Trainingseinheiten schmerzfrei übersteht, ist allzu verständlich. Er ist schließlich von seinen Qualitäten überzeugt, wie die Bezeichnung als "Allzweckwaffe" aussagt.

Bei der ersten Trainingseinheit nach dem Berlin-Spiel waren viele Kiebitze in der Erwartung gekommen, möglichst einen oder gar zwei neuen Spieler beobachten zu können. Doch sie hielten vergeblich Ausschau. Sportvorstand Andreas Bornemann macht es also weiterhin sehr spannend bis zum Transferschluss Ende dieser Woche.

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