Ein bisschen Augenhöhe in Athen: Es langt für Bamberg nicht

19.10.2017, 22:37 Uhr
So richtig kommen Leon Radosevic - immerhin Bambergs bester Werfer in Athen - und sein Team nicht voran.

© Sportfoto Zink / HMI So richtig kommen Leon Radosevic - immerhin Bambergs bester Werfer in Athen - und sein Team nicht voran.

Das Brose-Team startete zwar ordentlich ins Spiel und lag nach einem erfolgreichen Mitteldistanzwurf von Bryce Taylor in der vierten Minute knapp in Front (6:5). Auf der Gegenseite hatte der deutsche Vertreter aber defensiv Probleme, Athens Angriffsspiel zu stören. Vor allem einen Griechen brachten die Oberfranken nicht unter Kontrolle: Nick Calathes. Der Pana-Guard konnte auf dem Feld nach Belieben schalten und walten und legte allein im ersten Viertel 14 seiner 23 Punkte auf. Fünf davon brachten die Mannschaft aus Hellas kurz vor der ersten Viertelpause erstmals deutlicher in Führung.

Wieder defensive Probleme

Diese konnte Bamberg mit viel Einsatz zwar nochmal bis auf einen Zähler (23:24, 13. Min.) reduzieren, doch zur erneuten Führung sollte es nicht reichen. Auch ohne Calathes verfügten die Griechen über genug Qualität, um Bamberg, dass ohne Miller nur mit einer verkürzten Rotation spielen konnte, auf Distanz zu halten. Coach Andrea Trinchieri musste neben dem Rückstand auch mit einer Verletzung von Maodo Lô (landete nach erfolgreichem Dreier im ersten Viertel auf des Gegners Fuß und humpelte vom Feld) sowie der hohen Foulbelastung von Luka Mitrovic (drei Fouls in der ersten Halbzeit) leben. Bambergs einziger Vorteil in den ersten 20 Minuten lag in Athens dürftiger Freiwurfquote. Einzig den zehn griechischen Fahrkarten (5/15) hatte es der deutsche Meister zu verdanken, dass man zur Pause noch halbwegs im Spiel war (35:43).

Diese magere Ausbeute konnte der griechische Serienmeister mit zahlreichen weiteren Versuchen nach dem Seitenwechsel etwas ausbauen und sich dadurch phasenweise deutlicher absetzen. Bamberg, das weiterhin mit den Foulproblemen seiner Big Men zu kämpfen hatte, gab sich dennoch nicht auf. Insbesondere Ricky Hickman, der eine starke zweite Halbzeit ablieferte, setzte im Angriff nun einige wichtige Treffer und unterstützte damit den bis hierhin besten Bamberger Leon Radosevic. So konnte der Rückstand zwar wieder etwas minimiert werden, lag jedoch stets knapp im zweistelligen Bereich.

Aufgeben? Nicht mit Bamberg

Erst in der Schlussphase kam Bamberg noch einmal nennenswert zurück und drückte den Rückstand in den einstelligen Bereich. Die Athener agierten jedoch über die 40 Minuten einfach zu abgezockt und nutzten ihre klar tiefere Rotation. Bamberg zeigte hier und da gute Ansätze, doch zu diesem frühen Saisonzeitpunkt ist das oberfränkische Teamgefüge scheinbar noch nicht gefestigt genug, um mehr Kapital aus seinen Möglichkeiten zu schlagen.

Am Ende steht zwar eine 83:93-Niederlage gegen ein keinsfalls übermächtiges Panathinaikos, das seinem Gegner dennoch in allen Kategorien überlegen war. Mut macht, dass die Truppe von Coach Andrea Trinchieri sich nie richtig abschütteln ließ und darauf in den kommenden Partien aufbauen kann.

Panathinaikos Athen: Calathes (23 Punkte), Singleton (15), Gist (11), Vougioukas (11), Lekavicius (10), Rivers (8), Pappas (8), Auguste (4), Denmon (3), Lojeski, Gabriel

Brose Bamberg: Radosevic (19), Hickman (19), Nikolic (8), Hackett (8), Taylor (6), Rubit (6), Staiger (6), Lô (5), Zisis (2), Heckmann (2), Olinde (2), Mitrovic

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