Ein Herz für Breno: Der Club bietet seine Hilfe an

15.11.2012, 15:23 Uhr
Breno zurück beim Club: Zumindest als "Anlaufstation" sind die Türen für den Brasilianer am Valznerweiher offen.

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / WoZi Breno zurück beim Club: Zumindest als "Anlaufstation" sind die Türen für den Brasilianer am Valznerweiher offen.

In einem Eurosport-Interview hatte Hecking vor einiger Zeit das Thema Breno ins Blickfeld gerückt – ein Thema, das er und die Club-Veranwortlichen auch davor stets “im Kopf gehabt hatten“.

"Man muss natürlich abwarten, wie sich das entwickelt. Ich kann nur so viel sagen, dass er bei uns nicht in Vergessenheit geraten ist", machte Nürnbergs Trainer damals deutlich. Diese Aussage, die der Sportsender just in der Phase ausstrahlte, als die Club-Innenverteidigung in Person von Per Nilsson und Marcos Antonio schlimm gepatzt hatte, ließ Spekulationen Raum. Könnte der Brasilianer, der Anfang 2010 für den FCN zentral verteidigte, in naher Zukunft wieder in Nürnbergs Profi-Mannschaft zum Zug kommen?

Wechselgerüchte waren allerdings nicht das, was Hecking mit diesem Statement beabsichtige. Ihm gehe es darum, einem „jungen Menschen, der einen Fehler begangen hat, für den er zurecht bestraft wurde und der nicht zu verzeihen ist, die Chance zu geben, zurück in die Gesellschaft zu kommen“, betont der Club-Coach. Wenn sich Breno “fithalten möchte“, würde ihm sein Ex-Verein, bei dem er als Bayern-Leihgabe bis zu seiner schweren Verletzung rasch zum Leistungsträger und Publikumsliebling avancierte, die Möglichkeit dazu geben.

Hecking, der bei der Pressekonferenz vor dem Prestigeduell gegen den FCB ausführlich Stellung zur Personalie Breno bezog, will für dieses Angebot, kein Lob. Es gehe ihm und Sportvorstand Martin Bader darum, "Menschlichkeit im Profi-Fußball" zu zeigen - aber nicht darum, gut dazustehen. Wichtig sei allein, dass dem Mann, der ab Januar 2010 sieben Spiele lang die Club-Abwehr stabilisiert hatte, in einem Umfeld der Wiedereinstieg gelingt, in dem er sich wohlfühlt. Dass sich Breno Vinicius Rodrigues Borges in Nürnberg "sehr, sehr wohlgefühlt" hat, darüber kann dessen Frau Auskunft geben. Sie steht mit Javier Pinola in Kontakt, der seinerseits auf Martin Bader zugekommen sei, um abzuklären, wie Hilfe für den 23-Jährigen aussehen kann.     

Am 4. Juli 2012 war Breno wegen schwerer Brandstiftung zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Am 13. Oktober feierte er seinen Geburtstag - in der JVA Stadelheim. Sein Fall wird allerdings Ende des Jahres neu verhandelt.

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