Ein letztes Mal Fußballtennis: Kevin Möhwald sagt "Ciao"

15.5.2018, 18:10 Uhr
Ein letztes Training absolvierte Kevin Möhwald noch, dann hieß es für den Mittelfeldspieler Abschied nehmen vom 1. FC Nürnberg.

© Sportfoto Zink/DaMa Ein letztes Training absolvierte Kevin Möhwald noch, dann hieß es für den Mittelfeldspieler Abschied nehmen vom 1. FC Nürnberg.

"Ich bin dankbar", sagt der 24-Jährige, "dass ich hier noch was Gutes erreicht habe und eine gute Zeit hatte." Nach schmerzhaften Niederlagen konnte sich Kevin Möhwald wunderbar aufregen, am Dienstagnachmittag nahm er die Demontage seiner Mannschaft mit Humor. 0:7 hieß es im Fußballtennis gegen Enrico Valentini, Ewerton und Edgar Salli; weil es auch sonst überhaupt nicht laufen wollte in Möhwalds letzter Einheit beim 1. FC Nürnberg, durfte er hinterher mit seinen Teamkollegen (Mikael Ishak, Eduard Löwen) die Netze abbauen.

Das war‘s dann für den gebürtigen Erfurter, der sich nach drei Jahren im Club zum 1. Juli dem SV Werder Bremen anschließt. Am Dienstag gaben die Norddeutschen den Wechsel bekannt. "Kevin ist ein sehr talentierter Fußballer, der nicht erst in der abgelaufenen Saison seine fußballerischen Qualitäten immer wieder unter Beweis gestellt hat", sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt, "dazu ist er einfach ein richtig guter Typ, der hervorragend in unsere Mannschaft passt."

Auch beim 1. FC Nürnberg ist ihm niemand böse; nach dem letzten Training im Sportpark Valznerweiher musste der 24-Jährige noch viele Autogramme schreiben und für Erinnerungsfotos posieren. Der Abschied von den Kumpels wie Tim Leibold oder Hanno Behrens fällt ihm schwer, sehr schwer sogar, nur anmerken lässt er sich seine Gefühle nicht.

Möhwald lächelt seinen Schmerz einfach weg, so wie immer. In der letzten Einheit hatte er noch "ein bisschen Spaß, der Rest kommt in den nächsten Tagen, wenn man ein bisschen runterfährt." Die Abschlussfahrt nach Mallorca von Donnerstag bis Sonntag muss Möhwald sausen lassen, weil er wegen seiner Wohnung noch einiges zu klären hat. So es der Terminplan zulässt, möchte er die nun ehemaligen Kollegen aber danach noch zum Essen einladen.

Dass er mit einem guten Gefühl weiterziehen kann, ist auch sein Verdienst, wenngleich die vergangene Saison nur selten seine war. Sieben Treffer können sich sehen lassen, ein Assist ist für seine Ansprüche wenig. 2016/17 waren es zwölf direkte Torvorlagen; 2015/16, in seiner ersten Spielzeit in Nürnberg, immerhin schon zehn. Dass er in den vergangenen Monaten oft nicht so glänzen konnte wie gewohnt, dass er sich komplett den übergeordneten Zielen unterordnete, rechnet ihm auch Michael Köllner hoch an. 

"Bin dankbar"

Einen Aufstieg wird er so schnell nicht mehr erleben, "ich hoffe nicht", sagt Möhwlad, weil er ja vorher mit Bremen absteigen müsste. Noch ist er mit seinen Gedanken ohnehin beim Club. "Dadurch, dass wir jetzt noch aufgestiegen sind, ist es schon etwas Besonderes", sagt Möhwald, "das war jetzt noch ein Extrem, mit den ganzen Feierlichkeiten." Dass der Verein ein ganz großer ist, weiß Möhwald bereits länger. "Die Strahlkraft des Clubs war mir schon bewusst, als ich hier unterschrieben habe."

"Ich bin dankbar, dass ich hier noch was Gutes erreicht habe und eine gute Zeit hatte", sagt Möhwald noch, morgen ist noch das offizielle Abschlussessen, danach könnte er den 1. FC Nürnberg abhaken. Was bestimmt nicht passieren wird. Dafür hat es Kevin Möhwald viel zu gut gefallen in der Stadt und im Club. "Werder ist einer der traditionsreichsten Vereine in der Bundesliga mit einer ganz eigenen Philosophie", wird er auf der Internetseite der Bremer zitiert. Und mit hoffentlich vielen guten Fußballtennisspielern.

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