Ein Matchball ins Effeltricher Glück

11.4.2017, 19:00 Uhr
Ein Matchball ins Effeltricher Glück

© Ralf Rödel

Was an einem Samstagabend kurz nach 21 Uhr im Landkreis Dachau passiert, davon nimmt die Welt kaum Notiz. Es muss zum Beweis heutzutage schon ein Handyvideo her, um den Moment des Triumpfes festzuhalten: Nach der Angabe von Kapitän Tobias Ehret kommt der Ball noch einmal zurück, ehe Marius Zaus den dritten Matchball des Schlussdoppels mit einer scharfen Vorhand verwandelt. Das Effeltricher Duo reißt die Arme in die Luft, umarmt sich: der Schlusspunkt einer langen Saison, die nun mit der vorzeitigen Regionalliga-Meisterschaft gekrönt wurde.

Gemessen an dem spannenden Ausgang der Partie (9:7), fällt der Jubel dennoch moderat aus. "Wir wussten, dass wir nur einen Sieg aus drei Spielen brauchen und hatten uns für den ersten Versuch eigentlich die kleinsten Chancen ausgerechnet", erklärt Teammanager Jürgen Weninger. Ohne Alexander Rattassep und Marco Büttner musste der Tabellenführer gegen den TSV Schwabhausen auskommen. Dazu hatte sich Martin Jaslovsky im Abschlusstraining den Rücken verrissen. Er quälte sich chancenlos durchs erste Einzel und gab dann auf. Später reichte es immerhin noch, um die Handykamera zu halten.

Für ausgleichende Verhältnisse sorgte ein Ausfall auf Seiten der Oberbayern, die samt Doppel gleich drei Punkte kampflos abgaben. Die Taktik der Hausherren, auf ein starkes Duo auf den hinteren Positionen zu setzen, ging knapp nicht auf. Als Schwabhausen nach 1:3 und 2:5 schon auf 4:5 verkürzt hatte, stellte sich Khaleel Asgarali aus Trinidad und Tobago überraschend erfolgreich in den Weg und verteidigte die Führung, die Zaus und Ehret ins Ziel brachten.

Im Vergleich zur gebotenen Leistung sei die Atmosphäre dann, so Weninger, gemessen am Erfolg "unwürdig" gewesen: Kaum 20 Zuschauer blieben für das Herrenspiel, die Bundesliga-Frauen von Schwabhausen lieferten zuvor für viele Zuschauer bereits den Höhepunkt.

Die Idee, stattdessen die Münchner Innenstadt unsicher zu machen, wurde nach dem gemeinsamen Pizzaessen verworfen. "Wir wollen lieber zu Hause mit unseren Fans und Ehemaligen groß feiern", kündigt Weninger an. Weil sich das nächste Sonntags-Heimspiel nicht recht anbietet, wird noch ein Termin gesucht.

Kurze Pause

Für die nächste Saison hingegen ist das meiste geklärt: Mit der Lizenz sollte alles glatt gehen. Sechs Spieler des bisherigen Kaders — ein Fragezeichen steht noch hinter Asgarali — werden in Liga 3 für Effeltrich aufschlagen. Da in dieser Spielklasse Teams nur aus vier Köpfen bestehen, ist eine Nachbesetzung unwahrscheinlich. Wichtiger ist für Weninger ohnehin die Sommervorbereitung: "Die Spielpause wird deutlich kürzer sein."

Keine Kommentare