Ein Wochenende der letzten Sekunden beim NHTC

8.9.2014, 09:52 Uhr
Bitterer geht es nicht: Zwölf Sekunden trennten den NHTC von einer faustdicken Überraschung, dann erzielte der UHC Hamburg mit Welthockeyspieler Moritz Fürste (Mitte, hier beim Treffer zum 3:2) das 4:3.

© Sportfoto Zink / MaWi Bitterer geht es nicht: Zwölf Sekunden trennten den NHTC von einer faustdicken Überraschung, dann erzielte der UHC Hamburg mit Welthockeyspieler Moritz Fürste (Mitte, hier beim Treffer zum 3:2) das 4:3.

Es waren noch wenige Minuten auf der Uhr, da trafen sich beide Trainer an der Seitenlinie. Norbert Wolff fragte im Spaß, ob man sich nicht einigen könnte, auf ein harmonisches 3:3-Unentschieden? Kais al Saadi, Hamburgs Coach, überlegte, „dann“, verriet er später, „hab’ ich gedacht: Vielleicht ist da ja noch mehr drin, so wie vor einigen Monaten“. Schon damals hatte der NHTC den späteren Halbfinalisten der Deutschen Meisterschaft am Rande eines Punktverlustes. Acht Nationalspieler stehen im Aufgebot des UHC Hamburg, mit Moritz Fürste gar der Welthockeyspieler des Jahres 2012. Nürnberg hat mit Max Müller und Christopher Wesley immerhin zwei Olympiasieger im Team – aber sonst nur ehrenamtlich tätige Leistungssportler.

Erneut konnten sie die Niederlage nicht verhindern – das letzte Mal trennten den NHTC sechs, diesmal zwölf Sekunden vor einer Überraschung.

„Bitterer geht’s nicht, das ist wie ein Déjà-vu“, fand Coach Wolff und Wesley sagte, man hatte sich vor dem Wochenende darauf geeinigt, dass man gegen den UHC am Samstag und am Sonntag gegen den Club an der Alster durchaus verlieren könne – „aber so ist das dann schon sehr, sehr schlimm“.

Deshalb, weil Nürnberg zwar in der ersten Hälfte Glück hatte, dass es nur 1:1 stand, dafür aber nach der Pause richtig aufdrehte. Peter Kohl, der schon die frühe Führung besorgt hatte (2.) traf mit zwei kurzen Ecken zum 2:1 (37.) und 3:1 (48.). „Und dann“, sagte Max Müller, „müssen wir den Deckel einfach drauf machen.“

Beinahe minütlich liefen die Nürnberger alleine auf das Tor von Nicolas Jacobi, doch der Weltklasse-Torhüter behielt immer die Nerven. So auch beim Strafstoß, 18 Minuten vor dem Ende, den Peter Kohl nicht verwandeln konnte. „Sogar die UHC-Spieler haben am Mittelkreis gesagt, wenn wir den reinmachen, ist das Spiel durch“, verriet Max Müller.

So aber kam alles anders. Fürste mit seinem zweiten Tor nach umstrittenem Strafstoß und Bruns nach einer kurzen Ecke sorgten für den Gleichstand, Florian Fuchs gelang zwölf Sekunden vor dem Ende das 4:3-Siegtor. „Das war schlichtweg nur eins: Dummheit“, fand Wolff.

Keine 24 Stunden später war mit dem Club an der Alster schon der nächste Topverein an der Siedlerstraße zu Gast. Doch einen mentalen Knacks hatte die unglückliche Niederlage nicht hinterlassen, im Gegenteil: diesmal drehte der NHTC den Spieß um – Manuel Grandits schoss vierzig Sekunden vor dem Ende das umjubelte Tor zum 2:2-Endstand. Zuvor hatte der Club an der Alster zweimal geführt. „Unter dem Strich bin ich zufrieden“, sagte Wolff. Der wäre aber sicher noch ein wenig glücklicher gewesen, wenn al Saadi am Vortag sein Angebot angenommen hätte.

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