Einen echten Faustballer stört der Regen nicht

8.5.2015, 13:25 Uhr
Einen echten Faustballer stört der Regen nicht

© Foto: Simon Schübel

Einen echten Faustballer stört der Regen nicht

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Darmstadt, Rosenheim, Erfurt, Neustadt an der Waldnaab, Böblingen – die Autokennzeichen auf dem Parkplatz des ASV Veitsbronn-Siegelsdorf kündeten von dem weitverbreiteten Interesse am Faustball. Während die Mannschaften aus Cadolzburg oder Schwabach keine sonderlich lange Anfahrt hatten, waren manche über 200 Kilometer weit gefahren, um an diesem Wettkampf teilzunehmen.

„Das Turnier ist mehr als Spaß- oder Familienturnier gedacht“, erklärt Jochen Press. „Natürlich ist es auch eine gute Vorbereitung auf die kommende Saison, aber es geht mehr darum zu spielen als zu gewinnen.“

Beim Faustball spielen zwei Mannschaften aus je fünf Spielern auf einem 25 mal 50 Meter großen Feld gegeneinander. Spätestens mit dem dritten Kontakt muss der Ball über eine zwischen den Spielfeldhälften gespannte Leine geschlagen werden. Zwischen den einzelnen Berührungen darf der Ball einmal innerhalb des eigenen Feldes auf dem Boden aufspringen.

Eine Partie besteht aus zwei Halbzeiten, die jeweils entweder zehn oder 15 Minuten lang sind. „Da man nicht so viel rennen muss wie beim Fußball oder Handball oder so hoch springen wie beim Volleyball, kann man Faustball auch noch spielen, wenn man älter ist“, erläutert der ehemalige Abteilungsleiter Richard Kapser. „Faustball hat sich in den vergangenen Jahren mehr zu einem Sport für die ganze Familie gewandelt.“

Auch Jochen Press kam über seine Familie zu diesem Spiel. „Meine Eltern haben beide Faustball gespielt. Da kam ich dann schon als Kind damit in Kontakt“, sagt der 34-Jährige. „Es ist einfach ein Mannschaftssport mit sehr familiärer Atmosphäre, da bleibt man schnell hängen.“ Mittlerweile spielt Press mit der ersten Männermannschaft in der zweiten Bundesliga Süd in der Feldsaison, in der Hallenrunde in der Bayernliga.

Seit 20 Jahren richtet der ASV Veitsbronn-Siegelsdorf am ersten Mai ein Faustballturnier aus. „Da es kein Verbandsturnier ist, sondern ein von unserem Verein ausgerichtetes Vorbereitungsturnier, können wir die Regeln etwas freier auslegen“, erklärt Kapser. „Zum Beispiel können bei uns auch gemischte Teams antreten.“

In acht verschiedenen Klassen, von Kindern zwischen acht und zehn Jahren bis zur süddeutschen Elite war alles vertreten. Insgesamt nahmen 61 Teams aus 29 Vereinen teil. Unter den Erwachsenenmannschaften wurde um Wanderpokale gespielt.

Von den immer wieder einsetzenden Regenschauern ließ sich keine der Mannschaften abschrecken. „Man merkt hier einfach, dass die Teilnehmer alle mit Herz dabei sind“, freut sich Kapser.

Das Team des TV 98 Erfurt war 226 Kilometer weit gefahren, um an diesem Tag in Veitsbronn zu spielen. „Faustball macht immer Spaß, da stört man sich auch nicht am Wetter“, sagt der Erfurter Florian Schwarzkopf. Am Ende des Turniers belegte Press mit seinem Team hinter der TG Landshut und dem TV Segnitz den dritten Platz in jener Gruppe.

„Wie wir uns in der kommenden Saison schlagen werden, ist schwer zu sagen. Aber wenn wir es schaffen, die Dynamik aus der Vorbereitung mitzunehmen, sollten wir uns ganz gut behaupten können“, glaubt Press. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt.“

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