Einmal Schöpf ist nicht genug - Island siegt

22.6.2016, 19:48 Uhr
Ein Ex-Nürnberger jubelt, doch am Ende ist Island vorne - und im Achtelfinale!

© dpa Ein Ex-Nürnberger jubelt, doch am Ende ist Island vorne - und im Achtelfinale!

Damit trifft Island am Montag in Nizza auf England. "Ich kann das kaum beschreiben. Wir haben großartig verteidigt. Das liegt einfach in unserer Natur", sagte Islands Kapitän Aron Gunnarsson. Stürmer Jon Dadi Bödvarsson vom 1. FC Kaiserslautern brachte den EM-Neuling in der 18. Minute in Führung, Arnor Freyr Traustason traf in der Nachspielzeit zum 2:1. Alessandro Schöpf vom FC Schalke 04 gelang nur noch der Ausgleich (60.). Österreichs Verteidiger Aleksandar Dragovic hatte bereits vor der Pause einen Foulelfmeter verschossen (37.).

Die Österreicher, die mit sechs aktuellen und vier ehemaligen Deutschland-Profis in der Anfangsformation starteten, wurden mit ihrer erstmals praktizierten Dreier-Abwehrkette schon in der 2. Minute vom einem fulminanten Linksschuss durch Johann Berg Gudmundsson überrascht. Der Isländer traf nur das Quergebälk. Neun Minuten später hatte Torhüter Robert Almer erneut Glück, als eine Ecke von Gylfi Sirgurdsson den Pfosten streifte. Gegen die völlig indisponierte Elf von Trainer Marcel Koller hatten die Isländer in der Offensive fast leichtes Spiel.

Ein Roter Teufel macht's eiskalt

Mit einem seiner weiten Einwürfe bereitete Gunnarson den Führungstreffer durch Bödvarsson vor. Der Profi vom 1. FC Kaiserslautern traf aus sieben Metern zum verdienten 1:0. Die Österreicher hatten mit ihrer veränderten Formation, in der die Bundesliga-Profis Zlatko Junuzovic und Martin Harnik fehlten, große Schwierigkeiten und kamen lediglich durch Marko Arnautovic zu zwei Chancen (12./29.). Bei der ersten Möglichkeit profitierte er auch von einem Fehler des isländischen Torhüters Hannes Thor Halldorsson, verstolperte die Chance aber dann.

Zu der schwachen Leistung der Koller-Elf in der ersten Halbzeit passte auch der vergebene Foulelfmeter von Dragovic, der den Strafstoß nach einem Foul an David Alaba in der 37. Minute nur an den Außenpfosten setzte.

Nach der Pause verstärkten die Österreicher ihre Angriffsbemühungen. Alaba scheiterte in der 47. Minute aus kurzer Distanz, sein Schuss wurde auf der Torlinie geblockt. Der Druck des Teams um Mannschaftskapitän Christian Fuchs wurde immer größer. Dem eingewechselten Schöpf gelang dann nach einer Stunde der Ausgleich. Der Schalker Bundesligaprofi, der bis zum letzten Winter noch beim 1. FC Nürnberg die Kreativzentrale besetzte, dribbelte sich durch die Abwehrreihe und traf mit links zum 1:1.

90. (+4): Island explodiert

Kurz zuvor und danach in der 65. Minute scheiterte der starke Sigurdsson. Aber Torhüter Robert Almer war auf dem Posten. Die im zweiten Abschnitt deutlich verbesserten Österreicher blieben am Drücker und hatte durch Schöpf, Marc Janko und erneut Alaba weitere gute Torgelegenheiten, kam aber gegen die starke isländische Defensive nicht mehr zum Erfolg. Dafür gelang Traustason der Siegtreffer für Island.

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