Eisenharter Neuzugang: Pogatetz wird Berliner

5.1.2016, 18:03 Uhr
Emanuel Pogatetz verteidigte für den Club einst in der Bundesliga. Nun gibt es ein Wiedersehen im Unterhaus.

© dpa Emanuel Pogatetz verteidigte für den Club einst in der Bundesliga. Nun gibt es ein Wiedersehen im Unterhaus.

Wie die Eisernen am Dienstag mitteilten, erhält der eisenharte Abwehrspezialist einen Vertrag bis Saisonende mit Option auf ein weiteres Jahr. Der 32-Jährige, dessen Arbeitspapiere in der Major League Soccer bei Columbus Crew SC Ende 2015 ausliefen, soll in Berlins Innenverteidigung für mehr Stabilität sorgen. Union kassierte bislang in 19 Ligaspielen 30 Gegentore, in der Vorsaison hatte es 51 Mal im Köpenicker Kasten geklingelt . Der 61-fache österreichische Nationalspieler kommt auf 88 Bundesliga-Einsätze für Hannover 96, den VfL Wolfsburg und den 1. FC Nürnberg.

Angeheuert am Neuen Zabo hatte Pogatetz im Sommer 2013. Wie es ist, gegen ihn zu spielen, wussten sie beim Club bereits, nachdem die Defensivfachkraft im Januar bei einem Gastspiel mit Hannover Philipp Wollscheid seine Faust in den Nacken gerammt und dafür nachträglich eine Drei-Spiele-Sperre kassiert hatte. Seine Nahkampfkünste verfeinerte der gebürtige Grazer zuvor auf der Insel. Seinen Ruf als robuste Abwehrkante hatte Pogatetz allerdings schon, bevor er im Sommer 2005 von Bayer Leverkusen nach Middlesbrough transferiert wurde. Bei seinem letzten Auftritt für Spartak Moskau - auf einer seiner zahlreichen Leihstationen in seiner Zeit beim Werksklub also - hatte er im Zweikampf mit Jaroslav Kharitonskij den Ball gespielt, dem Gegner durch sein rücksichtsloses Einsteigen aber auch einen doppelten Beinbruch zugefügt.

In der Premier League reifte Pogatetz zur Führungskraft, erzielte das erste Tor eines Österreichers in Englands höchster Spielklasse. Und führte "Boro" ab 2007/08 als Kapitän aufs Feld. In Nordostengland riefen sie den Verteidiger aufgrund seiner leidenschaftlichen Spielweise einfach nur "Mad Dog". Auf den Fußballplätzen der Insel, aber auch jenseits des Ärmelkanals war dies Lob und Warnung zugleich. Den Spitznamen behielt Pogatetz auch beim Club, mit dem er im Sommer 2013 ausschließlich ein Erstliga-Engagement vereinbarte. Beim FCN zeigte der Abwehrhüne in der Innenverteidigung gute, solide, aber auch schwache Leistungen. Nach dem Abstieg verabschiedete er sich aus Nürnberg. Am 31. Spieltag, Ende April also, kommt Pogatetz in die Noris zurück. Dann ist Union auf Club-Besuch.

 

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