EM täglich (8): Bela im Humor-Kondom

Nürnberg - Seit einer guten Woche läuft die 14. Fußball-Europameisterschaft der Herren. 16 von 31 Partien sind bereits absolviert. Seit Bastian Eberle 1988 in der Halbzeit der Übertragung des Halbfinals zwischen Deutschland und Holland achtjährig ins Bett musste, hat er kein EM-Spiel der deutschen Elf mehr verpasst. Für uns schaut er täglich auf das Turnier in Polen und der Ukraine.

Was war das für eine Chance für Bela Réthy? Ein heftiges Gewitter über Donezk hatte ihm die perfekte Vorlage geliefert. Sturm und Regen trieben die Mannschaften aus Frankreich und der Ukraine nach nur vier gespielten Minuten in die Katakomben des Stadions von Donezk, an eine Fortsetzung der Begegnung war mittelfristig nicht zu denken. Der ZDF-Mann musste Blitz und Donner nur noch über die Linie plaudern - und blieb hüftsteif im Ganzkörper-Kondom stecken.

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Sport

15.6.2012, 18:56 Uhr

EM-Tag acht: Premiere und Wechselbad der Gefühle

Dabei sah es ganz lustig aus, wie Réthy da saß, notdürftig eingehüllt in eine etwas bessere Plastiktüte. Neben ihm Einsager Martin Schneider, einer der Menschen, die man manchmal leise hört, wenn sie beim Vorsagen zu nahe ans offene Reportermikro geraten. Zuständig für Zusatz-Infos, damit der Kommentator wenigstens halbwegs mitbekommt, was auf dem Rasen passiert.

Am Freitagabend passierte dort wegen des Wetters allerdings lange gar nichts. Und deswegen hätten Réthy und Schneider zwanglos ein bisschen Pep in das nicht stattfindende Spiel bringen können. So wie einst Günther Jauch und Marcel Reif beim legendären Torfall von Madrid im Frühjahr 1998. Sie taten es nicht.

Mit ihrer humorbefreiten Darbietung passten sie allerdings ganz gut in den gesamten Auftritt des ZDF, das neuerdings gerne den Eindruck erwecken würde, als hätten dort ein paar Leute Ahnung vom Internet. Und deswegen wurden auch schnurstracks wieder ein paar "lustige" Tweets vorgelesen. "Perfektes Wetter für Nass-ri", fanden KMH und Co. am besten. Er passte zumindest am besten zum ZDF.