Entscheidung in Stuttgart: Würzburg steigt ab, der VfB auf

21.5.2017, 17:30 Uhr
Bild mit Symbolcharakter: Würzburgs Peter Kurzweg stolpert im Zweikampf gegen Stuttgarts Josip Brekalo.

© dpa Bild mit Symbolcharakter: Würzburgs Peter Kurzweg stolpert im Zweikampf gegen Stuttgarts Josip Brekalo.

VfB-Coach Hannes Wolf wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Hannover auf zwei Positionen: Ginczek und Zimmermann durften anstelle von Klein und Ofori (beide Bank) von Beginn an auflaufen.

Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach hatte ein paar Fragezeichen zu klären. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Sandhausen mussten Fröde und Soriano (beide 5. Gelbe) ersetzt werden. Karsanidis, Ernst und Benatelli, der nach Sperre zurückkehrte, kamen neu rein. Weihrauch war gar nicht erst im Kader.

Mutige Unterfranken - Langerak aufmerksam

Die Unterfranken begannen vor 60.000 Zuschauern - noch nie hatten die Kickers vor mehr Fans gespielt - mutig und versteckten sich nicht. Zwar halfen alle Feldspieler in der Defensivarbeit mit, dennoch igelten sich die Hollerbach-Schützlinge keineswegs ausschließlich ein. Der VfB wirkte beim letzten Schritt vor dem Aufstieg zu Beginn sehr nervös. Die Schwaben strahlten noch nicht die gewohnte Sicherheit aus und hatten in der elften Minute großes Glück: Keeper Langerak entschärfte gleich doppelt klasse gegen Kurzweg und Daghfous.

Vom Tabellenführer kam offensiv nach wie vor nur wenig. Siebenhandl musste kaum einmal eingreifen, auch weil seine Vorderleute ihre Defensiv-Aufgaben souverän lösten. Bestes Beispiel: Neumann grätschte als letzter Mann astrein gegen Terodde (18.). Ab und zu schlichen sich aber dann doch Fehler bei den Würzburgern ein: Benatellis Ballverlust hätte ins Auge gehen können, doch Maxim hatte am Strafraumrand eine Idee zu viel im Kopf (29.).

Drei Minuten später mussten die Unterfranken nach einem Fehler im Aufbauspiel dann aber doch das 0:1 schlucken: Karsanidis vertändelte die Kugel, doch Terodde und Ginczek verdattelten zunächst. Allerdings hielt Ginczek die Chance am Leben und gab rechts im Strafraum zurück zu Zimmermann, der die Kugel aus 25 Metern mit dem Vollspann - wie einst Hitzlsperger im Meisterschaftsfinale 2007 gegen Cottbus - in die Maschen wuchtete (32.).

Den Hausherren brachte der Führungstreffer die nötige Sicherheit, bei den Gästen jedoch musste Hollerbach nun etwas in Sachen Offensive verändern: Rama ersetzte Karsanidis (37.). Nachdem sich Ginczek in der 44. Minute links im Strafraum zu viel Zeit beim Abschluss ließ, hätte Daghfous beim darauffolgenden Konter beinahe den Ausgleich erzielt. Doch wieder behielt Langerak die Oberhand - der Australier wehrte den Distanzschuss ins Toraus ab (44.).

Teroddes drei Fahrkarten

Mit breiter Brust kam der VfB aus der Kabine, gewillt eine frühe Vorentscheidung zu erzwingen. Doch allein Terodde ließ in den ersten Minuten nach dem Wiederbeginn gleich drei Möglichkeiten liegen (49. und zweimal 50.). Würzburg dagegen kam kaum noch aus der eigenen Hälfte raus. Auch deshalb setzte Hollerbach einen Impuls von der Seitenlinie: Nagy für Ernst (54.).

Eine gute halbe Stunde vor dem Ende stellte Stuttgart die Weichen endgültig auf Meisterschaft. Ein Befreiungsschlag vom eigenen Strafraum aus leitete das 2:0 ein. Ginczek passte vor Siebenhandl quer zu Terodde, der nur noch einschieben musste und damit nach den drei Fahrkarten doch noch sein 24. Saisontor erzielte (59.).

Die Partie war dadurch entschieden und plätscherte nur noch vor sich hin, ehe Schröck inmitten der Stuttgarter Feierlichkeiten das 1:2 für die Unterfranken machte (78.). Doch der Zweitliga-Meister wollte dies nicht einfach so auf sich sitzen lassen und stellte sofort wieder den alten Abstand her: Ginczek legte per präzisem Zuspiel für Terodde auf, der durch seinen 25. Treffer seine Marke aus dem Vorjahr egalisierte (80.).

In den letzten Minuten machte es der VfB noch standesgemäß: Ginczek stellte mit einem 18-Meter-Dropkick auf 4:1 (90.). Somit endete für beide Mannschaften die Zweitliga-Zugehörigkeit. Doch während sich der VfB auf die Bierdusche und Felgenübergabe vorbereitete, hieß es für die Würzburger Tränen trocknen. Die Kickers kehren nach nur einem Jahr wieder in die 3. Liga zurück.

+++ Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen +++

Der Beitrag wurde freundlicherweise von kicker online zur Verfügung gestellt. 

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