Erlangen Sharks: Fluch soll gegen Piraten enden

9.8.2017, 19:00 Uhr
Erlangen Sharks: Fluch soll gegen Piraten enden

© Foto: Pfrogner

Fünf Punkte sind im Football gar nichts. Fünf Punkte fehlten den Erlangen Sharks am Ende aber um die Hof Jokers zu bezwingen. Mit 8:12 ging das Spitzenspiel an jenem sommerlichen Samstag Ende Juni verloren. Es war die erste und einzige Niederlage des Erlanger Footballteams in dieser Saison. Demgegenüber standen neun Siege. So eine Serie gelang den Sharks zuletzt 2009. Es war also alles in allem eine überaus erfolgreiche Saison für das Team von Trainer Jens Löschke, denn auch das Rückspiel in Hof entschieden die Erlanger mit 15:14 knapp für sich. Die Tabellenführung aber, die ließen sich die Hofer nicht mehr nehmen. Auf Grund des direkten Vergleichs reichte es für die Sharks nur knapp nicht zur Meisterschaft.

Regionalliga wäre historisch

Waren all die Siege also umsonst? Nein. Nicht in Sportarten wie Football, bei denen die Saison nach dem letzten Spiel eigentlich erst so richtig losgeht. Das Zauberwörtchen heißt Playoffs. Und dafür haben sich auch die Erlangen Sharks als Zweitplatzierter der Bayernliga Nord qualifiziert. "Es ist natürlich schade, dass man mit neun Siegen und nur einer Niederlage nur Zweiter geworden ist, aber die Playoffs waren das Ziel. Das haben wir erreicht. Hof ist auch eine super Mannschaft", sagt der Trainer Jens Löschke zur Erlanger Saison, in der dem Coach neben den beiden Derbysiegen gegen die Franken Timberwolves aus Fürth vor allem das Spiel gegen die Plattling Black Hawks in Erinnerung bleiben wird. Die Sharks gewannen seinerzeit erst hauchdünn nach Verlängerung mit 24:22

"Wir hatten in der Vergangenheit eine sehr durchwachsene Bilanz, was die Verlängerung angeht. Bis dato hatten wir noch gar keine gewonnen. Deshalb war das mit der emotionalste Sieg und total befreiend. Wir sind alle auf den Platz gerannt", sagt Löschke, dessen Team wohl auch im Falle des Nichtaufstiegs weitestgehend zusammenbleiben wird. "Man hat halt die im Football übliche Fluktuation, aber unser Quarterback Luca Daumenlang zum Beispiel hat uns schon mündlich zugesagt, dass er bleibt. Ich glaube ihm gefällt es hier bei uns ganz gut. Das passt."

Noch ist allerdings nicht ganz klar, in welcher Liga Daumenlang und seine Kollegen künftig antreten werden. Im Playoff-Halbfinale geht es nun zu den Passau Pirates, den Siegern der Bayernliga Süd. Gewinnen die Sharks, steht zwei Wochen später das Finale an. Ein Sieg dort wäre historisch, denn bis hoch in die Regionalliga haben es die Sharks noch nie geschafft. Dreimal scheiterten die Erlanger bereits in den Playoffs. "Wir haben aber gegen jedes Team aus der Regionalliga auch schon mal gespielt in unserer Geschichte. Da könnten wir dann noch alte Rechnungen begleichen", sagt Löschke.

Doch auch dieses Mal wird dies alles andere als ein leichtes Unterfangen. Die Passauer haben im Süden ihre Spiele fast alle relativ deutlich gewonnen. "Das wird sehr hart. Sie haben sich glaube ich auch mit Importspielern verstärkt. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir uns wirklich sehr gut vorbereiten und fehlerfrei spielen, sonst wird es wahrscheinlich eher schwierig", sagt Löschke.

Das letzte Spiel gegen die Passauer liegt zwar schon acht Jahre zurück, gänzlich unbekannt sollte der Gegner aber trotzdem nicht sein. Mit Christian Träg und Gianni Nestola spielen zwei ehemalige Passauer bei den Sharks, die in Erlangen studieren und sich deshalb den Sharks angeschlossen hatten. Das Ziel ist also klar: "Wir sind bis jetzt immer im Halbfinale gescheitert. Jetzt versuchen wir diesen Fluch endlich zu brechen", sagt Löschke. Ansonsten heißt es wieder auf ein Neues im nächsten Jahr. Dann vermutlich wird man sich aber wohl noch genauer überlegen, ob man auch nur ein einziges Spiel verloren gibt.

Die Playoff-Termine:

17.09. Hof – Feldkirchen Lions

17.09. Passau - Erlangen Sharks

30. 09. Sieger HF1 – Sieger HF2

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