Erlangens Leidenschaft soll Kiel kentern lassen

15.3.2018, 05:53 Uhr
Erlangens Leidenschaft soll Kiel kentern lassen

© Sportfoto Zink / OGo

Die Norddeutschen taumeln inmitten ihrer Umbruchphase, belegen derzeit nur den sechsten Platz und drohen nicht erst seit der 26:31-Niederlage beim SC Magdeburg am vergangenen Sonntag, das internationale Geschäft für die nächste Saison zu verpassen.

Doch auch die Franken machen sich mit schwerem Gepäck am Mittwochmittag per Flugzeug auf in den hohen Norden. Die 25:29-Heimpleite gegen den TVB Stuttgart lag ihnen noch einige Zeit schwer im Magen. Dennoch warnen Trainer Adalsteinn Eyjolfsson und Geschäftsführer René Selke davor, nun alles schlechtzureden und zu lange auf diesem Negativerlebnis herumzureiten. "Wir dürfen uns nicht von einem Spiel aus dem Konzept bringen lassen", meinte der Coach und berichtete aus dem Training, dass alle Spieler darauf brennen würden, es beim nächsten Mal, sprich in Kiel besser zu machen.

"Wir haben uns ausführlich mit den Werten beschäftigt, für die wir stehen", sagte der Isländer etwas nebulös, ehe er konkreter wurde: Er erwarte von seinem Team, dass es mit "Kampf und Elan" ins Spiel gehe. Auch das Wort Leidenschaft nannte er in diesem Zusammenhang. Doch das allein reiche ebenso wenig wie Talent. "Wir müssen auch Herz und Intelligenz auf die Platte bringen."

Mit am wichtigsten war und ist ihm dabei, dass sich seine Spieler auch unter Druck an den ausgegebenen Matchplan halten, statt "vogelwild" und mit "blindem Aktionismus" versuchen, Verantwortung zu übernehmen: "Wir müssen uns mit System und Strategie rauskämpfen aus der kleinen Krise." Und trotz der unübersehbaren Steigerung in den letzten Wochen mit einem starken Auftritt beim VfL Gummersbach hat Eyjolfsson beobachtet, das seine Mannschaft "die Basisstruktur noch nicht völlig verinnerlicht habe", dass sie noch nicht soweit sei, konstant Top-Leistung zu bringen.

Die Wade der Katze zwickt 

Eher am Rande erwähnte der 40-Jährige, dass sich die Personalmisere beim HCE nicht gebessert hat. Torhüter Nikolas Katsigiannis schlägt sich immer noch mit muskulären Problemen in der Wade herum, Linksaußen Christopher Bissel ebenso, allerdings mehr im Gesäßbereich. Die Entscheidung über einen Einsatz werde vor allem bei Bissel erst sehr spät fallen, doch Eyjolfsson klang bei dieser Aussage wenig optimistisch.

Klar ist hingegen, das der langzeitverletzte Nicolai Theilinger sein Comeback noch nicht in dieser Woche geben wird. Und wie lange Jan Schäffer ausfallen wird, ist immer noch unklar. Der Kreisläufer habe immer noch so viel Flüssigkeit in der Schulter, dass eine Diagnose frühestens Ende dieser, Anfang nächster Woche möglich sein werde. Günstigstenfalls wird der Winterneuzugang noch fünf Wochen fehlen, möglich ist aber auch, dass für ihn die Saison bereits beendet ist, trug Eyjolfsson das aktuelle ärztliche Bulletin vor.

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