Erlanger BMXerin ist die 13. schnellste Frau der Welt

30.7.2015, 06:05 Uhr
Erlanger BMXerin ist die 13. schnellste Frau der Welt

© Foto: privat

Bei erst sommerlich heißen Temperaturen startete für die BMX-Fahrer vergangenen Dienstag der Event des Jahres: die Weltmeisterschaft in Zolder. Erlangen ging mit acht Challenge-Fahrern und zwei Elite-Fahrern in Belgien an den Start. Begonnen hatten die kleinsten Fahrer ab sechs Jahren. Enna Darsow sowie die beiden Deutschen Meisterinnen Carina Endlein und Leonie Schuster mussten schon nach den Vorläufen den Rest des Rennens von der Tribüne ansehen. Bei Schuster war ein wenig Pech dabei, da sie im zweiten Vorlauf stürzte und hier nur auf Rang sechs kam.

Alle anderen Erlanger Fahrer schafften es in den nächsten Qualifikationslauf, bei dem dann die vier Besten sich für die nächste Runde qualifizierten. Noah Schaarschmidt, Arne Darsow und Michel Schuster brachten ihre 20-Zoll-Räder nicht unter den ersten vier Fahrern über die Ziellinie. Auch Thomas Elsner bei den Cruisern kam nach guten Vorrunden im Achtelfinale nur als Fünfter ins Ziel. Auch Sebastian Gross, der souverän alle Vorläufe gewinnen und auch im Achtel noch einen zweiten Platz ins Ziel fahren konnte, schied im Viertelfinale an achter Position aus.

Dann kamen Junior und Elite zum Zug. Hier wurden jeweils zwei Weltmeister ermittelt. Der erste Titel, um den es zu kämpfen galt, war das Zeitfahren – alleine auf der Strecke nur gegen die Zeit eine möglichst perfekte Runde hinzulegen. Vom acht Meter hohen Supercross-Starthügel gingen die Starter auf die Strecke.

Julian Schmidt kam als 64. über die Ziellinie und konnte somit nicht um eine Medaille mitmischen. Nadja Pries legte einen gute, nahezu perfekte Runde hin und durfte mit Rang 13 dann am Abend nochmals an den Start. Auch hier konnte sie annähernd die gleiche Zeit fahren und endete somit als 13.-schnellste Frau der Welt.

Für den eigentlichen Renntag sagte der Wetterfrosch Unwetter mit starken Windböe und Platzregen voraus. Sogar der nahegelegene Campingplatz der belgischen Helfer, der in einem Waldstück untergebracht war, wurde von der Feuerwehr evakuiert. Im Teammeeting wurden ständig Rennänderungen besprochen. Zuletzt wussten selbst die Betreuer nicht mehr genau, wann und in welcher Reihenfolge die Wettkämpfe gestartet werden.

Letztlich fand in der Elite-Klasse nur ein, statt der sonst üblichen drei Vorläufe statt, und die Rennen begannen vom Challenge-Starthügel und nicht wie sonst üblich vom Supercross-Hügel. Pries und Schmidt konnten diesen einen Vorlauf souverän jeweils an zweiter Stelle liegend beenden, wobei Pries sich noch kurz vor der Ziellinie mit einer US-Amerikanerin einen Zweikampf lieferte, den sie nur um Zentimeter verlor.

Im Achtelfinale waren bei den Männern gleich zwei deutsche Fahrer in einem Lauf am Start. Es gab ein ziemliches Durcheinander: Schmidt raste an siebter Position auf der zweiten Geraden und auf die großen Sprünge der Pro-Section zu, da stürzte der zu diesem Zeitpunkt an vierter Stelle liegende Australier am letzten Sprung und brachte das Fahrerfeld ins Trudeln. Schmidt erkannte die Situation sofort, konnte innen vorbeiziehen und schob sich in der zweiten Kurve dann an Rang vier.

Der zweite deutsche Fahrer Brethauer lag noch an Rang fünf, gab alles um sich an seinem Teamkameraden vorbei zu schieben. Dies gelang ihm Mitte der vierten Geraden, was für Schmidt das Aus im Achtelfinale bedeutete. In der Endabrechnung ergab sich für ihn anschließend Rang 39.

Von den fünf Championship-Fahrern war nun nur noch Nadja Pries im Rennen. Bei ihrem Viertelfinallauf versuchte die Erlangerin wieder einen guten Start hinzulegen, was beim Rennen sehr wichtig ist. Die spätere Weltmeisterin Hernandez aus Venezuela und auch die Olympia-Bronzemedaillien-Gewinnerin von London Smulders aus Holland standen mit am Gate.

Anders als erhofft, gelang der Erlangerin kein perfekter Start – sie kam schlecht aus dem Gate und musste dann von hinten versuchen, das Feld wieder aufzurollen, was ihr fast gelang. Die 400 Meter lange Strecke reichte ihr jedoch nicht ganz aus. An fünfter Stelle ging sie aus dem Rennen, aber konnte sich immerhin noch den 18. Platz sichern.

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