Erneut nur mit Bedingungen: Club bekommt die Lizenz

19.4.2017, 18:48 Uhr
Erneut nur mit Bedingungen: Club bekommt die Lizenz

© Sportfoto Zink

Die Lizenz ist da - zumindest erstmal. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt dem Club jedoch nicht. Das weiß auch Finanzvorstand Michael Meeske, der seit seinem Engagement in Nürnberg daran arbeitet, dass es dem finanziell maladen Verein irgendwann mal wieder besser geht.

"Die DFL-Einschätzung bestätigt uns auf unserem eingeschlagenen Weg der Konsolidierung", lässt sich der 45-Jährige auf der vereinseigenen Website zitieren und macht sich daran, die beiden getrennt zu betrachtenden Vorgaben und den damit verbundenen Ver- und Nachbesserungsbedarf einzeln zu erklären. "Wie in den Vorjahren wird mit der Erteilung von Auflagen der weitere schrittweise Abbau des negativen Eigenkapitals verlangt", nimmt sich Meeske die Auflagen vor.

Auflagen bekommt von der DFL - vereinfacht gesagt - jeder Verein, den wie den FCN, eine entsprechende Schuldenlast drückt. Sie werden erst mit beziehungsweise nach der Lizenzvergabe relevant. Soll heißen: Bei den Auflagen wird festgelegt, welche Vorgaben aus Frankfurt nach erteilter Spielberechtigung für die kommende Saison eingehalten werden müssen. Verstößt ein Verein gegen diese Auflagen, reduziert also nicht etwa sein negatives Eigenkapital, droht ein Punktabzug. Ein Szenario, das dem FCN in der jüngeren Vergangenheit gedroht hat, das mit Blick auf die laufende Spielzeit aber offensichtlich abgewendet wurde.

Zu den Bedingungen, die bis Ende Mai erfüllt werden müssen, wenn es nicht doch nochmal eng werden soll mit der Lizenz, äußert sich Meeske folgendermaßen: "Sie beziehen sich auf das zwar verringerte aber dennoch bestehende Planungsrisiko des Etats für die kommende Spielzeit." Die Bedingungen sind in dieser Phase die größere Gefahr. Erfüllt der Verein sie bis zum Stichtag nicht, war's das auch schon wieder mit der Lizenz. Der Club muss bis Ende Mai Nachweise für seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bringen - über Sicherheiten, Bürgschaften oder auf anderem Wege.

Zur Vorgeschichte: Anfang Oktober hatte Michael Meeske auf der Mitgliederversammlung bekanntgegeben, dass der Club auch in der zweiten Saison nach dem Abstieg rote Zahlen geschrieben hat. Die Lage beim von Altlasten geplagten Altmeister - so teilte der Finanzchef des FCN damals mit - bleibe somit weiter prekär. “Wir haben viele kleine Schritte in die richtige Richtung gemacht. Ein positiver Trend ist erkennbar“, machte Meeske sich und den Club-Mitgliedern seinerzeit Mut, musste gleichzeitig aber eingestehen, dass “die großen Befreiungsschläge noch ausgeblieben sind“. Auf den FCN - soviel steht fest - warten noch reichlich Hausaufgaben.

 

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