Erras ist zurück: Ein Comeback im zweiten Anlauf

19.9.2017, 05:57 Uhr
Schnelle Auffassungsgabe, robuste Zweikampfführung: Patrick Erras feierte ein ordentliches Saisondebüt für den Club.

© Sportfoto Zink Schnelle Auffassungsgabe, robuste Zweikampfführung: Patrick Erras feierte ein ordentliches Saisondebüt für den Club.

Im März 2016 hatte sich Erras im Training unglücklich das Knie verdreht und einen Kapitalschaden erlitten. Zwei erhebliche Operationen waren notwendig, um ihm wieder auf die Beine zu helfen. Der Anlauf, den der gebürtige Amberger im Anschluss nehmen musste, schien am letzten Spieltag der Vorsaison ein erfreuliches Ende gefunden zu haben. Doch der 90-minütige Einsatz im Saisonfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:1) bedeutete nur eine Kurz-Comeback.

Erras’ Muskulatur mochte den Anstrengungen noch nicht dauerhaft standhalten. Die Trainingsdosis wurde erneut modifiziert und letztlich gedrosselt. Mit jedem Rückschlag schien die Hoffnung auf seine Wiedereingliederung in den Profifußball mehr und mehr der Sorge zu weichen, sich womöglich doch beruflich neu orientieren zu müssen.

Doch nach dem nun komplikationsfrei geglückten Comeback gegen Duisburg scheint der verletzungsbedingte Karriereknick überwunden zu sein. "Fahrrad gefahren, ein bisschen gedehnt und vom Physio behandeln lassen", umschrieb Erras sein Erholungsprogramm nach der Partie: "Es geht mir gut, ich habe das Spiel gut überstanden und nur etwas Muskelkater." So in etwa dürfte er das auch Familie und Freunden mitgeteilt haben. Sein Handy war für ihn auf der sechsstündigen Rückfahrt von Duisburg jederzeit griffbereit: "Es kamen schon einige Nachrichten und viele Glückwünsche. Ich habe mich gefreut, dass einige an mich gedacht haben", sagte Erras.

Trotz der langen Absenz waren seine Primärtugenden bei Trainer Michael Köllner nie völlig in Vergessenheit geraten. "Man sieht den Wert von Patrick, er tut der Mannschaft gut", lobte der Coach. Sein erster Ballkontakt ist Erras’ große Stärke. Mit ihm kann er dem Spiel einen Rhythmus geben.

Von ihm wird erwartet, "Zweikämpfe zu gewinnen und das Spiel zu beruhigen", weiß er: "Aber das ist gegen Duisburg nicht so gut gelungen. Deshalb bin ich erst mal froh über das Ergebnis", gestand der 22-Jährige, der mit einem Pfostenkopfball Pech hatte, aber ein Tor einleitete und eines auflegte, ehe nach etwa einer Stunde die Kräfte schwanden. "Am Ende hat er zwei Katastrophenbälle gespielt, da wussten wir, jetzt ist er durch", sagte Köllner und erlöste Erras nach 83 Minuten.

Eine erneute Nominierung am Donnerstag für das Heimspiel gegen den VfL Bochum ist offen. "Wir müssen schauen, dass wir ihn nicht überbelasten und mit einem gewissen Weitblick an die Sache herangehen", bremst Köllner zu hohe Erwartungen.

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