Erste Rams-Saisonniederlage: Das eigene Level nicht erreicht

22.5.2018, 11:05 Uhr
Rams-Quarterback Brett Kasper (Nummer 12) versteht sich zwar immer besser mit seinen Passempfängern, gegen Ravensburg setzte es für Nürnbergs Football-Zweitligist trotzdem eine klare Niederlage.

© Stefan Hippel Rams-Quarterback Brett Kasper (Nummer 12) versteht sich zwar immer besser mit seinen Passempfängern, gegen Ravensburg setzte es für Nürnbergs Football-Zweitligist trotzdem eine klare Niederlage.

Zum Auftakt der Saison hat der Spielplan der Nürnberg Rams drei Heimspiele in Folge vorgesehen. "Rock im Park", der Norisring, da müssen die American Footballer aus der Noris das Zeppelinfeld für eine Weile räumen, auf dem sie ihre Partien in der Nähe des Dutzendteichs austragen.

Bei seinen ersten beiden Hausaufgaben gegen Albershausen und Saarbrücken hatte sich der Aufstiegskandidat keine Blöße gegeben, mit den Saarland Hurricanes sogar den Erstliga-Absteiger und einen Mitfavoriten in die Schranken gewiesen. Am Pfingstsonntag hatte das Team von Headcoach Salimir Mehanovic jedoch mit Problemen aus der Vorsaison zu kämpfen. Aber auch mit Grundsätzlichem.

Viel zu viele Strafen

Die Ravensburg Razorbacks rechnen sich in dieser Saison ebenfalls oben etwas aus. Das Duell mit den Schwaben war zwar zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison nicht entscheidend, dennoch zumindest wichtig. Schließlich sind Siege gegen die direkte Konkurrenz von besonderem Wert, kann es am Ende doch auch um den direkten Vergleich gehen. Gegen Ravensburg ist der für die Rams nach der 29:49 (6:14/8:14/7:14/8:7)-Niederlage bisher nicht so gut. Dabei wurmte Mehanovic weniger das Ergebnis, sondern mehr, wie es zustande gekommen war. "Die Enttäuschung ist unglaublich groß, wir waren nicht auf dem Level, den wir uns vorgenommen haben", resümierte der Cheftrainer.

Eine Trainingseinheit, die unter der Woche einem Gewitter zum Opfer gefallen war, wurde am Freitag nachgeholt. Mit deren Verlauf war Mehanovic sehr zufrieden gewesen, mit dem des Spiels weit weniger. Schon vor dem Saisonstart stand auf seiner Liste von Anforderungen für sein Team, die zahlreichen Raumstrafen der Vorsaison in den Griff zu kriegen. Doch gegen Ravensburg sammelten die Rams vor der Halbzeit Yard um Yard. Auch wenn Mehanovic mit einer 30-Yard-Strafe nicht einverstanden war, das Problem hatte er erkannt.

"Wir haben zu viele Strafen genommen, waren zu unkonzentriert", monierte er. Dabei war beim Halbzeitstand von 14:28 noch nicht alles verloren. Und es gab auch Positives für die Nürnberger. Die Chemie zwischen Quarterback Brett Kasper und seinen Passempfängern wird sichtlich besser, der Spielmacher selbst steuerte gegen die Razorbacks zwei Touchdowns bei. Dazu steht dem Trainerteam der Rams neues Equipment zur Verfügung. Via Funk war Offense-Coach Ralf Prosiegel mit den Kollegen am Spielfeldrand verbunden, er verfolgte das Geschehen ganz oben von der Steintribüne aus. Eine Lösung, die dauerhaft greifen soll.

"Die Saison ist noch jung"

Fünfmal in Folge treten die Rams nun auf fremdem Platz an, erst am
5. August sind sie wieder vor eigenem Publikum im Einsatz. Ein Umstand, den sie gewohnt sind, denn "Rock im Park" und der Norisring sind ja jährliche Veranstaltungen. Von daher bringt das im Ablauf nichts durcheinander. Mehanovic sieht Vorteile in dieser Auswärtsserie. "Auswärts ist der Fokus etwas anders, da schaut man nicht so oft auf die Tribüne, ob die Mama oder die Freundin da ist", sagte er. Ein nicht sonderlich versteckter Vorwurf an sein Team.

Die Konzentration seiner Spieler passte dem Headcoach nur eingeschränkt. Über seiner Mannschaft den Stab brechen mochte Mehanovic dennoch nicht. "Die Saison ist noch jung, jetzt ein Fass aufzumachen, wäre blöd", befand er vielmehr.

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