Erste Runde Duisburg: Das ist der Club-Pokalgegner

12.6.2017, 17:39 Uhr
Mit der Drittliga-Meisterschaft erspielte sich der MSV Duisburg auch den Wiederaufstieg in die 2. Liga.

© dpa Mit der Drittliga-Meisterschaft erspielte sich der MSV Duisburg auch den Wiederaufstieg in die 2. Liga.

Michael Köllner sitzt auf einer Terrasse, entspannt in Shorts und Poloshirt. Weit weg vom Trainingsplatz lässt es sich der Club-Trainer dieser Tage gut gehen. Auf seiner Facebook-Seite grüßt der Oberpfälzer aus dem sonnigen Griechenland, vor ihm liegt ein Schnellhefter mit Balkendiagrammen. Die Finanzierung für ein neues Haus am Nürnberger Stadtrand? UV-Werte der griechischen Mittagssonne zur Bestimmung der idealen Sonnencreme? Vermutlich keins von beiden, denn auch im Urlaub hat Köllner seinen Job im Sinn. "Wir sehen uns beim Trainingsauftakt am 19. Juni!", freut sich der 47-Jährige bereits auf die neue Saison, während er über Statistiken lehnt. Und da steht zumindest schonmal der Gegner im dritten Pflichtspiel schon fest.

Die Auslosung der ersten DFB-Pokalrunde hat für den 1. FC Nürnberg ein schweres Los ergeben: Mit dem MSV Duisburg bekommt der Club es nicht nur mit dem amtierenden Drittliga-Meister zu tun, sondern auch mit einem der sportlich wohl besten Vereine im Amateurtopf, aus dem der Nürnberger Gegner gezogen wurde. Duisburgs Sportdirektor Ivo Grlic freut sich schon: "Da treffen zwei Traditionsvereine aufeinander! Ich freue mich auf das Duell und hoffe natürlich auf ein volles Stadion".

Gemeinsame Zeiten in der Bundesliga

Der MSV ist für den Club auch kein Unbekannter: Zehn Jahre verbrachten beide Vereine gemeinsam in der Bundesliga, fünf Jahre in der 2. Liga. Im DFB-Pokal standen sich beide trotz ihrer illustren Vergangenheit bislang nur ein Mal gegenüber: Am 15. August 2014, ebenfalls in der ersten Runde, verlor der FCN in Duisburg mit 0:1. Der erste Misserfolg von Valerien Ismael, weitere sowie seine Entlassung sollten folgen.

Damals war Duisburg Drittligist, der Club frisch ins Unterhaus abgestiegen. Jetzt treten beide Klubs in der 2. Liga an. Während dem 1. FC Nürnberg gerade dämmert, dass die Zweitklassigkeit fürs Erste bittere Realität ist, hat Duisburg eine hervorragende Saison gespielt und sich reichlich Rückenwind erarbeitet. Mit nur sechs Niederlagen in 38 Spielen schoben sich die Zebras früh in der Saison an den Platz an der Sonne in der 3. Liga - und gaben ihn nach dem neunten Spieltag nicht mehr her.

Die Duisburger setzen dabei nicht auf große Namen, die finanziell ohnehin nur schwer machbar wären - bester Stürmer in der abgelaufenen Spielzeit war beispielsweise der in Fürth aussortierte Kingsley Onuegbu mit elf Liga-Treffern. Trainer Ilia Gruev stellte eine gut funktionierende Einheit zusammen, die zwar die Liga nicht dominierte, aber zumindest sehr schwer zu schlagen war. Der Großteil der Mannschaft soll zusammen bleiben, mit Lukas Fröde von den Würzburger Kickers verpflichteten die Zebras zudem einen Spieler mit Zweitliga-Erfahrung.

Die erste Runde des DFB-Pokals muss noch terminiert werden, fest steht bislang nur, dass der Club zwischen dem 11. und 14. August 2017 nach Duisburg fahren muss. Im Stadion sollte auch für die reisefreudigen FCN-Fans genug Platz sein: Etwa 31.500 zuschauer passen ins Wedaustadion, das derzeit aufgrund eines Namenssponsors offiziell "Schauinsland-Reisen-Arena" heißt. Diesmal vielleicht mit einem positiveren Ausgang als bei der letzten Pokal-Partie.

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