"Es geht um alles": HGN lädt zum Endspiel

27.11.2014, 12:49 Uhr

© Foto: Zink

Als wäre der Abstiegskampf nicht schon nervenaufreibend genug, hatte am vergangenen Samstag plötzlich jemand die Idee, alles noch ein wenig aufregender zu gestalten. 2:3 lagen die Hockeyspielerinnen der HGN gegen den TSV Mannheim Mitte der zweiten Halbzeit zurück, sie drängten auf den Ausgleich, erspielten sich sogar ein paar gute Möglichkeiten – sie hatten, so hart muss man es sagen, zum ersten Mal so etwas wie eine Chance in dieser jungen Hallenrunde. Zuvor waren sie ihren Gegnerinnen ja immer recht deutlich unterlegen gewesen.

Das Publikum klatschte also rhythmisch, es war ungewöhnlich laut in der Halle am Berliner Platz und dann wurde es plötzlich noch ein wenig lauter, weil sich über die Lautsprecheranlage im BBZ Kommentatoren aus München, Mönchengladbach und Hannover meldeten. Städte, in denen man natürlich auch Hockey spielt, aber einen Radiosender, der ihre Sportart an einer Konferenz am Samstagnachmittag live überträgt, den haben sie noch nicht gefunden. Natürlich berichteten die aufgeregten Stimmen, die man da hören konnte, auch nicht von kurzen Ecken, Auszeiten und guter Stockbehandlung, sondern von gelungenen Grätschen, Elfmetern und Abseitsstellungen.

Der Hausmeister hatte in seiner kleinen Kabine neben dem Spielfeld das Radio angestellt, dabei aber nicht bemerkt, dass der Bayerische Rundfunk mit „Heute im Stadion“ auch außerhalb seiner Kabine zu hören war. Während sich also die Hockeyspielerinnen um den Ausgleich bemühten, versuchten die Betreuer der HGN die Übertragung der Fußball-Bundesligakonferenz zu stoppen. Kurze Zeit später war ihnen das auch gelungen, ihr Hockey-Team allerdings kassierte schon bald das 2:4, weshalb sie nun immer noch mit null Punkten als Tabellenletzter dastehen.

Drei Punkte, was einem Sieg entspricht, hat die Eintracht aus Frankfurt auf dem Konto. Es ist wohl die einzige Mannschaft, mit der man in dieser Bundesligasaison noch die Plätze tauschen könnte, das direkte Duell am Samstag wird sehr wahrscheinlich die Vorentscheidung im Abstiegskampf bringen. „Wenn wir gewinnen, ist noch alles drin“, sagt Trainer Johannes Rillig. „Aber wenn wir verlieren, dann ist die Sache vermutlich gegessen.“ Für Spannung ist also gesorgt, dafür muss der Hausmeister am Samstag nicht einmal das Radio anschalten.

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