Erinnerung an eine Vereinsikone

Es ist eine Ehre, an Heiner Stuhlfauth zu denken

13.9.2021, 14:45 Uhr
Machte sich nicht nur um den FCN, sondern auch um die deutsche Nationalmannschaft verdient: Geburtstagskind Heiner Stuhlfauth (Mitte).

© Friedl Ulrich Machte sich nicht nur um den FCN, sondern auch um die deutsche Nationalmannschaft verdient: Geburtstagskind Heiner Stuhlfauth (Mitte).

In den 20er Jahren reihte der FCN Titel an Titel. Die Voraussetzung dafür war ein starker Schlussmann. Ein Rückhalt, wie ihn der Club mit Heiner Stuhlfauth hatte. Ein Mann, mehr Mythos als Mensch. Mit riesigen Bratpfannen als Hände, unüberwindbar für gegnerische Angreifer.

Deutschlands erste Torwartlegende war aber nicht nur Mythos. Der Wirt der Sebaldusklause war jemand, den alle Nürnberger kannten. Einer, der den Trainingsbetrieb mit einem fränkisch reduzierten "Dou bin i" aufnahm. Einer, der diese Souveränität zwischen den Pfosten verkörperte, Spiele alleine entschied. Seinem Verein war der Mann mit der Schiebermütze stets verbunden: "Es ist ein Ehre, für diese Stadt, diesen Verein und die Bewohner Nürnbergs zu spielen. Möge all dies immer bewahrt werden und der großartige 1. FC Nürnberg niemals untergehen." Dieser Satz steht da. Dieser Satz ist Stuhlfauth.

Laut einer Abstimmung des kicker war der Super-Schlussmann, der in fünf Endspielen keinen einzigen Gegentreffer kassierte, auch 30 Jahre nach seiner letzten Meisterschaft (1927) immer noch der populärste Fußballer der Republik. Als Identifikationsfigur und Namensgeber der Vereinsgaststätte lebt der 1966 Gestorbene weiter. Im Kollektivgedächtnis der Stadt, im Kasten von Nürnbergs Lieblingsverein.

Verwandte Themen


6 Kommentare