Euroleague-Pleite: Bamberg in Litauen ohne Chance

24.11.2016, 21:24 Uhr
Fabien Causeur (rechts) und die Brose Baskets Bamberg waren im litauischen Kaunas ohne Chance.

© A2800/_Valda Kalnina Fabien Causeur (rechts) und die Brose Baskets Bamberg waren im litauischen Kaunas ohne Chance.

Zu Beginn der Partie fand Brose Bamberg noch eine gute Mischung aus Inside- und Outside-Spiel. Immer wieder konnten die antrittsschnellen Guards um Fabien Causeur, Maodo Lô und Nikos Zisis durch gute Penetration Lücken in Kaunas Defense reißen. Dadurch erfolgten entweder Abschlüsse direkt am Korb oder erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe. So erspielten sich die Oberfranken zwar ein leichtes Punkteplus (12:8, 6. Min.), doch richtig absetzen konnten sie sich nicht. Die Litauer hielten ihrerseits offensiv dagegen und es zeichnete sich früh ab, dass die Zalgiris-Distanzschützen ihr Visier an diesem Abend gut eingestellt hatten - Zalgiris Kaunas versenkte in der ersten Halbzeit sieben seiner zwölf Dreier (58 Prozent) und lag damit 24 Prozentpunkte über seinem Saisondurchschnitt.

Kaunas Dreierregen und zahlreiche Offensivrebounds

Zudem arbeiteten die Mannen von Cheftrainer Sarunas Jasikevicius stark am offensiven Brett. Insgesamt holte Kaunas allein im ersten Durchgang sieben Offensivrebounds und hatten dadurch insgesamt 14 Wurfversuche mehr als Bamberg, was sich spätestens im zweiten Viertel bemerkbar machte. Brose bekam hier neben Paulius Jankunas, der den Bambergern schon in den letzten Jahren Kopfzerbrechen bereitete, vor allem Probleme mit Kevin Pangos. Der Kanadier lief insbesondere in der Schlussphase heiß, traf vier Dreier in Serie und verhalf seiner Mannschaft zur 47:39-Pausenführung.

Nach dem Wiederanpfiff merkte man den Bambergern an, dass sie gewillt waren, eine Aufholjagd zu starten. Kaunas hatte allerdings wenig Mühe dagegen zu halten, da sie weiterhin eine deutliche Überlegenheit bei den Rebounds hatten und sich dadurch stets zweite oder gar dritte Wurfchancen erarbeiten konnten. Egal, was der deutsche Meister versuchte, der litauische Champion hatte die passende Antwort parat. Bis auf 71:53 zogen die Balten davon und sahen bereits vor den finalen zehn Minuten wie der sichere Sieger aus.

Daniel Theis: Topscorer, Antreiber und tragische Figur zugleich

Mit Beginn des Schlussabschnitts bäumte sich Brose Bamberg nochmals auf und verkürzte seinen Rückstand nochmals auf zehn Zähler (63:73, 32. Min.), verpasste es dann aber erneut, das Momentum endgültig auf seine Seite zu ziehen. Zur tragischen Figur wurde dabei Daniel Theis, der bei den Referees keinen guten Stand hatte. Der Nationalspieler kämpfte zwar verbissen um jeden Ball, bekam aber ausgerechnet in Bambergs Sturm- und Drangphase binnen kürzester Zeit zwei Offensivfouls und ein technisches Foul wegen Meckerns angelastet. So baute Kaunas seinen Vorsprung schnell wieder aus und brachte diesen anschließend souverän über die Zeit.

Angesichts dieser großen Diskrepanz bei den Rebounds (16:34 - 1:14 offensiv) muss man Brose Bamberg bei der bislang deutlichsten Euroleague-Niederlage (72:86) eine absolute Chancenlosigkeit attestieren. Kaunas hatte dank der Treffsicherheit von Kevin Pangos (19 Punkte) ab dem zweiten Viertel die Spielkontrolle übernommen und diese bis zur letzten Sekunde nicht mehr abgegeben. Pangos tauchte nach dem Seitenwechsel zwar ab, doch Paulius Jankunas war aus Bamberger Sicht wieder einmal nicht zu stoppen und sammelte konstant seine Punkte (am Ende 23 Zähler, dabei 10/10 Freiwürfe). Bei der Mannschaft von Andrea Trinchieri waren Daniel Theis (15), Janis Strelnieks (14), Fabien Causeur (12) und Nikos Zisis (10) am erfolgreichsten, doch hinter diesem Quartett klaffte eine große Lücke. Insbesondere Bambergs Euroleague-Topscorer Darius Miller oder aber auch Nicoló Melli fanden dieses Mal keine Bindung zum Spiel.

Zalgiris Kaunas: Jankunas (23 Punkte), Pangos (19), Westermann (10), Motum (8), Ulanovas (7), Lima (7), Lekavicius (6), Milaknis (4), Kavaliauskas (2), Seibutis

Brose Bamberg: Theis (15), Strelnieks (14), Causeur (12), Zisis (10), Miller (7), Lô (6), Melli (3), Heckmann (3), Radosevic (2)

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