Ex-Club-Präsident Gerhard Voack ist tot

15.5.2014, 18:54 Uhr
Chef in schweren Zeiten: Gerhard Voack (im Jahr 2000).

© Günter Distler Chef in schweren Zeiten: Gerhard Voack (im Jahr 2000).

Mit dem Namen Gerhard Voack ist eine eher unrühmliche Episode der Vereinsgeschichte verbunden. Der ehemalige Präsident des 1.FC Nürnberg begann seine Amtszeit 1992 mit dem Ziel, die hohe Schuldenlast zu senken. Das misslang, später verscherzte es sich Voack mit den Fans, weil er den beliebten Trainer Willi Entenmann entließ – nach einem 2:0-Sieg gegen Bayern München. Entnervt gab Voack, der sogar Morddrohungen erhielt, nach dem Abstieg 1994 auf, der Club stürzte später bis in die Drittklassigkeit ab.

Erst vor drei Jahren erzählte Voack bei einer Podiumsveranstaltung in Nürnberg von diesen turbulenten Zeiten. Entenmann zum Beispiel habe trotz leerer Kassen zu viele Ansprüche gestellt. Und ihn, sagte der Unternehmer aus Lauf, habe man zum Sündenbock für alles gemacht, wie es eben immer ist beim Club, er wolle aber nicht nachkarten, weil manche der damals Beteiligten nicht mehr lebten. Hätte er früher vom Zustand des Vereins erfahren, meinte Voack, hätte er das Amt am besten gar nicht angetreten. Voack, ein respektierter Kommunalpolitiker, brachte die Zuhörer zumindest zum Nachdenken. Am Dienstag ist Gerhard Voack kurz vor seinem 67. Geburtstag gestorben.

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