Eyjolfsson hadert: "So ein Pech habe ich noch nicht erlebt"

11.5.2018, 17:25 Uhr
Im Moment noch Spielmacher, bald vor allem Lehrmeister beim HC Erlangen: Handballer Michael Haaß (li.).

© Sportfoto Zink / DaMa Im Moment noch Spielmacher, bald vor allem Lehrmeister beim HC Erlangen: Handballer Michael Haaß (li.).

Adalsteinn Eyjolfsson kann nur müde lächeln, wenn man ihn fragt, ob er derzeit vorsichtshalber Helm trägt. "Mir fehlen die Worte", sagt der Trainer des HC Erlangen: Nach dem Ausfall von Jonas Thümmler musste Eyjolfsson sogar noch das Training abbrechen – Rückraumspieler Johannes Bayer war so unglücklich auf den Unterarm gefallen, dass er sich einen offenen Bruch von Elle und Speiche des linken Arms zugezogen hat. Auch die Brüder Jonas und Nikolai Link fehlten in der Trainingswoche bislang erkrankt.

"So ein Verletzungspech, so viele Unfälle, habe ich noch nicht erlebt", sagt Eyjolfsson, wie gut, dass seine Mannschaft nicht mehr absteigen kann. Die Intensität hat er deshalb heruntergefahren. "So hoffe ich, dass wir frisch bleiben im Kopf."

Bemerkenswertes Restprogramm

Am Sonntag wartet die MT Melsungen auf den HCE, die seit der Entlassung von Michael Roth zwei Spiele verloren hat. "Sie werden alles daransetzen, um endlich zurück in die Erfolgsspur zu kommen", sagt der Coach. "Und wir wollen noch in der Tabelle vor die GWD Minden, das ist jetzt unser Ziel." Die liegt zwei Zähler vor dem HCE auf Rang zwölf.

Doch das Restprogramm hat es in sich, am Pfingstsonntag kommt der Deutsche Meister und nun auch Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen in die Arena, vier Tage später der SC Magdeburg. Am letzten Spieltag tritt der HCE in Ludwigshafen an. "Wir wollen das Maximale herausholen", sagt Eyjolfsson, gerade im Hinblick auf die Entwicklung taktisch und spielerisch: "Es ist bemerkenswert, wie weit wir da schon sind im Umsetzen der neuen Philosophie."

Neuzugang Mappes vorgestellt

Die soll kommende Spielrunde noch besser greifen, dass Erlangen auch im Angriff mehr Qualität und Unberechenbarkeit erhält, dafür soll Dominik Mappes sorgen. Der Neuzugang vom TV Hüttenberg war am Mittwoch zur offiziellen Vorstellung in der Arena, ungewöhnlich freilich, befindet sich sein Klub als derzeit Tabellenletzter mitten im Abstiegskampf. "Das Ziel heißt momentan noch Klassenerhalt, kommende Saison liegt der Fokus voll auf dem HCE", verspricht der 23 Jahre alte Spielmacher.

Lernen möchte er dann vor allem vom erfahrenen Michael Haaß, der Verein erhofft sich wiederum von Mappes, der seit seinem fünften Lebensjahr beim TV Hüttenberg spielte und also auch von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson gefördert wurde, dass er vor allem Torgefährlichkeit unter Beweis stellt: In der laufenden Saison traf Mappes, der im Dezember dem All-Star-Team der Liga angehörte, 118-mal und bereitete 104 Treffer vor – das sind die zweitmeisten Assists der Bundesliga hinter Superstar Andy Schmid. Zum Vergleich: Haaß’ Werte liegen mit 47 Toren und 28 Assists deutlich darunter.

Gereizt habe ihn das Projekt Erlangen, hier will er den nächsten Entwicklungsschritt machen, so Mappes. Und natürlich von Verletzungen verschont bleiben. Einen Helm wird aber auch er deshalb eher nicht aufsetzen.

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