F1: Attacke bei Hamilton und Rosberg in Suzuka

1.10.2014, 15:27 Uhr
Lewis Hamilton (rechts) und Nico Rosberg - hier noch beim gemeinsamen Feiern - kämpfen in Suzuka um die WM-Spitze der Formel 1.

© Srdjan Suki Lewis Hamilton (rechts) und Nico Rosberg - hier noch beim gemeinsamen Feiern - kämpfen in Suzuka um die WM-Spitze der Formel 1.

Lewis Hamilton sehnt den Ruhm der legendären Suzuka-Sieger herbei, Nico Rosberg setzt auf volle Attacke. Den Formel-1-Fans steht 25 Jahre nach dem bitterbösen Zweikampf zwischen Ayrton Senna und Alain Prost in Suzuka die nächste Runde im packenden WM-Duell zwischen den Silberpfeil-Piloten bevor. "Die Chance auf ein großartiges Ergebnis ist gegeben", betont Rosberg. "Suzuka ist seit 1980 im Rennkalender, und seitdem haben alle Großen des Sports dort gewonnen. Ich werde alles geben, um meinen Namen dieser Liste hinzuzufügen", kontert Hamilton.

Der Brite war zuletzt zweimal nacheinander siegreich. Rosberg verlor dagegen durch sein Aus in Singapur die WM-Führung. Auf Thailand tauchte Rosberg erstmal ab, verdaute im Kurzurlaub den Rückschlag. Die Devise für Suzuka formulierte er aber vorher noch unmissverständlich: "Volle Attacke".

Dort, wo mehr als einmal Weltmeisterschaften entschieden wurden. Dort, wo Senna und Prost ihre erbitterte Team-Feindschaft 1989 auf die Spitze trieben: Senna wollte überholen, Prost ließ das nicht zu, es kam zur Kollision. Prost beendete das Rennen vorzeitig, Senna fuhr weiter und gewann. Nachträglich wurde Senna disqualifiziert, Prost letztlich Weltmeister.

Hoffen auf "problemfreien Kampf"

Auch wenn er damals ebenso wie Rosberg gerade mal fünf Jahre alt war, kennt Hamilton freilich die historischen Zweikämpfe auf Biegen und Brechen in Suzuka. "In der Vergangenheit erlebten wir dort so prägende Momente wie die unvergesslichen Duelle zwischen Ayrton Senna und Alain Prost", betonte der Brite, der zwar schon mal in Japan gewinnen konnte. Allerdings 2007 auf der Strecke in Fuji. Ein dritter Platz, mehr sprang für Hamilton bislang nicht in Suzuka heraus. Rosbergs Statistik auf der von allen Piloten geliebten Strecke fällt nicht besser aus: Podiumsplatz - Fehlanzeige.

Drei Punkte Rückstand muss Rosberg nun aufholen, sprich mit einem Sieg wäre der gebürtige Wiesbadener wieder WM-Spitzenreiter. Umgekehrt kann Hamilton mit dem dritten Saisonsieg nacheinander und dem achten insgesamt seinen Vorsprung auf Minimum zehn Punkte ausbauen. "Beide werden auf einer der besten Fahrerstrecken unseres Sports in Suzuka versuchen, den ersten Vorteil für sich zu verbuchen", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Und bitte ohne Ausfall! "Ich hoffe, dass wir von jetzt bis zur Zielflagge in Abu Dhabi einen problemfreien Kampf erleben werden", unterstrich Hamilton - Siege ohne das direkte Duell mit seinem Teamrivalen machen dem Champion von 2008 weniger Spaß.

Mercedes winkt der Konstrukteurstitel

Gelingt dem erbittert um die WM streitenden Duo der achte Doppelerfolg in diesem Jahr, könnte sogar der erste Konstrukteurstitel für ein Mercedes-Werksteam in der Formel 1 fällig werden. Davon wolle man sich aber nicht ablenken lassen, betonte Wolff. Zumal die Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo zusammen gerade mal auf zwei Punkte kommen dürften. Dabei liegt insbesondere Vierfach-Champion Vettel die Strecke, die wie eine acht geschnitten ist.

Viermal gewann Vettel dort, 2011 wurde er in Suzuka vorzeitig Weltmeister. "Die Atmosphäre ist unglaublich", betonte der 27 Jahre alte Heppenheimer. Zuletzt in Singapur ließ Vettel mit Platz zwei aufhorchen, auf seinen ersten Sieg in dieser Saison wartet der 39-malige Grand-Prix-Gewinner noch immer.

Offiziell abgehakt hat Red Bull die WM-Titel noch nicht. Stoppen kann sich Mercedes aber eigentlich nur noch selbst. Um nicht wie vor einem Jahr unter dem Jetlag zu leiden, blieb Rosberg in Asien. Hamilton ließ derweil seine Fans daran teilhaben, dass eine Operation bei einem seiner beiden treuen vierbeinigen Wegbegleiter gut verlaufen ist. Beide Fahrer dürften also körperlich und mental bestens vorbereitet zum fünftletzten Duell um die Weltmeisterschaft 2014 antreten. "Für unser Team beginnt mit dem letzten Viertel die intensivste Phase der Saison", prophezeite Wolff.

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