Falcons-Coach Junge: "Jetzt geht es um den Heimvorteil"

18.3.2019, 06:45 Uhr
Ralph Junge steht mit den Nürnberg Falcons aktuell auf dem vierten Tabellenplatz.

© Sportfoto Zink / DaMa, Sportfoto Zink / DaMa Ralph Junge steht mit den Nürnberg Falcons aktuell auf dem vierten Tabellenplatz.

So ausgelassen wurde im Eventpalast noch nie gefeiert. Das 79:65 gegen Schalke 04 Basketball bedeutete nicht nur den achten Sieg in Folge, es bedeutete auch, dass Nürnbergs Zweitliga-Basketballer als "Falcons" mit hoher Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal an den Playoffs teilnehmen werden. 

"Es ist sensationell", bilanzierte Headcoach Ralph Junge nach der Partie, "die Mannschaft hat einen Riesenschritt gemacht." Das merkte man auch gegen Schalke wieder, als es trotz eines verhaltenen Starts am Ende erneut einen zweistelligen Sieg zu bejubeln gab. "Es lief heute gegen Schalke nicht alles perfekt", gab der 49-Jährige zu, legte den Fokus dann aber schon wieder auf die anstehenden Aufgaben. 

Denn noch sind zwei Spiele bis zum sehr wahrscheinlichen Playoff-Start zu absolvieren, einmal in Paderborn und dann noch gegen den vorzeitigen Absteiger aus Baunach. "Es geht jetzt um den Heimvorteil", so Junge, "Paderborn ist nicht ohne, das wird ein Test, da zu gewinnen." Und auch sein Schützling Ishmail Wainright bekräftigt, dass "wir weiter versuchen werden zu gewinnen, um den Heimvorteil zu haben."

Wainright ist einer derjenigen, der maßgeblichen Anteil an dem aktuellen Playoff-Platz hat. Gerne würde man das amerikanische Kraftpaket auch nächste Saison in Nürnberg sehen, die Gespräche aber gestalten sich schwierig. "Die Agenten der Spieler verfolgen eigene Pläne", verrät sein Trainer, immerhin aber habe man "gute Karten, dass der deutsche Kern bleibt."

Wainright selbst sieht der Frage um seine Person gelassen entgegen. "Alles ist möglich", sagt der 24-Jährige schmunzelnd, "wo immer Gott mich hinbringt." Der von der Baylor University gekommene Modellathlet hat sich, wie auch seine Teamkollegen, permanent gesteigert, gleichzeitig aber auch schon früh das Potenzial dieser Mannschaft erkannt. "Um ehrlich zu sein, habe ich uns schon einen Playoff-Platz zugetraut", sagt Wainright, "Ich habe zu Robert (Oehle, Anm. d. Redaktion) vor der Saison gesagt, dass wir Fünfter werden." 

Nun könnte diese Einschätzung wahr werden, besser noch, sie könnte übertroffen werden. Nach 28 Spieltagen befinden sich die Falcons auf Platz vier und haben es in der eigenen Hand, sämtliche Rechenspiele, die sich am Sonntagnachmittag auftaten, in Luft aufzulösen. Davon darf man, führt man sich die aktuelle Form der Mannschaft vor Augen, durchaus ausgehen - bis auf Ehingen hat Nürnberg jeden Konkurrenten mindestens einmal bezwungen. 

Junge: "Wir genießen das jetzt von Spiel zu Spiel"

Einen Wunschgegner gibt es für Ralph Junge aber nicht, lediglich mit Ex-Verein Ehingen habe man "noch eine Rechnung offen". Viel wichtiger sind für ihn die individuellen Entwicklungen, die die Spieler absolviert haben. "Einige Jungs haben verstanden, dass nicht sie das Spiel gewinnen müssen, sondern wir das Spiel gewinnen müssen", erklärt der Coach und blickt mit Vorfreude auf die anstehenden Aufgaben. "Wir genießen das jetzt von Spiel zu Spiel und dann schauen wir mal, was am Ende rauskommt." 

Tatsächlich fällt nach dem achten Sieg in Folge hier und da das Wörtchen "Aufstieg" - und so unmöglich scheint das inzwischen gar nicht mehr zu sein. Ishmail Wainright findet dafür eine ganz eigene Erklärung: "Ich nenne das March Madness. Niemand erwartet von uns, dass wir gewinnen, doch wir haben viel Selbstvertrauen, jeder von uns." Sollten die Falcons ihre außergewöhnliche Form beibehalten, dann dürften in rund zwei Wochen tatsächlich höhere Ambitionen geweckt werden.

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