Falcons fahren souveränen Heimsieg gegen Chemnitz ein

24.3.2018, 21:26 Uhr
Dan Oppland führte die Falcons mit 20 Punkten zum ungefährdeten Heimsieg gegen Chemnitz.

© Sportfoto Zink / WoZi Dan Oppland führte die Falcons mit 20 Punkten zum ungefährdeten Heimsieg gegen Chemnitz.

Der Blick auf die Chemnitzer Bank war aufschlussreich. Wer wissen wollte, wie dieses Spiel lief, der musste nur Rodrigo Pastore beobachten. Wie er den Kopf schüttelte, schrie, wild gestikulierte – der Trainer der Niners Chemnitz wirkte sehr unglücklich an diesem Samstagabend. Und wie sehr er auch in den Pausen auf seine Spieler einredete, sie hatten den befreit aufspielenden Falcons kaum etwas entgegenzusetzen. Nach 40 Minuten gewann Nürnberg verdient mit 90:73.

Beim Blick auf den Aufstellungsbogen dürften die Chemnitzer zunächst kollektiv aufgeatmet haben. Vor knapp einem Jahr hatte ein gewisser Robert Oehle im Trikot der Oettinger Rockets Gotha ihnen den Aufstieg in die BBL vermiest, derzeit hoffen die Niners darauf, es noch knapp in die Playoffs zu schaffen. Robert Oehle hätte sicher auch gerne diesen Traum platzen lassen, er musste aber kurzfristig wegen Magen-Darm-Problemen passen.

Doch auch ohne den erfahrenen Oehle begannen die Falcons forsch, Chemnitz ging nach knapp zwei Minuten ein letztes Mal in Führung (3:4), dann aber drehte Nürnberg auf. Drei Minuten später führten sie bereits mit 16:9, als Chemnitz mit einem Dreier vermeintlich zurückkam in dieses Spiel, da setzte Sebastian Schröder ebenfalls zum Wurf an – und stellte den alten Abstand wieder her. Beim Stand von 21:12 hatte Rodrigo Pastore genug gesehen und nahm eine Auszeit – die Nürnberg kurzzeitig zu beeinträchtigen schien. In den folgenden zwei Minuten trafen die Falcons nur einmal in den Korb, beendeten das erste Viertel dann aber mit einer Sechs-Punkte-Führung (26:20).

Danach schien Nürnberg die Leichtigkeit kurzzeitig zu verlassen. Die Falcons leisteten sich nun mehr Ballverluste im Aufbau, holten sich weniger Rebounds – was Chemnitz nutzte, um wieder heranzukommen. Als sie das nach 14 Minuten bis auf einen Punkt geschafft hatten (32:31), hatte auch Ralph Junge genug gesehen. Doch auch die verordnete Durchschnaufpause des Nürnberger Trainers brachte zunächst nichts. Chemnitz glich aus (35:35) – Marvin Omuvwie wollte ihnen dieses Glück aber nur kurz können und traf per Dreier.

200 mitgereiste Gästefans machen Alarm

Dann stabilisierten sich die Falcons wieder, beim Stand von 44:38 war der alte Abstand wieder hergestellt. Van Girard verwarf allerdings zweimal zwei Freiwürfe, so dass es mit einem knappen 46:44 in die Pause ging. Und in dieser schien Rodrigo Pastore seine Mannschaft noch einmal nachdrücklich daran erinnert zu haben, dass die Falcons vergangene Woche erst den Klassenverbleib perfekt gemacht hatten – während sie in Chemnitz ganz andere Ambitionen haben. Das Spiel wurde nun hitziger, die knapp 200 mitgereisten Gästefans wurden immer lauter, was ihre Mannschaft zu beflügeln schien. Nach 23 Minuten führten die Niners erstmals seit der Anfangsphase wieder (52:53), Jonathan Maier aber brachte Nürnberg zurück.

Chemnitz hätte mit zwei Freiwürfen wieder in Führung gehen können, verpasste genau das allerdings. Die Angriffsversuche der Niners wurden energischer, doch die Falcons hielten dagegen und wollten sich den Sieg nicht nehmen lassen. Als die letzten zwei Minuten dieses dritten Viertels anbrachen, wies die Anzeigetafel Nürnberg wieder als die bessere Mannschaft aus: 62:57 – in den letzten Sekunden ließen die Falcons die lauten Chemnitzer Fans verstummen: Erst traf der junge Nils Haßfurther mit einem Dreier, dann verloren die Gäste im Aufbau den Ball – und Virgil Matthews stellte das Scoreboard auf 67:59.

Als Dan Oppland Nürnberg sogar zu zwölf Punkten Vorsprung verhalf (71:59), wurde auch der zarte Jubel der Nürnberger Anhänger lauter, Virgil Matthews‘ Dreier zum 74:59 riss die Menschen endgültig von ihren Sitzen. Und der NBC ließ sich diesen komfortablen Vorsprung auch nicht mehr nehmen. In Nürnbergs letzter Auszeit beim Stand von 81:69 tanzten Kinder auf dem Parkett schon einen Freudentanz, drei Minuten später war dieser für 906 Menschen so unterhaltsame Abend vorbei.

Nürnberg: Oppland (20), Schröder (18), Matthews (17), Wade (12), Omuvwie (9), Maier (7), Haßfurther (5), Gahlert (2), Feuerpfeil, Girard.

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