FC Bayern entzaubert: Guardiola-Truppe unterliegt Gladbach

22.3.2015, 20:00 Uhr
Die Münchner leisteten sich beim 0:2 (0:1) im Heimspiel gegen den Tabellen-Dritten Borussia Mönchengladbach einen unerwarteten Fehltritt.

© dpa Die Münchner leisteten sich beim 0:2 (0:1) im Heimspiel gegen den Tabellen-Dritten Borussia Mönchengladbach einen unerwarteten Fehltritt.

Nach der sportlichen Talfahrt hat der Hamburger SV wie erwartet Trainer Josef Zinnbauer freigestellt. Für den Rest der Saison wurde Profifußball-Direktor Peter Knäbel die Leitung des Fußball-Bundesligisten anvertraut. Der ehemalige Profi soll den erstmaligen Absturz des Bundesliga-Dinos in die 2. Liga verhindern. Das teilten die Hanseaten am Sonntagabend mit.

Nach einer mehrstündigen Krisensitzung der Clubführung gab der HSV das Aus für den 44 Jahre alten Zinnbauer nach nur gut sechs Monaten als Chefcoach bekannt. Grund ist der Absturz des Clubs nach sechs Punktspielen ohne Sieg auf den Relegationsrang. «Joe Zinnbauer hat sich seiner Arbeit vom ersten Tag an mit großer Leidenschaft und maximalem Engagement verschrieben. Er hat alles gegeben für den HSV», sagte der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer. Zur Personalie Knäbel erklärte Beiersdorfer: "Wir sind überzeugt, dass es in dieser Situation die beste Option für uns ist. Peter kennt die Mannschaft und die Umstände am besten und ist in der Lage, sofort zu handeln." Zinnbauer hatte erst am 16. September 2014 Mirko Slomka abgelöst.

Rückschlag für Korkut

Tayfun Korkut bleibt dagegen vorerst Trainer von Hannover 96. Clubchef Martin Kind hatte sich mit dem Coach und Manager Dirk Dufner zu einer Analyse am Sonntag getroffen. "Als Ergebnis des Gespräches bekam Tayfun Korkut das Vertrauen der Verantwortlichen", hieß es in einer Mitteilung.

Dabei sprach manches für ein Ende der Zusammenarbeit. Schließlich rangiert Hannover nach zuletzt zehn Spielen ohne Sieg in der Rückrunden-Tabelle auf dem letzten Rang. Nach dem 2:3 gegen Borussia Dortmund liegt der Relegationsplatz 16 nur noch zwei Punkte entfernt. Wirklich kämpferisch hatte Korkut nach dem Rückschlag nicht geklungen: "Wir müssen schauen, was wir verändern können, um die Ergebnisse zu erreichen. Wenn das die Personalie Tayfun Korkut ist, dann ist das so." Im Gespräch mit Kind und Dufner wirkte er dann offenbar überzeugender. "Der Austausch war offen, kritisch und konstruktiv", hieß es. Korkut habe "das Vertrauen der Verantwortlichen".

Weniger intensiv wurde diesmal beim VfB Stuttgart über die Zukunft des Trainers diskutiert. Schließlich gelang beim 3:1 über Frankfurt der erste Sieg seit mehr als drei Monaten. Nach dem Schlusspfiff nahm VfB-Sportvorstand Robin Dutt den zuletzt kritisierten Coach Huub Stevens demonstrativ in den Arm. "Wir haben heute 50 000 Brocken fallen hören", meinte Dutt, "man sieht das ein oder andere Lächeln mehr." Mit dem glücklichen Erfolg stellte das Schlusslicht bei nur zwei Punkten Rückstand wieder Kontakt zu Tabellenplatz 15 her.

Befreiungsschlag für Freiburg

Nicht nur dem VfB, sondern auch dem SC Freiburg gelang der Befreiungsschlag. "Morgen und übermorgen können wir alles ruhiger angehen und tief durchatmen", sagte Trainer Christian Streich nach dem 2:0 über Augsburg. Erstmals seit dem 19. Spieltag rangiert der Hinrundenletzte nicht auf einem Abstiegsplatz.

Anders als im Titel-Rennen bleibt es im Kampf um den Klassenverbleib spannend. Vor der Länderspielpause rückten die Teams im Keller noch enger zusammen. So gab der SC Paderborn beim 0:0 gegen Hoffenheim zwar ein Lebenszeichen von sich, rutschte aber erstmals seit seinem Aufstieg auf einen direkten Abstiegsplatz ab. "Endlich mal wieder ein Spiel, in dem man sieht, dass Paderborn noch nicht tot ist - und dann gewinnen die anderen auch noch", klagte Einwechselspieler Süleyman Koc beim Blick auf die anderen Ergebnisse des Wochenendes.

Bayern unterliegt

Im Wettstreit um die Champions-League-Plätze büßte der VfL Wolfsburg am Sonntag mit dem 1:1 beim starken FSV Mainz 05 zwar überraschend zwei Punkte ein, doch der zweite Platz hinter dem Spitzenreiter Bayern München ist nicht in Gefahr. Die Münchner leisteten sich anschließend beim 0:2 (0:1) im Heimspiel gegen den Tabellen-Dritten Borussia Mönchengladbach einen unerwarteten Fehltritt. Mit einem Doppelpack (30./77.) besiegelte Raffael die erste Saison-Heimpleite des deutschen Rekordmeisters und verschaffte der Borussia glänzende Perspektiven für die Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison.

Auch Bayer Leverkusen hat dafür eine gute Ausgangsposition. Im Duell mit dem FC Schalke gelang der Mannschaft von Roger Schmidt ein 1:0. Damit beträgt der Vorsprung auf den Tabellen-5. aus Gelsenkirchen nun sechs Punkte. In bester Laune verließ Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade vier Tage nach dem Achtelfinal-Aus in der europäischen Königsklasse bei Atlético Madrid die Veltins-Arena: «Das war ein sehr gutes Ende einer turbulenten Woche.»

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