Elfmeter-Schock für den Club: Schöpfs Tor war zu wenig

17.10.2015, 14:59 Uhr
Bittere Pille in der Nachspielzeit für den 1. FC Nürnberg: Frankfurt gleicht durch einen Elfmeter aus.

© Sportfoto Zink / WoZi Bittere Pille in der Nachspielzeit für den 1. FC Nürnberg: Frankfurt gleicht durch einen Elfmeter aus.

Die Zweite Bundesliga kann richtig weh tun. Nicht nur den Profis, auch den Zuschauern. Am Samstagnachmittag war es mal wieder soweit. Das Heimspiel des 1. FC Nürnberg gegen den FSV Frankfurt bot phasenweise schrecklichen Fußball. Langsam, viele Quer- und auch Fehlpässe, kaum Tormöglichkeiten auf beiden Seiten.

Weil sich nach der Pause vor allem der Club erheblich steigerte, hätte die Partie sogar fast noch einen verdienten Sieger gehabt. Alessandro Schöpf erzielte nach in der 57. Minute das 1:0 im Frankenstadion, es hätte mindestens das 2:0 zwingend folgen müssen. So aber verwandelte Zlatko Dedic in der Nachspielzeit einen Strafstoß zum 1:1. Was sich Schiedsrichter Florian Heft bei seinem Pfiff gedacht hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Die Partie begann denkbar schlecht für die Gastgeber. Nach einer Viertelstunde verletzte sich Raphael Schäfer bei einem Befreiungsschlag an der linke Wade, Betreuer führten ihn vom Platz. Somit endete sein Heim-Comeback bereits, bevor es richtig begonnen hatte. Fortan durfte sich Patrick Rakovsky zwischen die Pfosten stellen, Thorsten Kirschbaum ist nur noch die Nummer drei. Beziehungsweise jetzt wieder die Nummer zwei.

Knifflige Szene in Minute 38

So schnell kann's manchmal gehen. Das wird sich auch Patrick Erras gedacht haben, der sein Debüt in der Zweiten Bundesliga gab. Allerdings nicht, wie zunächst vermutet, als Innenverteidiger, sondern im defensiven Mittelfeld neben Hanno Behrens. Tim Leibold rückte davor nach links hinten, weil Laszlo Sepsi nach seinem Nasenbeinbruch noch körperliche Defizite zu haben scheint.

Sonst bot die erste Halbzeit nur noch einen richtigen Aufreger – als Tim Leibolds abgefälschter Schuss in hohem Bogen an den Innenpfosten klatschte und von da möglicherweise sogar hinter die Linie (38.). Selbst Fernsehbilder konnten die Szene nicht auflösen. Ansonsten hatten die Nürnberger öfter den Ball, wussten damit aber herzlich wenig anzufangen.

Die vielen Flanken, vor allem von der linken Seite, stellten die langen Abwehrspieler des FSV vor keinerlei Probleme. Zwei halbwegs gute Möglichkeiten für beide Mannschaften (Dedic nach Fehler von Even Hovland, 23.; Guido Burgstaller mit einem Linksschuss, 26.) gab es noch, konnten das Gesamtniveau aber ebenfalls nur marginal heben.

Club startet stark in Durchgang zwei

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatten die Nürnberger ihre stärkste Phase; Miso Brecko (53.) und Danny Blum (54.) hätten bereits das 1:0 erzielen können, Alessandro Schöpf machte es drei Minuten später besser. Nach schöner Kombination mit Burgstaller schlenzte er den Ball flach ins Tor.

Fortan bot sich dem Club etwas mehr Platz, weil der FSV mehr riskieren musste. Es entwickelte sich tatsächlich noch ein richtiges Fußballspiel, wenngleich es vor allem zwischen den Strafräumen stattfand. Einen Freistoß von Gugganig konnte Rakovsky erst im zweiten Versuch festhalten, auf der anderen Seite zielte Burgstaller knapp vorbei.

FSV-Trainer Tomas Oral wechselte drei Mal, der Club hätte trotzdem alles klar machen können. Burgstallers Kopfball flog an den Pfosten, Schöpf scheiterte am guten Torhüter Weis, wiederum Burgstaller rutschte in aussichtsreicher Position aus. In der 90. Minute lief erneut Schöpf auf Weis zu. Wieder nicht das 2:0.

Es kam, wie es in vergleichbaren Fällen schon öfter gekommen ist: In der Nachspielzeit fiel ein Frankfurter im Strafraum über Bulthuis' linkes Bein, Dedic verwandelte den umstrittenen Elfmeter zum 1:1.

1. FC Nürnberg: Schäfer (18. Rakovsky) - Brecko, Hovland, Bulthuis, Leibold - Behrens, Erras - Schöpf, Möhwald (Polak, 82.), Burgstaller - Blum (55. Füllkrug)

FSV Frankfurt: Weis - Huber, Gugganig, Ballas, Epstein (Felipe Pires, 69.) - Mangafic (Halimi, 69.), Perdedaj - Barry (Golley, 69.), Haji Safi - Dedic, Schahin

Tore: Schöpf (Burgstaller, 57.) | Dedic (Foulelfmeter, 90.+2) Gelbe Karten: Leibold, Burgstaller, Polak | Schahin -  Rote Karten: - | - Schiedsrichter: Florian Heft | Zuschauer: 24.000

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